Sieben-Katzenleben e.V.

13. Dez­ember

Olli

Der große Olli hüpfte zwischen den vielen Pfützen umher. Der Winter war Regenzeit in Andalusien und so erschien heute alles grau in grau. Auf dem Boden hatten sich viele Pfützen gebildet, die Katzen spiegelten sich darin. Da es allerdings auch recht frisch war, spielte keine Katze mit dem Wasser. Sie versuchten alle, dem Wetter zu trotzen und nicht krank zu werden.
Leise hörte man ein melodisches Summen und auf einmal blitzte es hellgrün auf.

Olli gähnte, das waren dann wohl vermutlich die Weihnachtselfen. „Wen sie wohl dieses Mal besuchen wollten?“, fragte er sich stumm. Als sie sich auf ihn zu bewegten, konnte er das kaum glauben. Bisher hatte er in seinem Leben nicht so besonders viel Glück gehabt. Auf der Straße geboren, in einer Kolonie groß geworden und nun hier bei Ana mit vielen anderen Katzen auf der Suche nach einem Zuhause.


Doch Sean und Anela kamen immer näher. Sie begrüßten ihn: „Hallo Olli – du bist ja ein staatlicher Kater. Und hast unglaublich große Pfoten.“ 😸 Olli begutachtete seine Pfoten genauer, bisher war ihm das nie so bewußt gewesen, dass er die Mädels alle hier deutlich überragte und auch die wenigen Katerkollegen bei ihm im Raum waren deutlich kleiner und zierlicher als er. Er antwortete träge: „Hallo Sean, hallo Anela – es freut mich, euch zu sehen, aber wolltet ihr wirklich zu mir?“ Ein bisschen ungläubig klang seine Stimme auch. „Aber ja“, antwortete ihm Anela, „wir wollten zu dir, Olli“. Sie zückte ihre Liste mit den Notizen und meinte dann: „Ana ließ uns wissen, dass du ein paar Ansprüche hast. Du möchtest gerne einen gesicherterten Balkon oder Garten haben. Dazu nicht zu viele Katzen und lieber weibliche als männliche Artgenossen. Das passt so, oder?“ Olli nickte: „Ihr seid gut informiert und Ana hat mich gut eingeschätzt.
Ich mag meine Ruhe und ich bin dazu auch ein bisschen dominant. Andere Kater fühlen sich davon manchmal provoziert und herausgefordert, das kann dann schon mal zu etwas Ärger führen. Mädels sind da irgendwie entspannter, daher klappt es mit ihnen besser. Und ja, auf jedenfall einen Balkon, besser und schöner wäre natürlich ein gesicherter Garten. Ich mag es, draußen zu sein und daher ist mir das auch in einem neuen Zuhause sehr wichtig.“


Sean lächelte: „Okay, das ist bei uns vermerkt. Hast du noch weitere Wünsche?“ Olli überlegte kurz: „Ja, mein Napf sollte doch bitte regelmäßig gefüllt werden und meine Toilette auch regelmäßig gereinigt werden. Früher auf der Straße habe ich oft Hunger gelitten und so eine Erfahrung möchte ich nicht nochmal machen.“ Anela erwiderte: „Ich würde meinen, das ist Standard und sollte grundsätzlich so gehandhabt werden, aber wir werden das nochmal explizit aufführen.“
Olli schnurrte: „Vielen Dank!“

Anela wirkte immer noch recht fasziniert von der Größe seiner Pfoten. Sie fragte: „Darf ich dich mal anfassen? Du siehst auch so flauschig weich aus.“ Olli miaute: „Aber natürlich, ich bitte drum. Streicheln ist doch unglaublich schön.“ Beide Elfen kraulten Olli ordentlich durch. Nach einer ganzen Weile blickte Anela zum Himmel und sah, wie es sich langsam verdunkelte und informierte Sean: „Du, ich glaube, wir müssen langsam weiter. Es wird hier dunkel.“ Zu Olli gewandt, meinte sie: „Wir nehmen deine Wünsche mit und helfen dir, eine liebevolle Familie zu finden. Wir müssen jetzt aber weiterreisen. Frohe Weihnachten!“ Nun ertönte wieder das melodische Summen und der grüne Blitz tauchte auf, in dem Anela und Sean weiterzogen. ❤

 

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