Berichte des Vereins
Am 12.5. ging es das elfte Mal für mich nach Andalusien. Es wurde schon beim Einchecken in Düsseldorf lustig. Mein Koffer sollte direkt von Düsseldorf über Madrid nach Berlin geschickt werden. Nun gut, dank der aufmerksamen Mitarbeiterin passierte das nicht und sie änderte das manuell ab.
Nebenbei bekam ich dann mit, dass die Dame neben mir am Schalter ein “Standby”-Ticket zugewiesen bekommen hatte – ich war sehr dankbar, dass ich das nicht war. Andrea, die Fellchenfliegerin vom letzten Jahr, hatte ja damals das große Vergnügen damit. “Standby”-Ticket besagt ja, dass der Flieger überbucht ist und man nur mitfliegen darf, wenn jemand anderes ausfällt.
Das Boarding startete dann auch direkt mal mit 30 Minuten Verspätung und als wir endlich im Flieger waren, standen wir noch relativ lange auf dem Rollfeld rum. So landeten wir dann auch noch mit 60 Minuten Verspätung in Madrid, so dass mein Anschlussflieger quasi gerade starten sollte, als ich landete.
Eine wilde Rennerei über den Madrider Flughafen folgte, als letzte Person geboarded – aber, hey, ich war im Flieger nach Jerez!
Leider wäre es zu schön und einfach gewesen, wenn danach alles planmäßig geklappt hätte. Stattdessen gab es dann zwei Personen mit dem gleichen Namen aber unterschiedlichen Zielen, zu wenig Plätze im Flugzeug, inkl. Aus- und Einladen des kompletten Gepäcks ….
Irgendwann war ich dann doch trotzdem mal in Jerez.
Ana holte mich ab und wir fuhren zusammen zu Manuela. Dort aßen wir dann zusammen ein sehr leckeres Abendessen, das Manuela extra für uns gekocht hatte. Leider war die Zeit recht knapp bemessen, nur die allerwichtigsten Punkte konnten geklärt werden. Ich begrüßte noch Amina, Mimosa, Amrit, Lia, Mahadev und Marie und kuschelte mit einigen von ihnen, dann ging es weiter zu Ana auf die Finca. Bei Marie ist es auch so, dass die Fotos ihr einfach nicht gerecht werden, sie ist so eine bildhübsche Katze…
Unpraktischerweise war das Wetter nicht besonders toll, es regnete und war sehr wolkenverhangen, zudem war es auch sehr kühl und ich fror dauernd. Außerdem war es auch schon leicht dämmrig, daher stand nur wenig Zeit für Fotos und Videos zur Verfügung.
Netterweise hatten einige Adoptanten Spielzeug und Decken gesponsert, die die Katzen grandios fanden. Herzlichen Dank auch nochmal hier an dieser Stelle dafür. Die Katzen haben sich sehr darüber gefreut, auch wenn die Ausbeute an Fotos und Videos eher gering ist. Zum ersten Mal habe ich Letizia spielen sehen und auch Pepper fand das Spielzeug wirklich toll. Die beiden waren total interessiert daran und es hat mich persönlich gefreut, zwei Langzeitinsassen damit so glücklich zu machen. Ich durfte auch diesmal vergleichsweise nah an die beiden ran, auch das fand ich sehr positiv.
Nuria hingegen lag lieber aufmerksam in einer Ecke des Gehege und guckte eher kritisch, was ich denn da so trieb …
Auch Zipi mochte das Spielzeug sehr und fand mich nicht so schrecklich wie in den Zeiten davor. Unzählige weitere Grautigerchen beobachteten mich, aber aus sicheren Entfernung von mindestens einem Meter. Dina, Hetty, Tigra wirkten schon interessiert, aber ein Anfassen wäre dann doch too much gewesen.
Aber, besonders bezaubert haben mich in diesem Gehege Nisekoi und eine neue Schildpattdame names Chocolate. Nisekoi brauchte erst ein bisschen Zeit, kuschelte mich dann aber nieder. Die Süßen haben mir sehr gefallen und am liebsten hätte ich sie beide direkt eingepackt. Auch Chocolate braucht erst mal etwas Zeit, aber sobald das Eis gebrochen ist, kuschelt sie gerne.
Nisekoi
Letizia
Zipi
Chocolate
Im nächsten Gehege traf ich zuerst auf Reme, Mekaku, Luiyi und Daria. Das war schon komisch, kein fiepender Fonsi mehr, da der Süße ja endlich im Happy-End angekommen ist. Er war ja im gleichen Gehege untergebracht wie Luiyi, Reme, Mekaku und Daria.
Auch Golden, Claudio, Zaid und Balin gehörten für mich quasi zum Finca-Inventar und ich fand es gleichzeitig sehr komisch, aber auch unglaublich schön, sie hier nicht mehr zu sehen und zu wissen, dass sie im Happy-End sind.
Daria wirkte auch wieder sehr verspielt und Luiyi hatte anscheinend besseres zu tun als mir hallo zu sagen – er fing gerade Mücken 😉 Turquesa beäugte mich skeptisch, aber das mitgebrachte Spielzeug wiederum fand sie sehr ansprechend.
Danach begrüßte ich noch Saito, den Oberschmuser, der direkt wieder an mir hochkletterte und auf den Arm musste. Auch Park Bom, Minzy, Bam-Bam, Taemin, Marley & Milito kamen an und beäugten interessiert meine Geschenke. Nurem hingegen war deutlich skeptischer und auch das Spielzeug konnte ihn nicht aus der Reserve locken. Sadara fand das Spielzeug auch recht überflüssig, kuscheln ist doch eindeutig wichtiger. Priya hingegen fand mich einfach komplett überflüssig und genoss lieber den Abendwind.
Hime hingegen machte mich wieder sehr betroffen, sie lebt seit Ewigkeiten auf dem Kratzbaum, verrichtet dort sogar ihr Geschäft, frißt dort und fühlt sich unglücklich. Die Süße tut mir so unglaublich leid. Panda und Doriss waren auch wieder recht schreckhaft, während Marao und Gabana sich anfassen ließen und das Spielzeug total toll fanden. Der Beste war jedoch Oceano, er freute sich total über das Spielzeug und knurrte seine Gefährten an, wenn sie ihm und seiner Maus zu nahe kamen oder verschleppte sie direkt. Kangi jedoch knutsche direkt meine Nase ab, sie ist unglaublich süß und verschmust.
Leider konnte ich meinen Schatz Darlina nicht sehen, denn abends war die Türe schon abgesperrt und morgens noch nicht geöffnet. Ana verschliesst die Türen nachts bei den Kleinen, damit es dort nicht zu kalt wird. Das fand ich persönlich sehr traurig, aber die Zeit war einfach sehr knapp bemessen.
Ana und ich gingen zeitig zu Bett, da ich am nächsten Morgen schon um 8 Uhr von Brisa, einer guten Bekannten von Ana, abgeholt werden würde. Ana konnte selber nicht zum Flughafen fahren, da sie sich um die ganzen Katzen kümmern musste und gerade so früh der Medikamentenrundgang ansteht. Daher konnte ich auch die Quarantänestationen nicht sehen und habe dadurch auch die meisten Babys und Mamas, sowie viele der Neuzugänge, nicht gesehen.
Eine der Mamas hat jedoch neun Kleine bei sich gehabt, drei davon hat sie nicht angenommen, diese werden nun von Ana as Handaufzucht gepäppelt. Ich hoffe es sehr, dass die Kleinen es schaffen.
Die drei Babys
Auch die Rückreise verlief dann natürlich anders als gedacht. In Jerez lief diesmal alles planmäßig. Jedoch musste ich in Berlin komplett aus- und wieder einchecken, dabei auch noch das Gebäude wechseln – irgendwie hatte ich mir das doch anders vorgestellt. So musste ich auch noch einmal durch den Sicherheitsbereich und anders als in Jerez musste ich meinen Kabinenkater Apolo auf den Arm nehmen, damit seine Tasche durchleuchtet werden konnte. Mitten in der Menge, im Lärm, mit den ganzen neuen Gerüchen. Ich war so froh, dass Apolo total lieb war und sich nur an mich kuschelte und nichts machte. Allerdings hatte ich permanent Panik, dass irgendwas Apolo erschrecken würde oder dass irgendjemand mich mit seinem Koffer zu Fall bringt und ich mit Apolo dann fliege – aber nein, es ging alles gut.
Nachdem wir dann diesen Stress auch noch durchgestanden hatten, hatte natürlich mein Flieger noch Verspätung. Ich war sehr froh, als wir endlich draußen waren und ich Cersei, Stannis, Reme, Kikaku, Unnie, Oppa und Apolo ihren Familien übergeben konnte und sie alle glücklich und zufrieden waren. Naranjito hingegen konnte als Pflegekatze recht spontan noch einen Flugplatz ergattern und taut langsam auf.
Wie immer war es ein unvergesslicher Aufenthalt, jedoch mit 17 Stunden vor Ort noch stressiger und anstrengender als die vorherigen Besuche auf der Finca. Auch das ganze drumherum mit den verspäteten Flügen empfand ich als wirklich gruselig und hoffe sehr, dass die Katzen es deutlich besser als ich verkraftet haben – ich bin inzwischen erkältet und war am Flugtag einfach nur noch fertig.
Mein Dank gilt natürlich wieder allen Unterstützern und Helfern in Spanien und hier in Deutschland. Es ist wirklich unglaublich, was schon geschafft wurde und immer wieder möglich gemacht wird!
Unseren Glücksfellchen wünsche ich natürlich auch ein tolles Leben in ihren Familien – gerade Reme hat es mir doch auch sehr angetan.
In diesem Sinne: Muchas Gracias und Adios!
Am 19.02.2016 bin ich mal wieder nach Spanien geflogen. Mein letzter Besuch auf der Finca war im Dezember 2014, so war ich natürlich gespannt, was sich verändert hat und wie es den Katzen geht.
Der Hinflug verlief ereignislos, in Palma bekam ich problemlos meinen Anschlussflug, so dass ich am Freitag Nachmittag in Jerez ankam.
Dort holte Ana mich am Flughafen ab und wir fuhren auf die Finca.
Unterwegs gab es die Gelegenheit, noch einiges zu besprechen. Ana erzählte, dass Gesser endgültig am 15.03.2016 schließt und sie vier Katzen herausgeholt hätte, sechs Katzen sitzen noch dort. Allerdings würden bis zum 15.03.2016 noch neue Katzen dazukommen. Ana weiß nicht, ob evtl. eine neue Tötung öffnet. Einerseits hat Chiclana ein Katzen- und Hundeproblem. Wenn aber die staatlichen Zuschüsse so gering sind, wer hat ein Interesse daran, eine neue Tötung zu eröffnen?
Die Katzen aus der Perrera saßen auf der Finca in der alten Quarantäne, so dass ich schon mal Fotos von ihnen machen konnte. Die Daten von ihnen wird Ana uns noch schicken.
Ana gab mir die Daten zu Flusskatze 4, die inzwischen gefangen werden konnte (nun als Tamy auf unserer Webseite zu finden) und erzählte mir, dass sie Flusskatze 1 tot am Fluss aufgefunden hat. Einige der anderen Katzen hat sie lange nicht mehr gesehen. An der Stelle befinden sich aktuell wohl ca. fünf Katzen.
An diesem Abend war ich schon in den Gehegen, Fotos machen. Zum Glück hatte ich meinen zweiten Akku dabei, anscheinend ist die Kamera unterwegs in meinem Rucksack angegangen, auf jeden Fall ging sie beim Fotografieren ständig aus. Nach dem Akkuwechsel war das Problem glücklicherweise gelöst.
Es wurde dann ziemlich schnell dunkel, so dass ich dann mit dem Taxi zu Manuela fuhr. Dort haben wir uns noch eine Weile unterhalten. Was mich sehr schockiert hat: Früher war bei Manuela in der Umgebung alles Feld, jetzt haben sie nah an ihrem Haus einen riesigen Supermarkt und eine Tankstelle gebaut. Sie hat nun ständig Angst um ihre Freigänger, da diese nun extrem gefährdet sind. Sie bat uns, Amrit und Marie noch einmal speziell zu pushen und auch bei Anfragen zu berücksichtigen.
Inzwischen ist das Haus von Manuela praktisch umzingelt:
Am nächsten Morgen frühstückten wir in Ruhe, dann fuhr ich mit dem Taxi wieder zu Ana.
Sehr schön war, dass das FIV-Gehege seit geraumer Zeit fertig ist und die Katzen jetzt eine geräumige Unterkunft mit Außenbereich haben.
Auf der Finca gibt es jetzt zwei Quarantänehäuschen, die wir die alte Quarantäne und die neue Quarantäne nennen.
Es war schön, die Katzen zu sehen, auch wenn es traurig war, einige Katzen wiederzusehen, die seit meinem letzten Besuch immer noch kein Zuhause gefunden haben. Wir haben so viele getigerte und schwarze Katzen, die irgendwie niemanden interessieren und teilweise nun schon Jahre auf der Finca verbringen. Es wäre schön, wenn es auch für sie mal klappt.
Besonders aufgefallen sind mir dieses Mal Yori und Paul, da sie meinem Kater Miro sehr ähnlich sehen. Beide sind extrem aufgeschlossen und verschmust. Yori ist zuammen mit zusammen mit Hana, Dango, Kaizora, Rey, Reina, Hadita, Shadow, Mutsu und Owen in einem Gehege untergebracht. Hana, Dango und Kaizora sehen sich reichlich ähnlich und sind, wie Yori, sehr lieb und zutraulich.
Die anderen Gehege waren voller. Paul ist inzwischen im gleichen Gehege wie Melody. Der ist ja sowas von knuffig. Nur am Schmusen, Schnurren, etc. Wenn man von draußen oder drinnen am Gitter stand, ist er am Gitter hochgeklettert. Auch ihn konnte man problemlos auf den Arm nehmen und er hat sofort geschnurrt und geschmust.
Auch viele der anderen Katzen wollten Aufmerksamkeit und haben sich gefreut, wenn man sich mit ihnen beschäftigt hat. Sie haben alle ein Zuhause verdient.
Viel zu schnell war es schon wieder Zeit, sich auf den Weg zum Flughafen zu machen. Beim Check-In lief alles glatt. Im Flugzeug sagte der Pilot an, dass das Boarding komplett wäre, aber noch Golfgepäck und Tiere eingeladen werden würden. Wir würden aber pünktlich starten. Beim Umsteigen in Palma ging auch alles reibungslos über die Bühne. Meine Kabinenkatze war Mulan, sie war so brav, dass gar keiner mitbekam, dass ich eine Katze dabei hatte.
Nach der Landung wartete ich dann am Sperrgepäckschalter, bis die Katzen endlich herausgebracht wurden und wir konnten dann durchgehen. Dort wurden wir von den Adoptanten schon sehnsüchtig erwartet.
Besonders gefreut hat mich, dass ich Moira und Pepsi mitbringen konnte. Die beiden waren ja auch extreme Langzeitinsassen.
Seraph, Sekki und Mulan sind auch direkt in ihr neues Zuhause gezogen, während Brukti, Jonu und Tarik nun bei mir die Wohnung unsicher machen.
Vielen Dank an alle, die den Fellchenflieger unterstützt haben. Dank Ihnen waren wieder Happy Ends möglich und einige Katzen konnten nach Deutschland kommen, was ihre Vermittlungschancen erheblich erhöht.
Hallo zusammen,
Am 17.01.2016 war ich also die Fellchenfliegerin.
Vorher gab es natürlich auch wieder einiges, was ich erlebt habe. Anscheinend sind die Aufenthalte in Spanien nie langweilig.
Es startete eigentlich damit, dass Manuela recht verzweifelt war, weil sie kein Krankenbett und keinen Rollstuhl für ihre Mama gestellt bekommt. In Spanien ist das Kranken-Pflege-System recht anders als das System, das wir hier so kennen. So müssen auch sämtliche Hilfsmittel von Manuela kostentechnisch selber übernommen werden. Eine Pflegekraft gibt es auch nicht, weder Zuhause noch im Krankenhaus. Die komplette Pflege müssen die Angehörigen übernehmen und bei Manuelas Mutter ist das demnach Manuela alleine.
Durch einen glücklichen Umstand konnten zwei Teammitglieder recht spontan einen Rollstuhl organisieren, so dass der Rollstuhl dann anstatt eines Koffers mitgeflogen ist.
Die Mitnahme des Rollstuhls klappte auch ganz hervorragend und war sehr unkompliziert – und das, obwohl mein Air Berlin-Flug gar nicht angeschlagen war und einfach in einen Iberia-Flug mit entsprechender anderer Flugnummer getauscht wurde.
In Jerez holte mich dann Pamela ab und fuhr mich zu Manuela und ihrer Mutter. Pamela kennt Ana auch schon einige Zeit, sie unterstützt Ana immer wieder mit den Katzen. Auch einige Pflegekatzen lebten bei Pamela, z.B. stammen Snowing, Malin, Daysi, Skye und Sidney von ihr.
Bei Manuela begrüßte mich zuerst die schwarze Marie, die sich zu einer unglaublich hübschen Katze gemausert hat, weiter ging es dann mit Amrit, Lia und Mariposa.
Nachdem ich auch Manuelas Mutter begrüßt hatte, die wirklich von der schweren Krankheit gezeichnet und fast nur noch bettlägrig ist, sahen wir uns die unzertrennlichen Ekavir und Vishnu, Indira, Elili und Narada an. Vishnu und Ekavir sind wirklich ein ganz entzückendes Duo. Vishnu ist sehr sehr verschmust, ich musste sofort sein Bäuchlein kraulen, Ekavir war etwas unsicher, aber nach kurzer Zeit ließ er sich auch knuddeln. Die beiden wirken auch recht drollig, da Vishnu um einiges größer ist als Ekavir, aber sobald Vishnu seinen Platz wechselte, krabbelte ihm Ekavir hinterher. Die beiden sind richtig unzertrennliche Freunde geworden. Narada ist noch recht zierlich, aber ein ziemlich flotter Wirbelwind und unglaublich niedlich dabei. Indira und Elili sind beide einfach nur entzückend.
Nachdem wir also auch ausgiebig mit allen geschmust, gekuschelt und Fotos gemacht hatten, musste ich auch noch Lati besuchen gehen, der ja leider positiv auf FIV getestet wurde. Auch Lati wurde natürlich beschmust und fotografiert.
Danach wollten wir dann eigentlich ein Mittagessen zu uns nehmen, jedoch lag auf einmal ein recht fremder Kater bei Manuela auf der Terrasse, den Amrit fleißig anknurrte, anfauchte, und vertreiben wollte. Manuela sperrte Amrit dann weg, denn einen Katerkampf konnte nun wirklich keiner gebrauchen. Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass dieser Kater kein Unbekannter war. Es handelt sich doch tatsächlich um Akash, der inzwischen zu einem Halbstarken herangewachsen ist. Leider konnte Manuela ihn bisher nicht einfangen, da er einfach zu schlau war, so dass er noch unkastriert herumläuft. Nun hoffen wir, dass er sich anfüttern lässt und Manuela ihn dann kastrieren kann.
Nach diesem Zwischenfall holte mich dann auch schon wieder Pamela wieder, wir fuhren zu ihr, sie hatte im November im Sturm drei Katzen gefunden und wollte sie mir unbedingt zeigen. Als wir bei Pamela ankamen, stellte ich fest, dass eine davon Tabby war. Seine Geschwisterchen sind noch nicht auf der Homepage, aber werden bestimmt in Kürze folgen. Tabby ist auch wirklich ein sehr neugieriger und aufgeschlossenes kleines Katerchen, den muss man einfach liebhaben, ich hätte ihn klauen können.
Pamela und Manuela wussten, dass ich es aufgrund der spärlichen Zeit vor Ort nie an den Strand und ans Meer geschafft habe und so überraschte mich Pamela damit, dass wir zum Strand fuhren, dort etwas spazierten und sehr leckeren Kuchen naschten. Herzlichen Dank auch für diese süße Überraschung.
Danach fuhren wir zu Ana, ich bereitete im Wohnwagen alles für die Nacht her, da es schnell dunkel werden sollte. Für Fotos war das Licht auch einfach schon zu schlecht und so ging ich einfach nur in die Gehege um Katzen zu beschmusen und zu bespaßen. Das Gehege, in dem mal Chaval, Cyril und Oreja saßen, und danach auch Hiory und Uro, zog mich natürlich wieder magisch an. Dort ging ich also zuerst hin. Ein guter, alter Freund saß da schon an der Türe, plüschig wie immer, mit seinen kaputten Ohren und fiepte mich mal wieder so kateruntypisch an – mein lieber Fonsi. Was habe ich mich gefreut, dich zu sehen, auf den Arm zu nehmen und zu knutschen, und vor allem, dir zu sagen, dass es eine Familie gibt, die auf dich und Kazuto wartet. Natürlich blieben Fonsi und ich nicht lange alleine, es dauerte nur Sekunden und Jonu sowie Reme wollten ebenfalls Aufmerksamkeit, die sie natürlich auch direkt bekamen. Luiyi kam an und Ichigo hatte auch Interesse an Streicheleinheiten. Subaki, Edina und Bisbal fanden meine Anwesenheit jetzt nicht so notwendig, während mich Jesma, Aenas, Tais und Daria kritisch-interessiert beäugten.
Natürlich musste ich dann noch in einige andere Gehege, sagte Haruka kurz hallo sowie Ceuta und meinem Schätzchen Nai, die ich ordentlich durchknuddelte. Auch Avatar und Etsu, die fleißig miteinander fangen spielten, begrüßte ich ausgiebig mit vielen Streicheleinheiten. Avatar ist gewachsen und stabiler geworden. Besonders über die Reservierungen von Avatar, Moira, Pepsi, Pecas, Etsu und Haruka habe ich mich sehr gefreut, sie warten schon so lange und haben es doch so sehr verdient. Africa, Panda und Pepper habe ich gesehen, jedoch waren alle drei leider skeptisch mir gegenüber, wie immer. Batuka strahlte mich aus seinen wundervollen grünen Augen an und Anwar wollte mal wieder auch nur kuscheln.
Nanao brauchte auch viele Schmuseeinheiten, jedoch zeigte er mir auch seine Liebe mit einem ordentlichen Liebesbiss. Nanao hat nur noch seine Reißzähne, das war also auch nicht weiter schlimm, und für mich ist er ein ganz, ganz ganz dringender Kandidat, der bei Ana leider nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt und dringend sein Zuhause braucht.
Marley, Taemin, Priya, Bam-Bam und Auma kamen kurz an, teilweise interessiert, aber doch ängstlich. Sissi mauzte mich auffordernd an und Sadara rannte mir dauernd vor die Füße, so aufgeregt war sie. Gohan und Pooky sind wie Milka und Donatella hervorragende Kletterkünstler und so hatte ich dann bald einige Kätzchen auf dem Arm.
Nach all diesen Eindrücken beendete Ana ihre Medikamentenrunde und wir aßen zusammen zu Abend. Da unser Tag – jeder für sich, anstrengend gewesen war – gingen wir zeitig schlafen. Diesmal weihte ich dann auch noch das Wohnmobil ein. Nachts war es recht kalt und so war ich sehr froh, dass ich zwei wärmende Decken hatte.
Am nächsten Morgen gab es ein kurzes, hektisches Frühstück und ich fotografierte die Badkatzen Bissamon, Prinz Zini, Namaste sowie die Kleinchen Rey, Reina, Kangi, Kodachi und Sasaki. Auch Oppa und Unnie bekamen ihre Fotosession.
Danach ging die Putzerei für mich los, Ana versorgte in der Zeit die Katzen mit den Medikamenten.
Gegen Mittag nahm meine Panik zu, dass ich nicht genug geputzt hatte! Es war noch so viel zu tun! Jedoch nahte Hilfe. Anas Eltern kamen und übernahmen das Säubern, während ich mit meiner Kamera loszog.
Als ich gerade mit allen Fellchen und Fotos durch war – manchmal ist das echt schwierig, aufgrund der Lichtverhältnisse und der temperamentvollen Spanier, sagte Ana, dass wir nun gleich zum Flughafen starten würden. Puh, doch noch einiges geschafft.
Am Flughafen gab es dann eine mittlere Katastrophe, es klappte mal wieder alles vorne und hinten nicht. Die Dame am Check-In monierte, dass wir zu viele Katzen dabei hätten und nicht alle fliegen dürften. Dabei hatten wir uns vorher bei Air Berlin erkundigt und uns das auch schriftlich geben lassen. Nach vielen Diskussionen mit den Mitarbeitern vor Ort, mit der Service-Hotline, mit meinen Kolleginnen in Deutschland war klar, dass die Katzen gemeinsam zu zweit oder zu dritt in einer Box reisen müssten. Normalerweise reisen unsere Katzen einzeln in kleineren Boxen, die in einer großen Box untergebracht werden.
Inzwischen war schon viel Zeit vergangen, Ana und ich bauten hektisch die großen Boxen zusammen. Danach setzen wir die Katzen von den kleinen in die großen Boxen, was gerade bei den scheuen Katzen auf dem offenen Gelände sehr riskant war. Jedoch durften wir aus Sicherheitsgründen die Toilette nicht zum Umsetzen benutzen. Als wir endlich die Boxen mitsamt Katzen verpackt hatten, rannte ich durch meine Sicherheitskontrolle, da der Flug schon geboardet wurde. Auf meine Nachfrage, ob wirklich drei Boxen an Bord wären, teilten mir die sehr netten Nicki-Flugbegleiter mit, dass tatsächlich alle Boxen eingeladen worden waren. Der Flug verlief dann recht ruhig und auch der Umstieg in Palma war problemlos, wenn auch zeitlich recht knapp. In Deutschland angekommen, klappte dann auch alles recht gut, meine Katzen waren recht schnell da. Doch meine Anspannung wuchs, denn wir mussten mit Panini, Zaid und Hagane drei schüchterne bis scheue Katzen umsetzen.
“Zum Üben” starteten wir dann mit den zutrauchlicheren Babys, die leicht umzusetzen waren. Souma, Kaneki und Malin waren wirklich lieb dabei. Auch Balin war recht brav und verließ sofort seine Box. Danach kam Zaid dran, der Süße hatte einfach keine Lust mehr – er wollte partout nicht seine große Box gegen eine kleinere Box eintauschen. Mit einigen Tricks gelang es meiner Flughafenbetreuung Svenja und mir dann aber doch, auch Zaid zum umsteigen zu bewegen.
Danach mussten wir noch Hagane und Panini trennen. Ana erklärte mir in Spanien noch, dass ich zuerst Hagane und dann erst Panini umsetzen sollte – sie hatte auch echt Bauchschmerzen beim Umsetzen von Panini, das sah man ihr an. Panini jedoch war in der Box gar nicht das Problem, er war nämlich unter seiner Decke vergraben in eine Schockstarre gefallen. Hagane wollte sich aber auf keinen Fall zuerst umsetzen lassen und kuschelte sich nach jedem Versuch an Panini an. Schließlich setzen wir erst Panini um, Hagane ging danach dann auch freiwillig in ihre neue Box. Nun folgte noch das problemlose Umsetzen von Kabinenkatze Olvido und alle konnten sich danach zufrieden nach Hause begeben.
Es war mal wieder eine unvergessliche Reise und ich danke Ana, ihren Eltern, Manuela und ihrer Mama, Pamela, Svenja, meinen Teamkolleginnen sowie meiner Familie sehr, dass sie mich bei dem Flug wieder so unterstützt und mir geholfen haben.
Hallo zusammen,
zuerst möchte ich mich bei allen bedanken, die diesen Flug ermöglicht haben und somit 10 Fellchen die Reise in ihr neues Leben ermöglichen. Dieser Flug war auch Premiere für mich, mein erster Besuch bei Ana.
Am Donnerstag den 21.05.2015 startete meine Reise in Düsseldorf. Morgens um 09:30 Uhr ahnte noch niemand, abgesehen der Mitarbeiter von Iberia, dass der Hinflug eine reine Odyssee wird. Doch dazu später mehr.
Mein Sperrmüllkoffer, gefüllt mit genähten Katzenbetten, Stinkekissen und Geschenken für Ana, war am Schalter abgegeben. Düsseldorf – Madrid – Jerez war seine Route. Meine Boarding Tickets sagten dasselbe.
Entspannt stieg ich um 12:00 Uhr in den Flieger nach Madrid. Dort angekommen, bereute ich, meine Wanderschuhe nicht eingepackt zu haben, denn ich musste zu Gate K. Auf der Anzeigetafel stand 25 Minuten Fußweg. Da ich knapp 4 Stunden Aufenthalt hatte, machte ich mir auch keinen Stress.
Um 17:30 Uhr wurde mein Flug zum Boarding aufgerufen. Dann ging es los!!! Die nette Dame am Schalter sagte “es tut mir leid, Sie können nicht mitfliegen, der Flug ist überbucht und Ihnen wurde ein Standby Ticket zugelost.”
Ok, das musste ich erst einmal verdauen. Hat nur 2 Sekunden gedauert und ich begann der Dame deutlich zu machen, dass ich mitfliegen MUSS, da ich bereits am nächsten Tag zurück fliege. Plötzlich konnte die anfangs noch nette Dame kein Englisch mehr und brabbelte mir nicht verständliches Spanisch in ihr feines Iberia Tüchlein. Boarding finish hörte ich durch die Lautsprecher, ok die meinen das echt ernst.
Zum Glück habe ich bereits am Vortag mein Handy auf das Spanische Netz umstellen lassen. Die Telefoniererei begann. Im Verein anrufen, Info geben. Jemanden erreichen, der Pamela informiert, welche mich am Flughafen abholen wollte. Da die nicht mehr nette Dame am Schalter einfach weg ging wanderte ich los.
Jeder der mir auf meinem “Jacobsweg” mit Rot-Gelber Kleidung unter die Augen trat, wurde gefragt, was ich nun machen soll. Komisch, wie wenig Airline-Mitarbeiter Englisch sprechen können!? Irgendwann kam ich am anderen Ende des Flughafens an. Dieser Anfangs ebenfalls freundliche Mitarbeiter erklärte mir, dass ich am nächsten Morgen nach Jerez fliegen könnte. HA HA HA Auch ihm machte ich deutlich, dass ich HEUTE fliegen muss.
Sein Angebot: 22:00 Uhr Flug nach Sevilla, dann mit dem Taxi nach Jerez zum Flughafen. Hmmm aus 4 Stunden Aufenthalt wurden 8 Stunden aber was blieb mir anderes übrig?!? Meine Nikotinversorgung war bereits auf einem, für den Airline-Mitarbeiter spürbaren, Tiefpunkt angekommen, so dass er mir das Rauchen auf der Behindertentoilette gestattete. Dies war das Beste für alle Beteiligte.
Nach der erlösenden Zigarette stapfte ich zum Iberia Schalter zurück. Die Freude des Mitarbeiters hielt sich stark in Grenzen. Wir gingen in die Verhandlung. Geboten wurde von ihm: 150,- in bar, Taxi-Gutschein nach Jerez, 1x Aufenthaltssnack. Meine Forderungen: 250,- in bar, Taxi-Gutschein nach Jerez, anständiges Essen, Starbucks Gutscheine.
Nachdem auch er plötzlich jegliche Englischkenntnisse verlor, lief ich rufend über den Flughafen “Wer kann hier Deutsch und Spanisch ???” Hat nicht lange gedauert und ein netter, junger Mann hat meine Forderungen noch mal von Englisch auf Spanisch übersetzt. Naja, ich hab dann gewonnen 😉 Bargeld war nicht, dafür gab es eine gedeckte Kreditkarte, welche ich, wie nicht anders zu erwarten, am anderen Ende des Flughafens einlösen konnte. Also weiter auf meinem persönlichen Jacobsweg. Die weiteren 4 Stunden Aufenthalt verbrachte ich mit wandern. Geld holen da, Taxi-Gutschein dort, Eatpoint wieder wo anders, Starbucks Lichtblick beim Fußmarsch und dann zurück zu Gate K.
Irgendwann saß ich völlig genervt, übermüdet aber gesättigt im Flugzeug nach Sevilla. Um 23:50 Uhr saß ich dann sogar mit Koffer im Taxi. Die Tortur, wie ich den bekommen habe, erspare ich euch, denn das sprengt den Rahmen.
Endlich, wirklich endlich, bin ich um 01:30 Uhr bei Pamela (Freundin von Ana) angekommen. Sie begrüßte mich mit einem eiskalten San Miguel, mit einer abschließenden Gute Nacht Zigarette habe ich diesen Tag endgültig abgeschlossen. Lieber Gott, bitte tu mir das morgen mit 10 Fellchen nicht noch mal an.
Nach einem üppigen Frühstück, Pamela glaubte mir nicht, dass mir ein Kaffee reicht, fuhr sie mich zu Ana. Auf dem Weg dorthin hielten wir an ein paar Plätzen, an denen sie Wasser und Futter für Straßenkatzen aufstellte. Auf der Finca wurde ich herzlich von Ana und Ihren Eltern begrüßt. Ich überreichte Ana die Bettchen, Stinkekissen und ein Foto welches mir für sie mitgegeben wurde. Die hart erkämpften 250,- (-50,- Taxi zu Pamela) gingen ebenfalls direkt an Ana. Sie hat sich riesig gefreut =)
Sie führte mich bei sich herum und zeigte mir direkt meine zwei Lieblinge, welche mir von Deutschland aus sehr ans Herz gewachsen sind. Luiyi & Rubiales. Schön, sie endlich mal knuddeln zu können.
Ana bereitete alles für den Flug vor. In der Zwischenzeit bin ich durch alle Gehege gegangen. Dort versuchte ich die Katzentoiletten zu reinigen, was sich aber als schwierig erwies, da sich direkt ein Knäuel aus Katzen um mich bildete, welche bekuschelt werden wollten. Da konnte ich nicht widerstehen. Die Warnung vom Verein “du wirst dich verlieben” ignorierte ich blauäugig. Doch es geschah! Pupura und Ayami.
Pupura lebt in Gehege Nr.3, wie auch Luiyi. Diese kleine, wunderschöne Maus folgte mir auf Schritt und Tritt. Lautstark hat sie auf sich aufmerksam gemacht, falls ich eine der anderen Katzen zu lange kuschelte. Die Toiletten zu reinigen hat sich nach 2 Gehegen als unmöglich erwiesen. Im Kittengehege angekommen, wurden dann alle meine Vorurteile zunichte gemacht. Ich mag schwarze Katzen nicht so sehr wie blauäugige Schönheiten. Doch da war Ayami. Dieses zarte, schwarze kleine Wesen. Sie kletterte das Gitter hoch und setzte sich auf meinen Kopf und meine Schulter. Immer und immer wieder. Alternativ durch das Hosenbein. Ich hätte sie am liebsten eingepackt. Ich könnte mich ohrfeigen, bisher so oberflächlich unterwegs gewesen zu sein. Wenn meine Wohnung nur größer wäre. Aber auch Batuka mit diesen neongrünen Augen – umwerfend. Fonsi, mit seiner freundlichen, verschmusten Art. Ich wäre am liebsten dort geblieben. Ana hatte alles vorbereitet. Ich habe ihr dabei geholfen die richtige Katze in die richtige Box zu bekommen. Wow, wie routiniert sie das alles macht. Malala wird meine Kabinenkatze, sagte Ana. 3 große Boxen, 10 Katzen in Boxen, Ana und ich in einem sehr kleinen Auto, machten uns auf den Weg nach Jerez. Es blieb keine Zeit für Abschied. Besser so, ich hätte Rotz und Wasser geweint und würde sicherlich immer noch dort sitzen.
In Jerez am Flughafen angekommen, besorgte ich mir die Boarding Tickets, kein Standby Ticket. Juhuuuuuuuu, danke lieber Gott!!! Ana war bereits mit all den Katzen beim Zoll.
Anego, Delly, Spirit, Minau, Angelina, Sera, Tavito, Arita, Melusina, Malala und ich waren zum Abflug bereit!
Ana geknuddelt, verabschiedet mit dem Anhang “bis hoffentlich ganz bald” und ab ging es. An Bord überfiel ich direkt das Bordpersonal “Alle Katzen an Bord???” Völlig geplättet von den Eindrücken haben Malala und ich uns unseren Platz gesucht. Sie war total lieb und ruhig.
In Palma angekommen haben wir (Malala und ich) uns auf der Toilette die Beine vertreten. Nachdem wir ein gemütliches Stück Marmorfliese gefunden haben, saßen wir schon wieder im Flieger. Bei der Durchsage des Piloten, es seien sogar Katzen an Bord, war ich erleichtert.
In Köln Bonn angekommen ging alles Ruck Zuck. Die neuen Adoptanten erwarteten mich mit einem Strahlen im Gesicht, oder eher die Katzen 😉 Nachdem alle Pässe verteilt und die Katzen weitestgehend umgesetzt waren, fuhren Michaela und ich mit Tavito, Sera und Malala nach Hause. Ankunftszeit: 02:30 Uhr
-Gute Nacht-
Hallo liebe Fellchen-Flieger-Unterstützer. Zum zweiten Mal durfte ich den Fellchen-Flieger und damit 10 Katzen auf ihrer Reise in ihr neues Zuhause begleiten.
Meine Reise begann am 15.03.2015 in Düsseldorf. Ein wenig müde bestieg ich um 9.05 Uhr den Flieger nach Mallorca, um von dort aus meine weitere Reise nach Jerez anzutreten. Um 16.25 Uhr landete der Flieger pünktlich. Ich hatte mich schon sehr gefreut, Ana und die Katzen wieder zu sehen, war es doch schon fast ein Jahr her, als ich zuletzt in Spanien war.
Am Flughafen erwartete mich schon Manuela, eine gute Freundin und Pflegestelle von Ana. Manuela und Ana kennen sich seit vielen Jahren und unterstützen sich gegenseitig in ihren Tierschutzaktivitäten. Sie nun auch einmal persönlich kennen zu lernen, hat mich sehr gefreut. Da sie fließend deutsch spricht, verstanden wir uns auf Anhieb.
Ana hatte noch einige Arbeiten auf der Finca zu erledigen, deswegen fuhren wir erst einmal zu Manuela. Sie wohnt mit ihrer Mutter in einem schönen Haus und hat einen sehr schönen großen Garten. Als wir ankamen, wurde ich direkt von Vika, ihrer deutschen Dogge, überschwänglich begrüßt. Ich durfte alle ihre Schützlinge kennen lernen.
Unter anderem leben hier Amina und Mimosa, Marie, Nana, Amrit und Neuzugang Jay. Jay ist mir ganz besonders in Erinnerung geblieben. Er ist sehr verschmust und lieb. Bedingt durch seine Verletzung am Auge, die von einem Hundebiss stammt, war er noch in einem separaten Pflegezimmer untergebracht, um sich vollständig erholen zu können. Jay ist ein freundlicher und sozialer Kater, der den Kontakt zu anderen Katzen sucht. Auch ich durfte ihn sofort streicheln und er dankte es mir, indem er laut schnurrte.
Nachdem wir den Rundgang bei Manuela beendet hatten, kam Ana dazu und wir sind indisch essen gegangen. Da es in Spanien schon sehr warm war, konnten wir bis spät in der Nacht draußen sitzen.
Anschließend ging es zu Ana auf die Finca. Der Tag war sehr lang und ich war schon recht müde. Allerdings wollte ich Ana unbedingt noch einige Geschenke aus Deutschland überreichen. Eine liebe Adoptantin hatte mir ganz viele selbst genähte Katzenbetten für Ana mitgegeben. Als ich sie ihr gab, hat sie sich wahnsinnig gefreut. Das erste Bett hat direkt Bebe bekommen, die tragischerweise 2 Tage nach meiner Abreise eingeschläfert werden musste. Leider ging es ihr in der Zeit meiner Anwesenheit schon recht schlecht, sie wollte nicht mehr fressen. Ich habe Bebe sehr in mein Herz geschlossen und bin sehr traurig, dass sie kein eigenes Zuhause mehr kennen lernen konnte. Sie war eine ganz liebe und verschmuste Katze.
Gegen 3 Uhr schlief ich völlig übermüdet ein, war ich doch schon fast 20 Stunden auf den Beinen. Die Nacht verlief sehr ruhig, am nächsten Morgen krabbelte Bebe zu mir aufs Kopfkissen und später unter meine Bettdecke, wir kuschelten noch ca. 2 Stunden.
Um ca. 8.30 Uhr standen wir auf. Ana und ich frühstückten in Ruhe und wir versuchten uns zu verständigen, was zu einigen lustigen Missverständnissen führte, die wir aber immer klären konnten. Anschließend ging es raus, die tägliche Arbeit verrichten. Ich säuberte 3 Gehege, was sich teilweise als sehr schwierig erwies, da viele Katzen ankamen, um beschmust zu werden. Dem konnte ich dann natürlich nicht widerstehen und jeder, der kam, wurde ordentlich durch geknuddelt. Nach dem Reinigen ging Ana mit mir noch einmal die Gehege durch und zeigte mir einige Katzen die dringend ein Zuhause benötigen. Besonders hervorgehoben hat sie Smartie, Cecilia, little Bolita, Anouschka und Melusina.
Dann war es auch schon so weit, meine Zeit auf der Finca neigte sich dem Ende entgegen, wir mussten zum Flughafen. Ich half Ana alle Katzen einzuboxen und los ging’s. Auf meinem Schoß hatte ich Lupin in seiner Box, er beschmuste mich die ganze Zeit durch das Gitter.
Am Flughafen checkte ich ein und Ana baute die großen Kennel zusammen. An Bord angekommen, erkundigte ich mich, ob meine Schützlinge auch dabei sind, als die Bestätigung der Stewardes kam, sank ich erst einmal müde und erleichtert in meinen Sitz. Der Start war sehr ruhig, mein Kabinenkater Bulat musste sich leider während des Fluges einmal übergeben, die Aufregung war wohl sehr groß bei ihm. Ansonsten war er unglaublich lieb und hat sich nur ab und zu gemeldet, was mich sehr beruhigte. Das Flugzeug war sehr voll und ich versuchte ihm mit der Hand an der Flugtasche zu zeigen, dass ich da bin, das entspannte ihn direkt. Als wir auf Mallorca landeten schlief er tief und fest. Ich hatte einen ca. 1 stündigen Aufenthalt, diesen nutze ich um auf der Toilette seine Tasche zu säubern und ausgiebig mit ihm zu schmusen. Im Anschlussflug nach Köln erkundigte ich mich direkt wieder, ob meine wertvolle Fracht an Bord sei. Nachdem ich wusste, das alle an Bord waren, konnte ich mich entspannen. Auch dieser Flug war sehr ruhig.
In Köln angekommen erwarteten mich viele aufgeregte Adoptanten, die schon sehnsüchtig auf ihre neuen Familienmitglieder warteten. Auch hier verlief die Übergabe sehr entspannt und reibungslos.
Es waren 24 aufregende, sehr anstrengende und tolle Stunden. Ich möchte keine Minute wieder hergeben.
Ich danke allen, die den Katzen und mir den Fellchen-Flieger ermöglicht haben. Ohne Sie hätte ich diese spannende Reise nicht antreten können und Kei, Mabu, Lupin, Abasi, Cyril, Sofia, Kida, Bulat, Enma und Garfio hätten nicht in ihr neues Zuhause reisen können.
Denise (die Fellchen-Fliegerin)
Mein Kurztrip als Flugpatin für Sieben-Katzenleben e.V.
Am 9. und 10. Oktober habe ich mich für Sieben-Katzenleben auf eine ganz kurze Reise nach Jerez und zurück begeben, um zehn adoptierte Katzen bzw. Pfleglinge zu ihren Familien und Pflegestellen in Norddeutschland zu begleiten.
Bepackt mit Katzenmitbringseln und quasi sonst nichts ging es am Donnerstag Nachmittag per Flug nach Jerez, wo ich von Manuela abgeholt wurde, die sich zusammen mit ihrer wunderbaren Mutter als private Pflegestelle zur Verfügung stellt für ca. 30 Katzen und eine Hundedame. Bei ihnen durfte ich netterweise auch übernachten. Dort haben die verschiedensten Katzen Zuflucht gefunden von vier Winzlingen über FeLV-Positive bis zu alten Herrschaften und Eigenbrötlern. Zwei von ihnen sollten am nächsten Tag mit mir zurück fliegen.
Nach einem Abend mit anregenden Gesprächen ging es am nächsten Morgen zu Ana auf die Finca. Es hatte morgens geregnet und wir waren in Sorge, ob dies den ganzen Tag so weitergehen würde, weil die Tiere möglicherweise auf dem Rollfeld naß werden und sich im kühlen Frachtraum des Flugzeugs erkälten könnten. Zum Glück regnete es nur bis mittags, sonst wäre ggfs. noch ein Rettungseinsatz bei den Flusskatzen nötig gewesen, da der Fluß dann über die Ufer getreten wäre.
Ich hatte das Vergnügen, Ana, ihre Eltern und auch eine Helferin kennen zu lernen. Obwohl Ana an einem “Flugtag” besonders eingespannt ist, nahm sie sich die Zeit, mich über ihre Finca zu führen. Die neuen Gehege sind hell und geräumig, die Katzen sind in passenden (Alters-) Gruppen untergebracht. Im Haus selbst befinden sich Babys und Kitten geschützt und immer in Anas Blickfeld. Es gibt aber kaum ein freies Plätzchen ohne Katze…
Ana hat bereits Pläne für die nächsten Gehege, wie z.B. eine richtige Krankenstation, was sicher eine große Erleichterung ihrer Arbeit wäre.
Am frühen Nachmittag trafen Ana, Manuela und ich uns wieder am Flughafen und Ana brachte die acht anderen Katzen mit, davon Fiona als meine Kabinenkatze. Das Einchecken der Katzen bzw. die Zollformalitäten verliefen zum Glück dieses Mal problemlos – das ist nicht immer so und für Ana immer wieder eine Herausforderung. Nach einer Zwischenlandung auf Mallorca inkl. Umsteigen, die Fiona prima mitgemacht hat, landeten wir sogar ein wenig früher als vorgesehen wieder in Deutschland. Der Flug verlief ruhig, dennoch war ich in Gedanken immer bei den Katzen im Frachtraum und doch etwas angespannt.
In Hamburg ging dann alles ganz schnell, auch dank der beiden erfahrenen Flughafenbetreuer.
Nachdem alle Katzen auf ihre Familien bzw, Taxis verteilt waren, ging es mit Gast Chiva und Pflegling Jarim schnell nach Hause. Meine Reise war zu Ende – viele Eindrücke bleiben…
Am 13.02.2013 war es soweit. Nach fast 1,5 Jahren konnte ich endlich wieder nach Spanien zu Ana und unseren Katzen fliegen. Natürlich war ich vorher aufgeregt und war gespannt, wie unsere Katzen live so sind. ¾ des Tages habe ich mit dem Hinflug verbracht, der auch mit einigen chaotischen Verwirrungen verbunden war… so hatte ich auf dem Flug von Köln nach Palma 1 Stunde Verspätung, da sich anfangs ein Passagier an Bord befand, der eigentlich nach Teneriffa wollte. So kam es auch, dass ich von dem einen Flieger direkt in den nächsten wandern konnte.
Als ich in Jerez war, kam Ana auch recht schnell und holte mich ab. Zusammen fuhren wir zur Finca. Dort zeigte sie mir wieder, wo welche Katzen untergebracht sind und erklärte mir, wer eher scheu und zurückhaltend ist, wer immer versucht, stiften zu gehen und wer eine Schmusebacke ist. Leider war die Einweisung nur kurz und Ana hatte auch abends keine Zeit, da sie anderweitig mit ihrem Haus beschäftigt war. So half ich den mir schon bekannten Eltern von Ana beim Putzen und Versorgen der Katzen. Zuerst ging ich in das Kittengehege. Die meisten Kätzchen hatten überhaupt keine Scheu, und sprangen direkt an mir hoch und wollten bespaßt und bekuschelt werden. Einige zogen an meinen Schnürsenkeln und hatten damit großen Spaß. Die Zwerge waren wirklich alle niedlich und kämpften um meine Aufmerksamkeit.
Danach ging es im Gehege daneben weiter. Dort sind die neuen, roten, scheuen Katzen untergebracht. Hier erwartete mich das komplette Gegenteil. Kein munteres, ausgelassenes Herumtoben, sondern drei ängstliche Katzen, die sich versteckten. Dementsprechend flott ging die Arbeit auch voran, da hier keiner auf meinem Rücken rumtobte oder sich an meinen Beinen hochzog.
Einige Katzen erkannte ich auch, die mit mir zurückfliegen sollten. Ihnen flüsterte ich zu, dass sie nicht mehr lange durchhalten müssen und dass bald alles gut werden würde.
Danach waren wir mit allen Gehegen fertig und Anas Eltern verabschiedeten sich, so dass ich alleine auf der Finca zurückblieb.
Da die Arbeit soweit erledigt war, holte ich meine Kamera und meinen Camcorder raus und fing an zu fotografieren und zu filmen. Leider war es schon recht dunkel, so dass ich nur mit Blitz gescheite Fotos bekam, was wiederum bedeutete, dass die meisten Katzen verständlicherweise ihre Augen zukniffen. Zudem war es recht spät geworden und ich ging dann bald schlafen. Die Nacht auf der Finca war sehr interessant, da noch einige unkastrierte Katzen und Kater vorhanden waren und diese sich gegenseitig ansangen und angurrten. Zudem versuchte Vanessa die ganze Nacht meine Decke zu klauen und mit dieser zu spielen, während Zen seine Pfötchen raushielt und um Aufmerksamkeit bettelte.
Gegen 8 Uhr war dann meine Nacht zu Ende und ich frühstückte schnell, ehe ich die Katzen mit frischem Wasser, neuem Futter und einem sauberen Klo versorgte. Eigentlich ging das auch relativ schnell, wobei ich leider auch den Eindruck hatte, sobald ich komplett fertig war, hätte ich wieder von vorne anfangen können…
Anschließend setzte ich mich wieder vor die Käfige und in die Gehege. Dort machte ich dann wieder Fotos und Videos, schrieb Beobachtungen auf, wer eher zurückhaltend ist und wer verschmust ist.
Gegen Nachmittag kam Ana und wir bereiteten zusammen den Flug vor. Sie schrieb eine Liste, wer nun wirklich fliegen sollte und wer daher mit wem in einen Kennel gesetzt werden sollte. Dazu bauten wir die kleinen Flugboxen zusammen. Ziemlich schnell kam dann auch wieder der Abend und Ana musste leider wieder los.
Der Tag meiner Abreise kam und ich war traurig, obwohl ich nur kurz dort war. Meine Nacht war noch kürzer, da ich irgendwie nicht schlafen konnte und so stand ich bereits um 7 Uhr auf. Auch diesmal versorgte ich die Katzen erst mal alleine, bis Ana und ihre Eltern kamen.
Ana machte mir noch ein besonderes Geschenk: da sie wusste, dass ich sehr gerne Patricio sehen wollte, der aber aufgrund seiner schlimmen Verletzungen vor einigen Monaten bei ihr zu Hause untergebracht war, brachte sie ihn mir zur Finca mit. So konnte ich Patricio dann doch noch sehen und bekuscheln. Der Kleine hat seidiges Fell und konnte sehr laut schnurren. Am liebsten hätte ich ihn mitgenommen. Leider ging das nicht, da ich keinen Platz wußte, um ihn unterzubringen und bei mir zu Hause herrscht Aufnahmestopp. Patricio gab sich trotzdem größte Mühe mich zu überzeugen und es hat mich wirklich viel Willenskraft gekostet, ihn nicht doch mitzunehmen. Der Zwerg kuschelte sich in meine Hand und ließ sich gerne streicheln. Seine Wunden sind inzwischen auch alle komplett verheilt. Ich hoffe, ich finde für Patricio ein Traumzuhause mit sehr lieben, netten Menschen.
Ein weiteres Fellchen, das ich nur sehr ungerne zurückließ, ist Zen. Zen ist zwar schon ein ausgewachsener Kater, aber sehr lieb und sehr verschmust. Als ich das erste Mal seinen Käfig öffnete, sprang Zen direkt in meine Arme und wollte bekuschelt werden. Er hatte ebenfalls, wie Patricio, ganz seidiges Fell und wollte einfach nur liebgehabt werden.
Ein weiterer Kater, der auf mich einen großen Eindruck machte, ist Valentino. Auch er sehnt sich nach Aufmerksamkeit, schreit in seinem Käfig immer, damit man ihn beachtet. Wenn man die Käfigtüre öffnet, hat er eine besondere Art an sich. Er krallte sich immer in meinen dicken Fleecepulli und zog sich mit seinen Vorderpfoten zu mir hin, so dass ich dann den ganzen Valentino schneller auf dem Arm hatte, als ich gucken konnte. Dann war auch bei ihm erstmal kuscheln angesagt. Sobald man ihm aber die Aufmerksamkeit entzog, wurde Valentino etwas ungehalten und zwickte einen. Insgesamt ist er aber ein wirklich lieber Kater.
Natürlich hat mich auch noch der große Tintin begeistert, er ist ähnlich wie Valentino. Auch er möchte gerne Aufmerksamkeit haben und schreit daher aus seinem Käfig heraus alle an. Wenn man seine Käfigtüre öffnet, kommt er sofort an und möchte kuscheln. Bei Tintin muss man jedoch aufpassen, dass er nicht entwischt.
Auch in der Halle gab es viele nette Kätzchen, Minino ist ein Sonnenschein, ein kleiner süßer Engel… nicht mein Engel, ich finde ihn wirklich toll, aber der Funke ist eindeutig nicht übergesprungen.
Zaid und Carmen hingegen waren so voller Angst, versteckten sich oder fauchten, sobald man an ihrem Käfig vorüberging.
Ramiro und Geri haben sich sehr gemacht, die zwei sind deutlich entspannter geworden und gucken interessiert zu, was man macht.
Eddas ist auch noch ziemlich schüchtern, vor allem schnelle Bewegungen erschrecken sie. In dem gleichen Gehege sind aber zum Beispiel auch Dolly, sowie Victoria und Joana untergebracht und diese drei sind absolute Schmusebacken. Miteinander aber auch gegenüber dem Menschen sehr aufgeschlossen. Vielleicht schaut sich Eddas ja dort ein bisschen was ab?
Im nächsten Gehege waren es vor allem Lilly und Nereida, die mich in ihren Bann gezogen haben. Die Beiden lagen häufig zusammengekuschelt da und gerade Nereida wollte viel kuscheln. Auch Bolita ist eine ganz verschmuste Maus, ähnlich wie Barita. Pepsi und Belen hingegen waren lieber nur Beobachter.
Mein Lieblingsgehege war allerdings, trotz fehlender Schmusekatze, das Gehege von Nomi, Serena, Teresa, Almendra, Louis und Biruta. Logisch, sitzen doch viele dieser schüchternen Fellnasen schon eine halbe Ewigkeit bei Ana und suchen immer noch nach einem Zuhause. Hinzu kommt, dass Nomi eindeutig die schönsten grünen Augen auf der Finca hat und Louis damals von meiner Schwester so benannt wurde… Generell glaube ich aber, dass auch diese Kätzchen in einem Zuhause mit viel Liebe, Geduld und Zeit auftauen werden und ihr Leben uneingeschränkt genießen können. Generell sind sie auch sooooo toll, lag dort doch jeder mit jedem zusammen… zu anderen Katzen sind sie einfach nur sozial und lieb… Auch ihnen habe ich versprochen, dass sie ein schönes Heim bekommen werden.
Leider war dann schon die Zeit für den Abflug gekommen, ich verabschiedete mich nochmal von allen Felltigern, die ich knappe 2 Tage kennen- und lieben lernen durfte und küsste und herzte nochmal Patricio und Zen mit vielen Tränen. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätten diese zwei mich auf jeden Fall auch begleiten dürfen…
In der Perrera lief es ganz ok, der Check-In am Flughafen war auch schnell erledigt und dann kam die Nachricht aus Deutschland, dass Köln bestreikt wurde. Mein Herz sank in die Knie. Wie sollte ich dann mit allen Fellnasen nach Hause kommen? Auf Palma bleiben ging ja schlecht. Im Geiste überlegte ich schon, welcher andere Flughafen in Deutschland sinnig wäre. Zum Glück wurde aber abends nichts mehr bestreikt und wir landeten unbeschadet in Köln.
Auch meinem Kabinenkätzchen Lluvia ging es gut, man merkte ihr zwar die Nervosität an, aber ansonsten war sie wirklich eine sehr liebe und leise Mitfliegerin, die auch die Herzen der anderen Passagiere eroberte.
Natürlich waren auch diesmal in Köln die Katzen eher als mein Gepäck da. Da wir aber einige Flughafenbetreuer vor Ort waren, klappte auch das ganz gut.
In diesem Sinne wünsche ich allen mitgeflogenen Katzen ein schönes, gesundes und langes Leben in ihrem neuen Zuhause und dass sie mit ihren Menschen glücklich werden.
Herzlichen Dank auch an all die lieben Adoptanten, die dieses Happy End überhaupt erst möglich gemacht haben.
Lieben Dank auch an Gabi & Gero, Denise sowie an mein privates Taxi André und Bianca und meine restlichen Teamkolleginnen inklusive Vorstand, die mich vor, während und nach der Reise unterstützt haben.
Und natürlich, last but not least, ein riesiges Dankeschön an Ana, für ihren Einsatz, für ihre Mühe, für ihr Weiterkämpfen gegen alle Widrigkeiten, nur im Sinne für die Katzen!
Und auch wenn ich so manches Mal traurig vor einem Gehege oder einer Box stand und fragte, wie kann es nur sein, dass so liebe, süße zutrauliche Katzen in der Tötungsstation landen oder was so verängstigte Katzen erlebt haben müssen, dass sie so scheu und manchmal auch giftig werden… ich würde es wieder tun… für unsere Unterstützer, für Ana und vor allen Dingen für unsere Katzen!
Im Oktober 2012 verbrachte ich einige Tage in Spanien. Hauptsächlich wollte ich neue Fotos und Videos von den Katzen machen, mit Ana den Bestand durchgehen und vor Ort etwas helfen. Kurz vor mir waren Vereinsmitglieder nach Spanien geflogen, die tatkräftig an die Renovierung der Finca, sowie die Verbesserung der Lebensbedingungen der Katzen gingen.
12.10.2012:
Pünktlich um 06:00 Uhr morgens ging es los und der Flieger hob ab. Nach einer Zwischenlandung in Palma landete ich um die Mittagszeit in Jerez. Nach kurzer Wartezeit auf den “Abholservice” fuhren wir gar nicht erst ins Hotel, sondern gleich auf die Finca.
Das erste, das dort ins Auge fiel, war der große Schuttcontainer, der bereits bis oben hin gefüllt war. Der Besitzer der Finca hatte nämlich diverses Gerümpel liegen lassen, das nun endlich entsorgt werden konnte. Das Spanienteam war bereits fleißig bei der Arbeit gewesen.
In der Halle waren Podeste für die Quarantänekäfige gebaut worden, die nach unten isoliert wurden, so dass im Winter die Kälte vom Fußboden nicht mehr übertragen werden kann.
Das Dach war ebenfalls abgedichtet worden, was ein wesentlicher Fortschritt ist, um Feuchtigkeits- und Schimmelbildung vorzubeugen. Aufgrund der etwas wackeligen Leiter, bei der man sich gut festhalten musste, habe ich hier auf ein Foto verzichtet.
Bei den Katzen gab es einige Neuzugänge, die Ana kurz vorher aus der staatlichen Perrera gerettet hatte. Die Katzen, die ich bisher nur von Fotos kannte, persönlich kennenzulernen, war schon etwas Besonderes. Auch die Neuzugänge schlichen sich gleich ins Herz. Ich habe mich sofort an die Arbeit gemacht, Fotos geschossen und Videos gedreht, denn nur mit guten Fotos und möglichst auch Videos haben die Katzen gute Vermittlungschancen. Ana half mit den Namen aus, wo ich die Katzen nicht erkannte, z.B. bei den schwarzen Katzen oder Tigern.
Die Zeit verging wie im Flug und abends sind wir mit Ana und ihren Eltern noch essen gegangen.
13.10.2012:
Am nächsten Tag wurde das Gartenhaus geliefert, das ein Vereinsmitglied vor Ort gesponsert hat. Das Gartenhaus liefert ca. 6m² zusätzlichen Stauraum, den Ana gut gebrauchen kann.
Da die Aufbauanleitung erst nicht auffindbar war und wir sowieso noch Material brauchten, bin ich mit Ana zusammen zum Baumarkt gefahren, wo wir einiges eingekauft haben. Auf dem Rückweg zur Finca haben wir noch einen Abstecher in eine der Tierpensionen gemacht, wo ich auch Onyx, Lobezno, Mayuki, Fox, etc. persönlich kennenlernen konnte. Auch dort wurden schnell Fotos gemacht, denn wir wurden mit dem Material auf der Finca erwartet und wollten uns nicht zu lange aufhalten. Am Abend war das Gartenhaus dann fast fertig aufgebaut.
14.10.2012:
An diesem Tag haben wir diverse Kratzbäume aufgebaut und auf die Gehege verteilt und einige alte, abgewetzte Kratzbäume entsorgt. Die neuen Kratzbäume wurden gleich mit Beschlag belegt.
Außerdem haben wir die letzte Futterlieferung, die teilweise noch nicht ausgepackt war, in ein Regal sortiert. Das Gartenhaus wurde auch fertig und das erste Schwerlastregal zusammengebaut, das dort untergebracht werden sollte.
An diesem Tag habe ich mich eine ganze Weile ins Kittenzimmer gesetzt und Fotos gemacht und Videos gedreht. Die Kleinen waren extrem neugierig und verspielt. Es ist kaum vorstellbar, dass sie alle schon tot wären, wenn Ana sie nicht gerettet hätte.
Viel zu schnell wurde es schon wieder Abend und der Abschied nahte, denn am nächsten Tag ging der Flieger.
15.10.2012:
Als wir auf die Finca kamen, hatte Ana die Katzen schon in den Flugboxen untergebracht. Wir haben die Boxen schnell ins Auto geladen, dann gab es eine kurze Verabschiedung vom Spanienteam, das noch etwas länger blieb, und schon ging es los. Bevor es zum Flughafen ging, mussten wir noch Bartolo und Domingo von ihrer Pflegestelle abholen und in die Perrera, wo die Tracespapiere fertig gemacht werden mussten. Dort mussten wir etwas auf die Tierärztin warten, was einige Nervosität bei uns auslöste. Nachdem wir die Papiere hatten, ging es im Eiltempo zum Flughafen, denn inzwischen war es schon recht spät.
Am Flughafen lief alles reibungslos, so dass wir rechtzeitig eingecheckt waren und ich relativ entspannt auf den Abflug warten konnte.
Nach einer Zwischenlandung in Palma ging es dann endlich auf die letzte Etappe und wir landeten nachmittags in Berlin. nachdem ich die Boxen und dann auch endlich meinen Koffer hatte, ging es zum Ausgang, wo wir sehnsüchtig erwartet wurden.
An diesem Tag begleiteten mich Helen, Bartolo, Domingo, Niki, Mora, Chaplin, Talath, Karnyo und Vila nach Deutschland. Vielen Dank an die Adoptanten, die Helen, Bartolo, Domingo, Talath und Karnayo ein Zuhause gegeben haben, und vielen Dank an die Pflegestellen von Mora und Chaplin, Niki, sowie von Vila. Außerdem ganz herzlichen Dank an alle, die uns so toll unterstützen. Ohne sie hätten die Katzen, die jetzt auf ein Zuhause warten, keine Chance gehabt und wären bereits tot.
Auch wenn es schwerfiel, sie zurückzulassen, ich bin optimistisch, dass wir für viele dieser Katzen in der nächsten Zeit ein Zuhause finden. Genau das ist es, was Ana und uns die Kraft gibt, weiterzumachen, auch wenn es immer wieder Rückschläge geben wird.
Liebe Fellchen-Flieger-Unterstützer!
Nun bin ich schon seit einiger Zeit von dem Flug zurück, den Sie unseren Katzen und natürlich auch mir ermöglicht haben und dafür möchte ich Ihnen auf diesem Weg noch einmal ganz, ganz herzlich danken!
Es war im Vorfeld schon sehr aufregend, denn hinter den Kulissen wurde gebastelt und getestet, unsere IT hat sogar ihren Urlaub geopfert, damit der Fellchen-Flieger rechtzeitig auf unserer Homepage starten konnte. Endlich war es dann soweit, der Fellchen-Flieger hob ab und nachdem dann auch noch klar war, dass ich die glückliche Fliegerin sein durfte, war es für mich doppelt aufregend und spannend, unser Flugspiel zu beobachten. Zum Glück haben Sie es einen Tag vor Reisebeginn geschafft… der symbolische Fellchen-Flieger war wieder heil in Hannover gelandet!!!
Hinter den Kulissen (seien Sie froh, dass Sie das alles nicht mitbekommen :)) wurde sich schon über meine Flugangst lustig gemacht und gewitzelt wie es wohl aussehen könnte, wenn ich über Frankreich (die letzte Station vom symbolischen Fellchen-Flieger, an der es ein wenig “stillstand”) mit Katzen und Co abspringen müsste.
Die nächste Aktion wird dann eine Mal-Aktion sein: die Künstlerin dieses zauberhaften Werks wird Sie alle gerne zeichnen ;))) Aber das nur am Rande….
Endlich war es soweit, am 04.07. um 11.40 Uhr startete der Fellchen-Flieger! Noch etwas bibbernd und zitternd krallte ich mich in meinem Sitz fest, aber dies legte sich schnell, denn die Aussicht war einfach herrlich… zuerst noch leicht bewölkt über Frankfurt und immer sonniger und klarer, je weiter wir uns dem Süden näherten.
Zwischenlandung in Palma und Umsteigen war nun angesagt. Herrlich! Ich wußte, nun dauert es nicht mehr lange und ich kann bei meinen Lieben sein!
Die letzten Flugmeilen waren auch bald geschafft und es eröffnete sich mir das traumhafte Bild Andalusiens,
in weiter Ferne sogar die Klippen von Gibraltar.
Und dann endlich angekommen….
Nun schnell die Taschen ins Auto geladen und ab auf die Finca, wo ich nun bis Sonntag bei unseren Schützlingen bleiben durfte. Einen Bericht meiner Eindrücke dort gab es ja bereits an anderer Stelle zu lesen.
Auf der Finca angekommen, wurde gleich losgelegt. Ich habe geputzt, gefüttert, gewaschen, Fotos für unsere Homepage gemacht, Katzen beschmust und beobachtet, traurige Besuche in der Perrera und beim Tierarzt hinter mich gebracht und wieder geputzt und gefüttert. Dies änderte sich auch nicht bis Sonntag den 08.07., als Ana morgens vor der Tür stand, um mich, meinen Koffer und die ganz besonders wichtigen Fluggäste abzuholen!
Am Flughafen angekommen, war wieder eine aufsteigende Nervosität zu bemerken. Allerdings war meine Flugangst diesmal in den Hintergrund gerückt, denn meine Sorge galt einzig und allein unseren Schützlingen, denn es stellte sich heraus, dass eine weitere Zwischenlandung bevorstand, die in den Reiseunterlagen nicht angegeben war – in Faro/ Portugal. Zum Glück war der Pilot sehr geübt und die Landung gestaltete sich sehr ruhig, aber dennoch war dies Stress, den wir unseren kleinen Passagieren gerne erspart hätten. Nach kurzer Betankung und einem Passagierwechsel ging die Reise weiter über Frankreich, die Schweiz und schließlich nach österreich, zum Wechsel in Wien. Leider war das Wetter in Wien sehr wolkig und gewittrig, sodass sich unser Neustart etwas verzögerte und auch nicht gerade angenehm gestaltete. Umso erleichterter war ich, als unser Fellchen-Flieger um 18:30 Uhr endlich den Boden von Hannover sicher erreichte und ich die Flugzeugutensilien der österreichischen Airline nicht in Anspruch nehmen musste.
Und noch erleichterter war ich dann, am Flughafen glückliche und aufgeregte Adoptanten zu sehen, die schon freudig ihre neuen Mitbewohner erwarteten.
Von ganzem Herzen danken Ihnen Pitingo, Maite, Annalena, Coco, Cesar, Cleopatra, Carlos, Biscuit, Ralph, Alex, Betty, Abby und Mariluz und natürlich ich – Ihre Fellchen Fliegerin Melanie
Es war eine Zeit mit viel Leid und Freude, Tränen und Wut, aber auch Verzweiflung und Glück und ich möchte keine Minute dieser Zeit wieder hergeben!!!! Dass ich so lange vor Ort bleiben und mit zupacken konnte, verdanke ich Ihnen und ich hoffe Sie durch diesen Bericht ein bisschen mit auf die Reise genommen zu haben. 1000 Dank!!!
Ihre Melanie Z.
Dies ist der Bericht von Ana, unserer spanischen Tierschützerin, über ihren Besuch in Deutschland.
Auf dem Weg nach Frankfurt habe ich es noch nicht richtig glauben können. Die Woche davor war so stressig gewesen, dass ich gar nicht innehalten konnte, um daran zu denken, dass an ihrem Ende mein Flug stehen würde und so habe ich erst, als ich mich auf meinen Platz (mit der Nummer 12A *lol*) gesetzt hatte darüber nachgedacht, dass die “Heilige Woche” (wie sie in Spanien genannt wird) oder die “Osterhasenwoche” (wie sie in Deutschland heisst) sehr eindrucksvoll sein wird.
Der Flug von Jerez nach Palma war noch richtig viel Arbeit für mich, meine 14 Kinderchen mussten auf strategische Weise auf dem Flughafen in Jerez verstaut werden, damit am Ende keines zurückbleiben musste. Ich hatte davor alle Transportboxen ausgemessen und auch auf der Finca die Kombinationen durchprobiert, aber es ist immer dasselbe, am Ende flattern die Nerven und wenn es an die “Montage” geht, passiert immer etwas Unvorhergesehenes für das ich in letzter Minute eine Lösung finden muss… Aber dieses Mal hatte ich alles mit, inklusive der Türen für die grossen Boxen 😉
In Palma mussten wir warten, Desirée, die Kinderchen und ich, aber am Ende konnten wir uns auf den Weg nach Frankfurt machen. Auf dem zweiten Flug war ich noch nervöser.
Wir sind gelandet und ich bin einem Haufen Deutscher nachgelaufen um zur Gepäckabfertigung zu kommen. Einmal am Laufband, warten und nochmal warten… Jeder hat sein Gepäck geholt. Und jedes Mal haben weniger Leute gewartet so wie ich, bis ich allein am Gepäckband stand… ohne meinen Koffer 🙁 Ich habe mich in meinem schlechten Englisch an einen Herrn gewandt und fragte, wohin ich mich wenden könnte. Er hat mich verstanden und hat mich dort hingebracht. Ich habe auch die beiden grossen Transportboxen mit meinen Kinderchen gefunden, die gottseidank nicht verloren gegangen waren (zum Glück für Air Berlin, denn sonst wären am Flughafen ein paar Köpfe gerollt…), nur mein Koffer fehlte… eine liebe Freundin (sehr liebe Freundin) konnte ich von der Ferne sehen. Renate kam mit offenen Armen auf mich zu… und ich war schon ruhiger… sie hat mir bei der Lösung meines Problems geholfen und nach einer Weile meine Daten am Schalter weitergegeben. Es kam endlich der Augenblick, wo ich mit meinen Kirderchen durch das Gate gehen konnte.
Als wir hinauskamen, flammten haufenweise Kamerablitzlichte auf. Margit, lächelnd unter vielen Menschen, kam auf mich zu um mich zu begrüssen. Uschi und viele unbekannte Gesichter mit ihren Transportboxen in den Händen. Das mussten die Menschen sein, die sich ab sofort um meine Kinderchen kümmern würden, der Augenblick war gekommen, wo ich sie in ihre Hände entlassen musste.
Uschi kümmerte sich um den Papierkram und Margit, Renate und eine sehr sympathische und nette Blondine übernahmen die Katzen. Wir gingen in einen Waschraum.
Ich bat Renate um Hilfe mit den Katzen und konnte sie mit einer gelben Box überraschen, die sie nicht erwartet hatte… Keir. Sie war sehr berührt und ihr Gesicht leuchtete glücklich auf (ich hatte mir seit Tagen vorgestellt, was sie für ein Gesicht machen würde…)
Langsam, eine nach der anderen, verteilten wir die Katzen. Einige waren sehr bewegt. Alle waren dankbar und glücklich. Ich musste mich von meinem Baby Desirée und von Akemi und ihrer Schwester verabschieden, die für mich etwas ganz besonderes sind. Aber nachdem ich den Augenblick des Abschieds hinter mich gebracht hatte, begann ich mich sehr glücklich zu fühlen.
Nach all der Arbeit, den Anstrengungen und mit der Hilfe aller begannen die neuen Leben dieser Kinderchen. Meiner Kinderchen.
Und dieses Mal habe ich sie noch näher an die Brücke zu ihrem Glück gebracht als je zuvor…
DANKE AN ALL DIE MENSCHEN, die dafür gesorgt haben, dass diese Reise so speziell, bewegend und glücklich war. Dank der Anstrengungen all dieser Menschen ist es ihnen gelungen, mich sehr, sehr glücklich zu machen. Sie haben mir die Energie gegeben, weiterzumachen, neue Projekte anzustossen, von denen ich nun mehr als je zuvor glaube, dass sie durchführbar sind. Und ich weiß, dass ich weitermachen werde.
Danke an alle Familien, die mich liebenswürdig und geduldig in ihren Häusern empfangen haben.
Danke an Sieben-Katzenleben, weil ihr mich fühlen lasst, dass ich mit alledem nicht allein dastehe, sondern dass es Menschen gibt, die eine tolle Arbeit leisten ohne die ich selbstverständlich gar nichts erreichen könnte.
Und einen speziellen Dank an Uschi, Renate, Michaela und Maite (und ihren Freund), für die vielen Stunden, die wir zusammen im Auto verbracht haben und für Eure Gastfreundschaft.
EINE UMARMUNG!
….eine meiner Freundinnen sagte mir vor der Reise: “Geniesse diese Reise, weil danach alles anders sein wird” …niemand kann sich vorstellen, wie Recht diese Freundin hatte 🙂
Es war am 18. August 2010, um kurz vor 10 morgens, als Ana, unsere spanische Tierschützerin vor Ort, mich in meinem Hotel abholte um mit mir in die Perrera Gesser zu fahren. Was mich da erwarten würde, wusste ich nicht genau. Sicher, man versucht sich auf das Schlimmste einzustellen, hat einige Bilder im Internet gesehen, doch man kann sich einfach nicht darauf vorbereiten, dieses Elend mit eigenen Augen zu sehen. Die Fahrt dahin war irgendwie unwirklich. Wir fuhren durch die wunderschöne Landschaft Andalusiens, vorbei an weissen Stränden und türkisenem Meer. Während der Fahrt unterhielt ich mich angeregt mit Ana, hatte schon fast vergessen, wohin es ging. Als wir in der Perrera Gesser ankamen, überkam mich aber sofort dieses beklemmende Gefühl. Man fühlte sofort, dass dies kein glücklicher Ort ist.
Als wir ausstiegen, musste ich kurz warten, denn Ana musste erst fragen, ob ich mit hinein durfte. Ich durfte und so ging es los.
Die Perrera besteht im Prinzip aus mehreren schmalen Reihen unter freiem Himmel. Die Reihen wiederum bestehen aus aneinander gereihten Zwingern, die Böden sind gefliest. Die Zwinger, in denen sich die Katzen befinden, sind inmitten der Hundezwinger. Sobald man durch die Reihen geht, fangen die Hunde an zu bellen und an den Gittern hoch zu springen. Die meisten Hunde in den Zwingern sind Rassehunde, vom Welpen bis zum Senior war alles dabei, die meisten trugen noch ihr Halsband mit ihrem Namen. In ihren Augen konnte man die volle Gefühlspalette sehen, von unbändiger Trauer, über Unverständnis, Verzweiflung bis hin zu Wut. Einige Hunde waren allein in ihren Zwingern, andere zu Zweit oder zu Dritt, diese hatten dann meist auch Bisswunden.
Als wir an einem Katzenzwinger ankamen, waren die Katzen von dem Hundebellen noch völlig verängstigt. Als die Hunde uns nicht mehr sahen, ließ das Bellen nach und die Katzen beruhigten sich.
In dem Zwinger saßen 20 Katzen, es waren alle Rassen und Farben vertreten. Einige sahen noch ganz gut aus, andere dafür umso schlimmer. Manche von ihnen hatten panische Angst vor uns, verkrochen sich in der letzten Ecke, andere bettelten um Aufmerksamkeit, miauten einen an und kletterten an uns hoch. Die Katzen waren nass und zum Teil voller Kot. In dem Katzenklo war zu sehen, dass der größte Teil der Katzen Durchfall hat, zum Teil war dieser richtig gelb. Bei vielen war die Nickhaut vorgefallen. Als Ana das Futter in den Näpfen verteilte, kamen nicht alle hervor. Einige waren zu krank zum Fressen, andere sahen so aus, als hätten sie sich schon aufgegeben. Auch hier hatten einige noch ihr Halsband um, man sah ihnen an, dass sie die Welt nicht mehr verstanden.
Die, die früher mal ein Heim hatten, haben es besonders schwer, erzählte mir Ana. Die Straßenkatzen seien meist hart im Nehmen und würden es zumindest eine Zeit lang recht gut verkraften. Doch die, die mal „ihren“ Menschen hatten, mit ihm im Bett oder auf dem Sofa schlafen durften, die nie groß mit Krankheitskeimen in Berührung gekommen sind, sterben wohl meist nach kurzer Zeit. Über 50% der Perrerakatzen sind ehemalige Hotelkatzen. Angelockt von den Küchenabfällen, lernen sie schnell, dass die meisten Touristen sie bereitwillig mit Nahrung versorgen. Das führt dazu, dass sie sich explosionsartig vermehren. Da die Menschen sie meist sehr gut behandeln und mit Streicheleinheiten versorgen, haben diese Hotelkatzen auch keine Scheu vor den Menschen. Dies wird ihnen dann zum Verhängnis, wenn die Hotelbesitzer sie von den Perreramitarbeitern abholen lassen. Die restlichen Insassen werden tatsächlich von ihren Besitzern in der Perrera aus den unterschiedlichsten Gründen abgegeben. Diese interessieren dort eigentlich auch niemanden, aber meistens wurden sie für die Kinder angeschafft und als sie dann größer wurden und sich auch mal gewehrt haben, trennte man sich dann lieber wieder. Dazu muss man wissen, dass es in den meisten Einkaufszentren in Spanien auch Zoohandlungen gibt, in denen die Tiere im Schaufenster sitzen. So wird dem Drängeln des Nachwuchses dann gerne mal nachgegeben und auf dem Rückweg vom Wocheneinkauf ist man dann plötzlich Besitzer eines Tieres geworden.
Zurück zur Perrera. Ein Siammix war so dünn, dass ich kaum noch glauben konnte, dass man so abgemagert noch leben kann. Ein Grautiger war ganz offensichtlich sehr krank, doch er strahlte eine Würde aus, dass es mich zutiefst berührte. Ich bat Ana ihn mitzunehmen und behandeln zu lassen, doch sie musste ablehnen, da sie im Moment so viele Katzen beherbergt, dass sie keine Weitere mehr aufnehmen kann. Alle Pflegestellen sind voll, die Tierschützer haben die Katzen selbst in kostenpflichtigen Pensionen untergebracht. Die ganz kranken nimmt Ana zum Teil noch mit, päppelt sie und muss sie anschließend wieder in die Perrera bringen. Ihre Kapazitäten sind erschöpft.
In der Perrera bemüht Ana sich, dass jede Katze , die kann, etwas frisst und dass jede Katze, sofern sie will, einige Streicheleinheiten bekommt.
Wir verlassen diesen Katzenzwinger. Begleitet vom Hundegebell gelangen wir zum Nächsten und es bietet sich das gleiche Bild. Auch hier sind die Katzen abgemagert, haben tränende Augen und Durchfall. Wir füttern, streicheln, ich kann mich kaum losreißen. Das Wissen, keine davon mitnehmen zu können, macht mich unfassbar traurig. Doch auch dann heisst es Abschied nehmen. Einige von ihnen wollen mit, versuchen auf den Arm zu springen und aus dem Zwinger zu fliehen. Beim Gehen zerreißt es mir das Herz.
Auf dem Weg zurück sehe ich einen Schäferhund in seinem eigenen Durchfall liegen. Als ich vor seinem Zwinger stehen bleibe, gelingt es ihm kaum seinen Kopf zu heben. Sein Blick hat sich in meine Seele gebrannt. Er war so unglaublich traurig, aber ich sah auch die Hoffnung darin. Er hat gepumpt und sein Herz schlug wie verrückt. Ich rief Ana. Sie war entsetzt, denn der Schäferhund war schon am Vortag in diesem Zustand und ging zum Tierarzt der Perrera und bat ihn, den Schäferhund einzuschläfern.
Ich versprach ihm in Gedanken, dass ich allen von ihm erzählen würde, in der Hoffnung, dass sich so etwas bessern könne und andere vielleicht vor dem Tod bewahrt werden können.
Ana führt mich noch auf dem Gelände der Perrera herum, ich kann die andere Tierschützerin kurz kennen lernen , die sich mit Ana in der Perrera für die Katzen aufopfert.
Viele Kitten sind ohne Mama in der Perrera. Entweder sind die Mütter in der Perrera verstorben, oder sie wurden schon ohne Mama dort abgegeben. Diese Babys werden von den Tierschützern separat in Käfigen untergebracht, da sie in den Zwingern innerhalb kürzerster Zeit versterben. Die Käfige sind gestapelt, ausgelegt mit einer Hygieneunterlage und versehen mit Wasser und Trockenfutter. Nassfutter oder Milch wird nicht gegeben, da dies bei der Hitze sofort Fliegen anzieht. Vitaminpaste geben die Tierschützer zusätzlich, die Babys lieben sie. Wenn die beiden die Käfige säubern, dürfen die Babys draussen spielen. Dann klettern sie auf Bäume und können rennen und spielen. In den Käfigen können sie dies natürlich nicht. Aber auch in den Käfigen werden viele Babys sehr krank und sterben oft. Sie haben halt einfach noch nichts zuzusetzen. Auch an diesem Tag sind zwei Babys sehr krank. Sie erbrechen, haben Durchfall und sind deswegen unglaublich schwach. Ana nimmt sie mit nach Hause. Sie will noch alles versuchen. Ohne Hilfe, sagt sie, sterben sie innerhalb von Stunden. Deswegen ist nun auch Eile geboten. Die Babys brauchen Infusionen und etwas gegen Durchfall und Erbrechen.
Zeit zum Gehen. Auf dem Weg zum Auto sehe ich, dass der Schäferhund immer noch so daliegt. Sein Anblick verfolgt mich bis in meine Träume. Ich hoffe so sehr, dass es ihm da, wo er jetzt ist, besser geht und dass er vergessen kann, was ihm widerfahren ist.
Langfristig gesehen, können wir die Situation vor Ort nur mit Kastrationsaktionen verbessern. Doch leider hilft das den Tieren nicht mehr, die sich schon jetzt in den Perreras befinden. Wenn Sie persönlich auch nur einem Tier ein neues Zuhause geben können, ändert sich vielleicht an dem Problem nicht viel, doch für dieses eine Tier, verändern Sie alles.
Es ist kalt auf dem harten Betonboden, wir frieren. Wir kommen nicht zur Ruhe. Zum einem sind hier Menschen, die stellen uns zwar einmal am Tag was zum fressen hin und machen unsere Klos sauber aber ansonsten kümmern sie sich nicht um uns. Das Futter schmeckt scheusslich, mehr als das Nötigste mag niemand fressen.
Alle haben Angst vor diesen Menschen. Manche von ihnen ignorieren uns, andere dagegen versuchen uns zu ärgern. Bespritzen uns mit kaltem Wasser oder jagen uns durch die Käfige und versetzen uns in Todesangst.
Es ist immer laut. Einige Katzen schreien aus Verzweiflung, andere vor Schmerzen, wieder andere miauen weil sie Aufmerksamkeit und Liebe wünschen.
Kleine Katzenkinder tapsen durch die Käfige auf der Suche nach einem Mutterersatz, der ihnen etwas Nahrung, Wärme und Geborgenheit verschafft. Mehrere meiner Leidensgenossen rufen lange nach ihrer menschlichen Familie, sie können nicht verstehen was sie falsch gemacht haben, sie können nicht begreifen warum sie nach so langer Zeit von ihrer Familie in der Tötungsstation abgegeben wurden.
Es stinkt hier. Es liegen überall Exkremente auf dem Boden, Erbrochenes klebt an den spärlichen Liegemöglichkeiten. Aber dies ist nicht der schlimmste Geruch.
Es riecht hier nach Tod. Etliche meiner Freunde haben den Kampf ums Überleben verloren. Ihre leblosen Körper liegen zum Teil tagelang in den Zwingern. Fliegen und Maden machen sich über sie her. Nicht einmal nach dem Tod erweist man ihnen den geringsten Respekt. Sie werden in Eimer geworfen und als Müll entsorgt. Es sind viele Babys unter ihnen.
Unser ständiger Begleiter ist die Angst. Wir fürchten uns vor Krankheiten, vor Einsamkeit, vor dem Verlust von liebgewonnenen Freunden und am meisten Angst verbreiten die Mitarbeiter der Perrera, wenn sie in die Zwinger kommen und sich einige der verängstigten Katzen schnappen.Wir sehen sie nie wieder. Zuerst trifft es die Alten und die Kranken, danach die Unscheinbaren. Wenn die Perrera aber voll ist wird meist wahllos getötet. Davor haben wir alle Angst denn unser aller Leben ist ständig bedroht.
Aber auch in dieser trostlosen Lage gibt es einen Hoffnungsschimmer. Regelmäßig kommen Tierschützer. Sie bringen uns Futter, wechseln die verschmutzen Bettchen aus, versorgen uns mit Medizin. Sie schenken uns Streicheleinheiten und beruhigen uns. Manchmal nehmen sie auch einen von uns mit. Davon träumen wir alle! Es ist die Erlösung für uns, es ist ein Start in das Leben welches wir uns alle hier wünschen.
Andere Berichte
Ana hat einen Brief geschrieben (übersetzt von Manuela)
Hallo ihr Lieben,
Mein Name ist Ana, und diejenigen von euch, die 7KL kennen, haben sicher schon von dem gemeinsamen Projekt in Spanien gehört – und auch von mir.
Ich schreibe euch aus der Provinz Cádiz, gleichzeitig meine Geburtsstadt und gleichzeitig leider auch ein Ort, welcher sich – zusammen mit anderen Städten aus der Bahia de Cádiz – unter anderem durch folgendes auszeichnet:
Durch die Menge ausgesetzter Katzen.
Durch die Menge unkontrollierter Katzenkolonien.
Durch die leichtfertige und gedankenlose Bereitschaft vieler Bürger, ihre ungewollten Tiere – seien es nun Erwachsene oder Babys – einfach auszusetzen, bzw. im Fall junger Kätzchen, diese in verschlossenen Müllsäcken einfach in die Müllcontainer zu werfen.
Ich möchte euch heute gerne mehr über mich erzählen und wie ich an diese Arbeit, an den Sinn meines Lebens, gekommen bin.
Auch wenn ihr es vielleicht nicht glauben werdet: von klein auf hatte ich panische Angst vor Katzen und flüchtete sofort, wenn eine Katze in meine Nähe kam, da ich fürchtete, sie würden mich mit ihren scharfen Krallen angreifen und verletzen (ach, was die Unwissenheit alles ausmacht)…. Aber eines Tages, ich war 19 Jahre alt, fand mein Bruder in einem verschlossenen Müllsack im Container 4 ganz junge Katzenbabys und brachte sie nach Hause. Mir war ganz mulmig und ich hatte Angst, sie auch nur zu berühren, während mein Bruder die Kleinen mit der Flasche großzog und nach einem guten Zuhause für sie suchte. Drei von ihnen konnte er vermitteln, das vierte war schwach und krank.
Eines Tages musste mein Bruder wieder in die Schule und bat mich, auf das Kleine aufzupassen weil es ihm so schlecht ging. Unter Protest erklärte ich mich schließlich bereit, auf ‘Señor Bigotes’ (Herr Schnurrbart), aufzupassen.
An dem Tag starb das Baby in meinen Händen.
Das war der Kater, der mein Leben von Grund auf veränderte.
Ich war schwer traumatisiert und wurde mir in dem Moment bewusst, wie grauenhaft das Leben dieser ungewollten und ungeliebten Katzen war.
Gleich danach retteten wir ein Kitten aus einer Katzenkolonie, NENA, meine erste Katze. Ein Jahr später folgte ZEUS.
Die ersten Jahre lebte ich mit diesen beiden Katzen, dann wurden es 4 und schließlich 8. Während der Zeit versorgte ich meine Katzen und die Katzenkolonie, aus der sie stammten.
Und dann kam der Tag als ich zum ersten Mal die ‘Perrera’ betrat. Die Perrera ist ein Ort an den die ungewollten und ungeliebten Tiere gebracht werden, um sie dann zu töten.
An dem Tag, als ich diesen Ort des Grauens betrat, wusste ich, dass ich alles geben würde um diesen Tieren zu helfen, und so geschah es auch. Bis heute, 12 Jahre später, bin ich immer wieder in die Tötungsstationen der Zone gefahren. Habe ohne Unterbrechung Katzen dort herausgeholt. Woche für Woche… Tag für Tag… alles was in mein Auto passte, wurde gerettet.
Ich habe Situationen durchlebt, die schwer zu verstehen sind…. Wirklich grausame Momente… Situationen in denen ich schweigen und mich vor denjenigen unterwürfig verhalten musste, die die Macht hatten…. Um den Tieren weiterhin helfen zu dürfen. Momente, die sich unauslöschbar in meine Erinnerung gebrannt haben und die ich immer wieder im Tagesgeschehen oder in Albträumen durchlebe… auch jetzt noch.
Ich musste – und muss – wieder und wieder entscheiden, welche Katze ich rette und welche ich dort dem Tod überlasse…. Muss in die angstverzerrten, hoffnungslosen Gesichter schauen… muss die verzweifelten Schreie hören…. Spüre die Berührung derjenigen, die ein letztes Streicheln von mir verlangen bevor ich aus ihren Gehegen in der Perrera gehe… gehen muss, weil ich keinen Platz mehr habe… nicht einmal für einen mehr…. Weil ich schon 12, 15 oder 20 an dem Tag mitnehme…. Die anderen zurücklasse, in dem Wissen, dass sie morgen tot sein können.
… Am nächsten Tag die leblosen Körper derjenigen zu sehen, die mich gestern noch um Hilfe angefleht haben…
… JEDE Nacht mit unsagbaren Schuldgefühlen einzuschlafen
… weinen… weinen… weinen
… Jeden Tag mit dem Tod konfrontiert zu werden (nein, ich gewöhne mich nicht daran)
… In die Perrera zu fahren und in der Masse der verzweifelten und panischen Katzen… auf dem kalten und nassen Boden… zwischen Fliegen und Exkrementen… die kleinen Leichen zu sehen
… Ausgemergelte Körper… wandelnde Skelette
… der Gestank
… Babys, die in meinen Händen ihren Todeskampf erleiden… es geht nicht immer schnell…
… unbeschreibliche Hilflosigkeit
Ich könnte ganze Bücher über dieses Entsetzen schreiben.
Und so ist es, Tag für Tag… über Jahre hinweg. All dies ist unmöglich zu erklären und zu beschreiben, denn es geschehen Dinge, die in Deutschland unmöglich und undenkbar wären, und hier leider Realität sind.
Ich kann mich gut an den Tag erinnern, an dem die Vereinskolleginnen Nadine und Michelle zum ersten Mal mit mir in die Perrera fuhren (Ich bin sicher, sie können sich auch noch daran erinnern). Sie konnten nicht aufhören zu weinen, dabei hatten sie nur einen kleinen Bruchteil der Grausamkeit gesehen.
Dann kam Sieben-Katzenleben und ein Wunder geschah. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich es zuerst nicht glauben konnte, dass Menschen die physisch so weit von mir entfernt waren, den spanischen Katzen helfen wollten… mich unterstützen wollten. Ich kann denjenigen, die dieses gemeinsame Projekt ins Leben gerufen haben, niemals genug dafür danken.
Und so sind wir – mit Hilfe der Spender und Adoptanten – langsam gewachsen. Die Crew von 7KL suchte und fand Spender und Adoptanten. Diese sind unabdingbar, um weiterhin Tiere retten zu können und während die Kleinen auf ihr endgültiges Zuhause warten, können wir ihnen das Leben angenehmer gestalten.
Aus ganzem Herzen danke ich denjenigen, die ein Teil des 7KL Projektes sind. Natürlich auch den Mitgliedern die – allen Widrigkeiten zum Trotz – nicht aufgeben; die ihre Zeit, Energie und auch ihre finanziellen Ressourcen opfern. All dies während sie voll im Berufsleben stehen.
Zu Anfang hatten wir nichts – und jetzt haben wir große Projekte. Ihr kennt das aktuelle Projekt – das größte überhaupt!
Aus Spanien bitte ich euch, dass ihr auch dieses Projekt unterstützt und mittragt.
Ihr seht die Katzen, die auf der Homepage zur Adoption oder auf der Regenbogenbrücke stehen, aber für mich sind es MEINE KINDER. Ich habe sie wachsen sehen, vielen das Fläschchen gegeben, sie während ihrer Krankheit gepflegt und getröstet und die ganze Nacht an ihrer Seite verbracht. Ich habe sie, seit sie Babys waren, im Arm gehalten. Ich stehe mit ihnen auf und gehe mit ihnen ins Bett. Das mache ich jeden Tag, jede Woche jeden Monat. Retten – versorgen – lieben.
Ich bitte euch, helft die Finca zu retten, um meine Kinder zu retten…. Ich möchte sie nicht wieder in der Perrera sehen oder an anderen Orten, die sie großen Ungemach aussetzen würden.
Ich bitte Gott um ein Wunder und Ich bitte euch um eure Unterstützung.
Bitte, ich weiß dass es schwer ist, und manchmal denke ich, dass es nicht zu schaffen ist, weil dazu die Hilfe von so vielen Menschen benötigt wird, die mich nicht einmal kennen oder die das Projekt noch nicht kennen… bitte, ein wenig Unterstützung von jedem könnte ein großes Wunder vollbringen.
Danke dass ihr dies gelesen habt, ich hoffe, dass mein Brief euch das Projekt und jedes Katzenleben näher bringen konnte.
Herzlichen Dank!!
Ana
Das Foto zeigt den ersten Wurf Kitten, den ich aus der Perrera geholt habe.
Vielleicht interessiert es Sie, was eigentlich alles passiert, bevor eine Katze in ihr neues Zuhause ziehen kann.
Wir möchten Ihnen gerne einen Einblick hinter die Kulissen geben und darüber informieren, was alles organisiert und erledigt werden muss, damit die Katzen ins Happy-End ziehen können.
Zuerst ist da natürlich Ana in Spanien. Sie holt die Katzen aus der Tötungsstation, von der Straße, aus Kolonien oder nimmt Katzen aus Privatabgaben auf. Die Tiere kommen in Quarantäne, bis sie auf FIV und FeLV getestet werden können (nach ca. vier Wochen), werden tierärztlich betreut und natürlich auch mit Futter, Streu, Bettchen etc. versorgt.
Ana schickt uns dann die Fotos und die Informationen zu den Katzen. Die Kommunikation mit Spanien ist z.B. etwas, was ein Vereinsmitglied gewährleistet. Diese erfolgt auf Spanisch, um sicherzustellen, dass es keine Kommunikationsprobleme und Missverständnisse gibt.
Informationen, die Ana über Katzen schickt, müssen für alle Vermittler übersichtlich zugänglich gemacht werden. Auch darum kümmern sich Vereinsmitglieder.
Die Fotos der Katzen werden für die Homepage zurechtgeschnitten und teilweise qualitativ so gut es geht korrigiert. Die Vermittlungstexte werden geschrieben und die Katzen dann online gestellt. Zu junge oder auch schwer verletzte oder sehr kranke Katzen sind erstmal nicht vermittelbar, bis sie alt und / oder fit genug zur Vermittlung sind.
Manchmal erreichen uns traurige Nachrichten, z.B. wenn eine Katze in Spanien oder im neuen Zuhause verstorben ist. Dann schreiben wir einen Nachruf und die Katze wird zur Regenbogenbrücke verschoben.
Uns sind alle Katzen wichtig, daher versuchen wir, auch die Katzen, die versterben, bevor sie es überhaupt auf die Homepage schaffen, auf die Regebogenbrücke zu stellen. Auch diese traurige Aufgabe muss jemand übernehmen. Meistens hatten diese Katzen noch nicht mal einen Namen, den vergibt dann das zuständige Vereinsmitglied.
Damit die Katzen so weit wie möglich verbreitet werden und gute Vermittlungschancen haben, reicht es nicht, sie nur auf unsere Homepage einzustellen. Wir stellen unsere Katzen in mehreren Vermittlungsportalen sowie bei Facebook und Instagram vor. Gerade in den letzten Jahren sind die sozialen Medien sehr wichtig geworden und bedürfen einer aufwendigeren Pflege.
Notfälle werden durch einen Notfallverteiler geschickt. Das Einstellen der Katzen ist recht zeitaufwendig, da die Anzeigen auch gepflegt werden müssen.
Wenn die Katzen auf der Homepage eingestellt sind, können auch Patenschaften für sie übernommen werden. Die Paten werden begrüßt, bekommen eine Patenschaftsurkunde und werden über Änderungen informiert, z.B. wenn eine Katze erkrankt, verstorben ist oder reserviert wurde. Besonders gerne überbringen wir die Nachricht, dass die Patenkatze in ihr neues Zuhause gezogen ist. Aufgrund der Vielzahl der Katzen sind die Patenbetreuer gut beschäftigt.
Neben den Patenschaftsurkunden erstellt das zuständige Vereinsmitglied auch die Urkunden für die Geschenkpatenschaften. Wenn gerade einige Katzen ins neue Zuhause gezogen sind, ist besonders viel zu tun, da sich dann viele Paten neue Patenkatzen aussuchen.
Inzwischen haben wir außerdem Namenspatenschaften, auch diese bekommen eine besondere Urkunde und werden wie die normalen Paten liebevoll betreut und über Änderungen der Katze betreffend informiert.
Wenn sich jemand für eine Katze interessiert oder Fragen zum Vermittlungsablauf oder unserer Arbeit hat, gibt es mehrere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme: Unser Vereinstelefon, auf dem einige Anrufe eingehen und bei dem das zuständige Vereinsmitglied gerne Auskünfte und Ratschläge erteilt (allerdings bitte zu vernünftigen Zeiten, sie bekommt auch öfter Anrufe mitten in der Nacht), über das Kontaktformular oder über das Anfrageformular. Eingehende Anfragen werden von den zuständigen Vereinsmitgliedern beantwortet, Vermittlungsanfragen werden an die Vermittler gegeben, die diese unter sich aufteilen.
Die Vermittler nehmen Kontakt mit den Interessenten auf, führen das Vermittlungsgespräch, in dem sie Informationen geben, nach dem Charakter evtl. vorhandener Katzen fragen, den Vermittlungsablauf erklären etc. So ein Telefonat kann durchaus weit über eine Stunde gehen. Anhand der Charakterbeschreibungen der vorhandenen Katzen wird dann geschaut, dass die passende Katze gefunden wird und Ana um Vorschläge gebeten. Die Vermittler stehen auch nach der Vermittlung mit Rat und Tat zur Seite und freuen sich, wenn Kontakt gehalten wird. Gerade in Stoßzeiten, wie in den Wintermonaten, ist extrem viel zu tun – dies dann neben der beruflichen Tätigkeit, der Familie und den eigenen Katzen. Es kann dann auch mal sein, dass auf eine Nachricht zu einer adoptieren Katze nicht sofort geantwortet wird, was keinesfalls bedeutet, dass kein Interesse da ist. Alle unsere Katzen liegen uns sehr am Herzen und wir freuen uns über jede Nachricht.
Wenn zwischen dem Vermittler und dem Interessenten Einigkeit besteht, dass eine bestimmte Katze adoptiert werden soll, kümmert sich der Vermittler darum, jemanden für den Vorbesuch zu finden. Da nicht überall Vereinsmitglieder leben, sind wir hier auch auf andere Tierschutzvereine oder befreundete Personen angewiesen. Bisher haben wir immer jemanden für den Vorbesuch gefunden.
Nach positivem Vorbesuch bekommt der Interessent die Zusage und kann Schutzvertrag und Schutzgebühr auf den Weg bringen. Unser zweiter Vorstand betreut auch das Postfach. Sie meldet den Eingang von Schutzvertrag, die Kassenwartin/ der erste Vorstand den Eingang der Aufwandsentschädigung (die Katze wird dann reserviert). Zusätzlich hat die Kassenwartin sehr viel zu tun, da jede einzelne Buchung ins Kassenbuch eingetragen werden muss. Sämtliche Spenden, Patenschaftsgelder, Mitgliedsbeiträge etc. sowie die Ausgaben müssen genau aufgelistet werden. Patenschaftsgelder für Spanien werden zeitnah weitergeleitet, die Belege müssen gesammelt und verwaltet werden. Als gemeinnütziger Verein sind wir dem Finanzamt gegenüber rechenschaftspflichtig, da muss alles sorgfältig dokumentiert sein.
Die Schutzverträge werden gesammelt, fehlende Daten ergänzt, die Verträge abgezeichnet und ein unterschriebenes Exemplar an die Adoptanten zurückschickt. Ein Exemplar verbleibt bei unseren Unterlagen.
Ana wird dann gebeten, die betreffende Katze ausreisefertig zu machen. Eine Katze ist ausreisefertig, wenn sie getestet, gechippt, geimpft, kastriert und natürlich gesund ist. Die Tollwutimpfung muss mindestens 21 Tage alt sein.
Die Buchung und die Koordination der ausreisenden Katzen ist nicht so einfach. Der Transporteur muss entsprechend freie Kapazitäten haben, damit unsere Katzen mitreisen können. Sind wir früher ausschließlich geflogen, ist dies inzwischen fast gar nicht mehr der Fall. Durch Wegfall der Airline Air Berlin wird der nächstmögliche Flughafen sehr selten angeflogen und wir mussten uns nach Alternativen umschauen. Daher reisen unsere Katzen inzwischen mit einem sachkundigen, offiziellen Transportunternehmen aus. Ungefähr einmal monatlich findet so ein Landtransport von Spanien nach Deutschland statt.
Wenn der letzte Landtransport durchgeführt wurde, beginnt direkt die Planung für den nächsten Transport. Für die Liste der Katzen, die ausreisen sollen, muss vieles berücksichtigt werden: Welche Katze muss wo hin? Wer ist wann reserviert worden? Wer ist dringend? Wer benötigt eine größere Box? Welche Katzen müssen auf jeden Fall gemeinsam ausreisen, damit eine gemeinsame Abholung oder Fahrkette geplant werden kann?
Wenn die Transportliste steht, wird diese an Ana geschickt, damit sie weiß, welche Katzen wann ausreisen. In der Regel nennen wir immer noch 1-2 Ersatzkandidaten, falls eine Katze kurzfristig vorher krank wird und für diesen Transport ausfällt.
An den entsprechenden Abholstationen gibt es normalerweise keine Vor-Ort-Betreuung durch den Verein, aber das Transportunternehmen ist ein deutsches, so dass keine Sprachbarriere vorhanden ist. 2-3 Team-Mitglieder betreuen alle Adoptanten während des gesamten Transportes in einer WhatsApp Gruppe, in der alle aufkommenden Fragen thematisiert werden können.
Alle Katzen, die nach Deutschland einreisen, müssen vorher bei unserem zuständigen Veterinäramt angemeldet werden und in einer speziellen europäischen Datenbank zwecks Nachverfolgung eingetragen werden. Dieses Verfahren heißt Traces und wird europaweit praktiziert. Die erforderlichen Sachkundenachweise und Schulungen für die Zulassung zum Traces-System haben wir natürlich auch.
Außerdem sind wir verpflichtet, ein Bestandsbuch zu führen, in dem alle Katzen mit ihren Daten (Name, Geburtsdatum, EU-Ausweisnummer, Chipnummer etc.) erfasst werden. Das Bestandsbuch wird von einem Vereinsmitglied verwaltet, das dieses akkurat führt. Aus diesem Grund werden bei Ankunft der Katzen teilweise Fotos von den Pässen erfragt. Wir benötigen diese Daten fürs Bestandsbuch.
Der schönste Moment ist sicher, wenn die neuen Besitzer die Katzen zum ersten Mal sehen und diese in Empfang nehmen. Das ist für alle Seiten ein bewegender Augenblick. Am Abholort legen wir Wert auf eine ruhige, schnelle und effiziente Abwicklung, damit die Katzen möglichst bald in ihr neues Zuhause kommen. Es soll für die Tiere so stressfrei wie möglich ablaufen.
Wenn Adoptanten weiter weg wohnen oder aus anderen Gründen ihre Katze nicht direkt abholen können, kann es durchaus möglich sein, dass ein Vereinsmitglied zum Transportort holt und die Katze mit zu sich nimmt, so dass diese dort abgeholt werden kann. Es ist durchaus schon vorgekommen, dass Vereinsmitglieder weitere Strecken mit dem Zug oder Auto gefahren sind, um die Katzen in ihr neues Zuhause zu bringen. Das bedeutet für uns immer zeitlichen und finanziellen Aufwand, wir machen es aber gerne, wenn es wieder ein Happy-End bedeutet.
Auch nach der Vermittlung stehen die Vermittler mit Rat und Tat zur Seite und sind bei Fragen zur Ernährung, Gesundheit oder bei Problemen weiterhin Ansprechpartner. Sie geben gerne Tipps während der Eingewöhnungsphase und für die Vergesellschaftung.
Die Boxen, in denen unsere Katzen ankommen, sind Kaufboxen. Diese kauft die neue Familie uns also ab.
Damit Ana erfährt, wie es ihren ehemaligen Schützlingen geht, bitten wir alle Adoptanten um Fotos aus dem neuen Zuhause. Ein Vereinsmitglied sammelt die Fotos, stellt bei entsprechender Erlaubnis Happy-End-Fotos auf der Vermittlungsseite der Katze ein und erstellt für Ana jedes Jahr Kalender und auch Fotoalben mit den Fotos der vermittelten Katzen. Da es inzwischen sehr viele Dateien sind, bekommt Ana auch öfter einen USB-Stick mit allen Bildern. Nichts wäre schlimmer, als wenn sie die Katzen ins Fahrzeug setzt und dann nie wieder etwas von den Tieren erfährt.
Neben den Aufgaben, die direkt oder indirekt mit der Vermittlung in Zusammenhang stehen, gibt es noch einige andere, ohne die wir nicht arbeiten könnten.
Der Facebook- und der Instagram-Auftritt muss betreut und aktuell gehalten werden. Gerade über Facebook kann man eine große Anzahl an Menschen erreichen, so dass wir z.B. unsere Notfellchen oder Katzen, die schon lange auf der Suche sind, dort vorstellen. Wir informieren auch über Entwicklungen in Spanien oder über besondere Aktionen bei uns.
Unser Newsletter muss geplant und erstellt werden, was bedeutet, dass ein Vereinsmitglied sich darum kümmert, dass wir genügend Beiträge haben und uns auch einigen, welche Themen im aktuellen Newsletter behandelt werden.
Auch ein Verein hat viel mit Bürokratie zu tun. So müssen entsprechende Genehmigungen beantragt, Änderungen ans Vereinsregister gemeldet, Fragen mit unserer Amtsveterinärin geklärt werden. Außerdem muss sich jemand darum kümmern, dass gesetzliche Änderungen beachtet und berücksichtigt werden.
Vom Kassenbuch müssen die Posten in die Buchhaltung fürs Finanzamt übertragen werden. Unsere Revisorin überprüft vorher das Kassenbuch, was aufgrund der vielen Posten sehr zeitaufwendig ist.
Ein ganz wichtiges Aufgabengebiet ist auch die IT. Wir haben das große Glück, eine Spezialistin mit an Bord zu haben, die unsere Website gerade erst neu gestaltet hat und diese den aktuellen Anforderungen angepasst hat. Zudem hat sie auch immer wieder neue kreative Einfälle für Spendenaktionen, Jubiläen oder Feiertage.
Auch besondere Aktionen müssen geplant und organisiert werden. Gerade in den letzten Jahren gab es immer wieder verschiedene Projekte, wie z.B. der Spendenmarathon von Veto oder die Ing.Diba Aktion für Vereine, bei dem wir als Verein viele Spenden generieren konnten. Gerade solche Sonderaktionen sind für uns überlebensnotwendig, damit wir auch weiterhin den Katzen in Andalusien helfen können. Gerade hierbei geht es oft um Teamwork, da wir nur gemeinsam erfolgreich sein können.
Sie sehen, dass sehr viele Aufgabengebiete ineinander greifen, um das große Ganze möglich zu machen. Wir hoffen, dass wir Ihnen einen Einblick geben konnten, was alles erforderlich ist, damit unsere Katzen eine Chance auf eine Zukunft und ihr Glück haben.
Ich möchte Ihnen mit diesem Bericht einen Einblick geben, warum wir Katzen auf Pflegestellen holen und wie es bei den Pflegestellen so abläuft.
Meine erste Pflegekatze war Mika, sie kam am 17.09.2011 zu uns. Mit Mika passierte mir das, was vielen Pflegestellen passiert. Wir nennen es scherzhaft “Pflegestellenversager”. Mika zog nicht mehr aus, sondern wurde von mir adoptiert, da sie sich bestens mit meinen Katzen verstand. Leider musste ich sie im Dezember 2012 wegen FIP einschläfern lassen.
Am 08.07.2012 kamen Ralph, Alex, Mariluz, Abby und Betty zu mir. Zu dieser Zeit war die Kittenschwemme in vollem Gange und Ana wusste langsam nicht mehr, wohin mit den vielen Katzen. Ganze Würfe landeten in der Tötungsstation und sollten doch eine Chance auf Leben haben. Also entschloss ich mich, die fünf aufzunehmen, um Platz in Spanien zu schaffen.
Bei Ankunft wurde die Rasselbande erst mal von meinen Katzen separiert, bis klar war, dass sie parasitenfrei waren und die Katzen sich durch die Gittertür schon mal kennengelernt hatten. Meine Katzen waren über diese Invasion anfangs wenig entzückt.
Nach einer Woche wurde die Quarantäne aufgehoben und die fünf durften in die ganze Wohnung.
Abby wurde als Erste vermittelt, sie zog nach einer Woche zu einer lieben Familie, die bereits Katzen von uns adoptiert hatte.
Aufgrund der kurzen Zeit, die sie bis dahin bei mir war, und weil die neuen Besitzer bereits bekannt waren, fiel der Abschied nicht sehr schwer. Abby wurde noch an dem Samstag abgeholt, an dem wir die Nachricht bekamen, dass der Giardientest negativ war.
Als Nächstes fanden sich Interessenten für Betty, die dann Ende August umzog. Diesmal war es schon schwerer, sie ziehen zu lassen. Auch hier haben wir aber ein sehr schönes Zuhause mit zwei Katzenfreundinnen für sie gefunden. Auch Betty wurde bei mir abgeholt, hat aber anscheinend gemerkt, dass was im Busch ist, und so hatten wir Mühe, sie in die Box zu bekommen. Das war der einzige nicht so schöne Moment.
Da Ralph und Alex sich bestens miteinander verstanden und auch sehr oft zusammen in einem Bettchen oder auf einem Platz lagen, entschieden wir, sie nur zusammen zu vermitteln. Es dauerte einige Zeit, aber schließlich erhielten wir auch für die beiden eine Anfrage. Zufälligerweise war das neue Zuhause ca. 15 Minuten von mir entfernt, so dass die Interessentin die beiden erst besuchen konnte, um zu sehen, ob die Chemie stimmt. Nach erfolgtem Vorbesuch habe ich Ralph und Alex dann persönlich ins neue Zuhause gebracht. Es fiel zwar schwer, da die beiden einfach absolute Charmebolzen sind, aber auch hier bin ich schließlich mit einem sehr guten Gefühl und einer leeren Box nach Hause gefahren. Inzwischen habe ich die beiden im neuen Zuhause besucht, es geht ihnen sehr gut.
Da die Jungs, wie ich Ralph und Alex immer nannte, nun so gut wie vermittelt waren, kam Ventisca als neue Pflegekatze, damit Mariluz nicht mit meinen wesentlich älteren Katzen alleine war. Die beiden haben sich zwar gut verstanden und haben auch miteinander gespielt, allerdings war Ventisca mit Mariluz’ Raufverhalten etwas überfordert. So entschlossen wir uns, die beiden getrennt zu vermitteln.
Für Ventisca fand sich relativ schnell ein schönes Zuhause, in dem bereits zwei andere Katzen leben. Ihr neues Frauchen kam extra mit dem Zug nach Berlin, um sie abzuholen.
Mariluz war die Letzte, die auszog. Zwischendurch hatten wir sie auf nicht vermittelbar gesetzt, da das Blutbild einen zu hohen Wert an weißen Blutkörperchen aufwies und wir das erst in den Griff bekommen wollten. Da sie recht kurzfristig noch mit auf den Flug gesetzt worden war, hatte Ana sie auf unsere Bitte nicht kastrieren lassen, das wollte ich dann hier machen lassen. Solange die Blutwerte nicht in Ordnung waren, wollte ich da aber kein Risiko eingehen. Sechs Blutbilder und einige Monate später konnte sie Ende Dezember endlich kastriert werden. Kurz danach ging auch eine Anfrage für sie ein. Die Interessenten wohnten ein ganzes Stück von uns entfernt, so dass Mariluz über Mitfahrgelegenheit ins neue Zuhause fuhr. Es war extrem schwer, sie der Mitfahrgelegenheit zu übergeben. Immerhin war sie sechs Monate bei mir und mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe öfter überlegt, sie zu behalten, allerdings passte sie altersmäßig nicht zu meinen Katzen und noch eine weitere Katze wäre nicht gegangen. So fuhr sie einen Tag nach Ventisca in ihr neues Zuhause.
Innerhalb eines halben Jahres waren so alle Pflegekatzen vermittelt und plötzlich war es ruhig und ziemlich still.
Als Pflegestelle begleitet man die Tiere ein Stück weit auf dem Weg in ihr neues Leben. Dann kann man ihnen nur noch alles Gute wünschen und hoffen, dass sie ein langes und glückliches Leben haben.
Wenn es mir nach einem halben Jahr schon so schwer fällt, eine Katze in ihr neues Zuhause ziehen zu lassen, möchte ich nicht wissen, wie es Ana manchmal geht.
Deswegen sind Fotos und Berichte aus dem neuen Zuhause so wichtig. Nichts ist schlimmer, als wenn man dann nie wieder etwas von dem Tier hört. Sie liegen uns ja am Herzen und wir freuen uns über jedes Bild, das geschickt, jede Zeile, die geschrieben wird.
Viele Leute denken: “Ach, den Tieren auf der Pflegestelle geht es ja gut, ich nehme lieber eine Katze direkt aus Spanien”.
Das ist im ersten Moment nachvollziehbar, aber eine Adoption aus einer Pflegestelle hat für alle Seiten Vorteile. Die Pflegestelle lernt die Katzen ja recht gut kennen und kann daher auch sehr viel präzisere Angaben zum Charakter und Sozialverhalten machen. Die Katzen sind bereits an ein Leben in einem normalen Haushalt gewöhnt und haben die Wartezeit auf ein endgültiges Zuhause recht angenehm überbrücken können. Bei Pflegekatzen können wir entscheiden, wer auf eine Pflegestelle zieht. So haben auch die scheuen, die optisch nicht so ansprechenden Katzen und die Langzeitinsassen eine Chance, Spanien verlassen zu können. Das sind in der Regel die Katzen, die nie eine Anfrage bekommen. Die Pflegestelle hat viel mehr Zeit, Fotos und Videos zu machen und so steigen die Vermittlungschancen der Pflegekatzen drastisch.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Katzen hier in Deutschland auch besucht werden können, was für die Interessenten natürlich sehr schön ist.
Außerdem ist es gut, wenn die Katzen nicht zu lange auf der Pflegestelle bleiben. Erstens fällt den Tieren dann die Umgewöhnung leichter und man selber hat sich auch nicht zu sehr an die Katze gewöhnt und sie in sein Herz geschlossen. Das kann ansonsten dazu führen, dass die Katze dann doch von der Pflegestelle adoptiert wird. Das ist für dieses Tier dann zwar schön, damit fällt aber wieder eine Pflegestelle weg, auf die unsere Sorgenkinder ziehen könnten.
Das war ein kleiner Einblick, den ich Ihnen gewähren wollte. Seit dem 09.02. sind nun Felipe, Onyx, Melosa, Boggart und Ayomi bei mir. Über Anfragen für die fünf würden wir uns sehr freuen. Die Vermittlungsseiten von ihnen werden dann sicher demnächst um Fotos und Videos ergänzt sowie die Vermittlungstexte überarbeitet.
Impressionen der Finca
Seitdem Ana mit den Katzen auf die Finca ziehen konnte, hat sich dort ja einiges getan. Nachdem die Finca die ersten Jahre als Mietkauf gemietet wurde, konnte ja 2018 der Kauf abgeschlossen werden. Inzwischen gibt es sieben normale Häuschen mit Außengehege, ein Häuschen mit Außengehege für die FIV-positiven Katzen, drei Quarantänen, einen Lagercontainer und drei Lagerräume. Die Stromversorgung wurde anfangs mit einigen Solarzellen und einer Batterie hergestellt, da dies aber nicht ausreichend war, mussten weitere Solarzellen und ein Windrad angeschafft werden, damit genügend Strom vorhanden ist. Leitungen für eine öffentliche Strom- und Wasserversorgung sind dort leider immer noch nicht gelegt, so dass jedes Grundstück autark mit Energie und Wasser versorgt werden muss.
Wir haben diverse Impressionen von der Finca zusammengestellt. Die Fotos sind bei verschiedenen Besuchen von Teammitgliedern entstanden.
Dies alles ist in den letzten Jahren Stück für Stück entstanden.
Inzwischen mussten natürlich auch einige Reparaturen vorgenommen werden, so z.B. an einigen Gehegedächern und an den Böden in den Außengehegen. In Chiclana herrscht aufgrund der Nähe zum Meer eine hohe Luftfeuchtigkeit, die sehr schnell für Verschleiß sorgt. So haben sich z.B. in den Außengehegen die Böden gelöst und es kam zu Rissen und ganzen Abschnitten, an denen sich die Abdichtung ablöste.
Dies alles in Stand zu halten und die Versorgung der Tiere kostet natürlich sehr viel Geld. Von daher sind wir auf Spenden angewiesen, da wir keinerlei staatliche Unterstützung erhalten. Nur Dank der großzügigen Unterstützung und Hilfe von sehr vielen Menschen war uns der Aufbau des Refugios überhaupt möglich und gelingt es uns nun, das Ganze zu unterhalten. Daher möchten wir an dieser Stelle von ganzem Herzen Danke sagen!