Der Anfang vom glücklichen Ende war der Fellchenflieger von 7KL.
Mit dem landeten mein neuer Kumpel Tarik und ich, Brukti, am 19. Februar 2016 in Berlin auf unserer Pflegestelle. Ich galt damals als Notfellchen, war ich doch ein rechter Hänfling und sehr zart für mein stolzes Alter von fast zwei Jahren. Außerdem vermutet der Tierarzt bei mir ein Nierenproblem.
Mit Tarik hab’ ich mich von Anfang an recht gut verstanden, obwohl er viel jünger ist als ich und auch so komische blaue Augen hat.
In meiner Pflegestelle war ich anfangs sehr scheu und eher schüchtern, Tarik hingegen war Hans Dampf in allen Gassen.
Da ich aber trotzdem sehr fotogen bin, hat sich meine jetzige Mama auf Anhieb in die Fotos von mir verliebt und wollte mich unbedingt adoptieren. Da hatte Tarik aber Glück, dass es mich nur mit ihm im Doppelpack gab! Also gingen wir am 28. Mai ein letztes Mal auf Reisen, diesmal mit dem Auto von Berlin nach Dresden.
Nach 2 Stunden Fahrt waren wir endlich in unserem richtigen Zuhause angekommen und wurden als erstes gleich umbenannt: Tarik heißt jetzt Eric und mich nennt man hier Berti, sächsisch Bärddi.
Das war mir damals aber alles ziemlich Schnuppe, weil ich sehr ängstlich war und mich im neuen Heim erstmal unter der Küche und später unter dem Bett verkrochen hab’. Aber meine Mama hat mich mit viel Liebe, Geduld und Hühnchenfilet zum Glück hervor locken können.
Dafür liebe ich sie jetzt bis zum umfallen, weiche ihr nicht von der Seite und nutze jede Gelegenheit, um mit ihr zu kuscheln und zu schmusen – am liebsten natürlich im Bett … es sei denn, es gibt wieder Hühnchenfilet, da muss Kater Prioritäten setzten.
Um ehrlich zu sein, verstecke ich mich heute auch noch manchmal, wenn ich mich erschrecke oder komische Leute zu Besuch kommen, aber meistens komme ich dann schnell wieder raus…wenn ich nicht eher unter dem Bett eingeschlafen bin, denn meine Mama hat dort jetzt eine kuschelige Decke hingelegt, damit ich nicht friere, sollte ich mich doch mal zurück ziehen wollen.
Tarik (Eric) hat die ganze Aufregung nicht interessiert, der hat sich ratze-katze eingewöhnt.
Kein Geräusch ist ihm zu laut, kein Gerät zu groß und überhaupt hat er vor nichts und niemandem Angst.
Außerdem rauft er den ganzen Tag mit mir oder unseren Dosies oder dem Kratzbaum oder dem komischen Sauge-Ding, das unsere Haare weg macht.
Allerdings ist er auch scharf auf Hühnchenfilet, da muss ich echt aufpassen, und schläft am liebsten auf dem Fensterbrett in der Sonne. Bis er wieder raufen will, na er ist eben doch kleiner als ich, das Baby.
Meine Mama überlegt jetzt schon, ob sie noch einen dritten Kumpel dazu holt, damit Eric jemanden zum raufen hat und ich mal meine Ruhe kriege (manchmal ist das schon ganz schön anstrengend mit ihm und er kann echt grob sein, der Blödi). Nur doof, dass ich dann noch mehr Hühnchen teilen müsste … na mal sehen, was unsere Dosies entscheiden.
Wir zwei sind jedenfalls hier endlich zu Hause angekommen und ich hab meine Mama und Eric seinen Papa gefunden – jeder Topf hat nun seinen Deckel.
Danke an Ana in Spanien, dass sie uns gerettet hat und auch an Pflegemama Kerstin in Berlin, die sich bis zum Umzug nach Dresden um uns gekümmert hat.