Tiffi und Bruce
Die Entscheidung Katzen aus dem Ausland bei uns aufzunehmen, kam, als ich zufällig im Internet ein Bild von einem kleinem grauen Kätzchen mit angebranntem Schwänzchen sah, das so traurig in die Kamera schaute wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Wir waren so entsetzt, dass Menschen so etwas tun können. Dann begann ich im Internet nach vertrauenswürdigen Vereinen zu suchen, die Katzen aus dem Ausland vermitteln, und fand dann den Verein Sieben-Katzenleben. |
|
Abends saßen wir dann alle vor dem Computer und mein Sohn hatte sich sofort in “Carolina” verliebt, und ich mich in “Jill”. (Die sich aber als Kater herausstellte) 🙂 Für die zwei haben wir dann den Adoptionsantrag gestellt. Ca. zwei Wochen später war dann die Vorkontrolle bei uns. Wir waren natürlich etwas aufgeregt, aber es lief alles ganz toll. Die Dame von der Vorkontrolle war sehr nett, und hat uns auch gleich viele Tipps im Umgang mit kleinen (penetrant 🙂 ) neugierigen Spaniern gegeben. Dann hieß es erst mal warten, warten, warten, denn es wurde Winter, das hieß zum einen weniger (bis gar keine) Flugpaten, und dann traten Anfang Dezember die Fluglotsen in Streik. Aber auf unsere Katzies haben wir gerne gewartet. Meine Vorfreude erhielt nur an einem Abend einen leichten Seitenhieb… wir saßen mit zwei “Freunden” (seit diesem Abend Bekannte) Abends im Restaurant und ich erzählte stolz, dass wir ganz süße Kätzchen aus Spanien adoptieren werden. Eine der beiden hat uns dann dafür richtig angegriffen, frei nach dem Motto: “Die Tierheime sind voll” u.s.w. Das hat mich an dem Abend sehr mitgenommen, dass jemand so herzlos sein kann. Mein Mann war auch ganz platt, immerhin hatte er die Bilder von dem halb verbranntem Kätzchen auch gesehen. Wie kann man da nicht helfen wollen? |
|
Aber unseren Entschluss konnten diese “Stammtisch Weisheiten” nicht erschüttern, es hat ihn nur noch verstärkt. Und ein Blick auf die Bilder der traurigen Katzenaugen war Grund genug weiter zu machen. Wir haben uns dann leichten Herzens von dieser “Bekannten” getrennt. | |
Hier stellt sich nicht die Frage ob die Schlafmulde abbricht, sonder nur wann. 🙂 Bruce hat schwere Knochen 🙂 |
|
Und am 18.01.2011 war es dann endlich soweit. Abends um 22.25 Uhr kam der Flug mit unseren Katzen. Als wir dann die großen Flugboxen sahen, waren wir ganz aufgeregt. Die Katzen waren tatsächlich noch süßer als auf den Fotos, sie haben gleich ihr Köpfchen an das Gitter gedrückt und wollten gestreichelt werden. Auf der Heimfahrt haben Tiffi und Bruce eng aneinander gekuschelt, neugierig und vorsichtig aus der Transportbox geschaut. Zu Hause haben wir die zwei im Flur gleich raus gelassen und dachten, dass wir die Katzen die nächsten Tage nicht zu Gesicht bekommen. Ich hatte sogar extra ein paar Versteckmöglichkeiten mit Decken ausgelegt (unter der Treppe und auf den Schränken…) Pustekuchen, Tiffi vorne weg, Bruce (etwas vorsichtiger) hinter her wurde jeder Winkel im Haus betrachtet und unter Beschlag genommen! |
Tiffi “klein aber oho”
Tiffi ist ein winziges Kätzchen, man kann gar nicht glauben, dass sie schon bald ein Jahr alt wird.
Ihre Mutter war warscheinlich schon während der Schwangerschaft mangelernährt und Tiffi hatte dann später auch nur so viel, dass es zum Überleben reicht. Sie sieht aus wie ein Katzenbaby. Aber trotz der schweren Zeit in Spanien ist Tiffi die Frohnatur in Person, und Speedy Gonzales könnte sich von ihr noch was abschauen.
Sie hat die Wohnung sofort in Beschlag genommen und alles abgeschnüffelt.
Tiffi war anfangs total aufgedreht und konnte auch beim Schmusen auf der Couch nicht zur Ruhe kommen. Sie hat ein Bällchen nach dem Anderen gejagt und ist rumgetollt? Kratzbaum? Bällchen? Bettchen? Kratzbaum.
Jetzt merkt Tiffi, dass alle diese Spielsachen immer da sind und dass Sie mit allem in Ruhe spielen kann. Es nimmt ihr niemand mehr etwas weg. Tiffi ist immer noch unsere kleine KamiKatze und hat dem Schalk im Nacken, aber jetzt kann sie abschalten und alles in Ruhe genießen.
Bruce
Bruce war anfangs etwas ängstlich und hat gleich die “Biege” gemacht wenn ihm etwas unheimlich war. Aber da Bruce der Inbegriff der Neugierde ist, kam er immer erstmal angeschnüffelt. Frei nach dem Motto: “Abhauen kann ich ja immer noch!” Bruce muß in seinem Katzenleben in Spanien schon einiges mitgemacht haben, denn er ist Meister im Katzenfutter horten und verstecken. (zum Glück nur Trockenfutter) 🙂 und er kann volle Müllbeutel leise mit einer Kralle um die Ecke ziehen und lautlos unten aufschlitzen… So hat er wahrscheinlich seinen Hunger gestillt bevor er in die Perrera kam.
Ca drei Wochen nachdem die zwei bei uns waren, hat Bruce anscheinend gemerkt, dass er hier jetzt sein endgültiges Zuhause hat, und er endlich in Ruhe sein Katzenleben führen kann. Der kleine Kater hat eine Woche komatös auf der Heizung gelegen und nur geschlafen. Man konnte förmlich dabei zusehen wie er sich von den Strapatzen erholt hat und er sich langsam entspannte. Es sind richtige Felsbrocken von seinem Herzchen geplumpst. Als er dann nach einer Woche “aufwachte” war er wie ausgewechselt!
Bruce schießt mit seiner Freundin durchs ganze Haus und spielt jetzt sogar wie ein irrer Bällchen. An den Spielsachen hatte er nämlich anfangs nur chüchtern geschnüffelt. Jetzt ist er das was er sein sollte, ein “stattlicher” (dick sagen wir in seiner Gegenwart nicht) frecher Kater!
Ich hoffe, sie werden unser Leben noch lang bereichern!
Das Siebte Katzenleben ist zum entspannen da!