Eine Reise – olé
30.04.2014, Spanien: Jerez, mitten in Andalusien, es geht los. Am späten Nachmittag ist der erste Take Off und die drei besuchen noch eben die beliebteste Insel der Deutschen. Zweiter Take Off und es geht weiter in Richtung neuer Heimat. Landung 23.49 Uhr.
01.05.2014, Deutschland: Hurra, endlich sind sie da und das Ganze auch noch etwas früher als geplant. Der erste schüchterne Kontakt von beiden Seiten findet beim Umquartieren im Flughafen statt. Man merkt den armen Würmchen die Strapazen schon an, doch kaum aus dem Flughafengebäude raus und die Nachtluft in der Nase, werden sie schon neugieriger. Zuhause angekommen ist die Bande schon recht munter in den Boxen und keiner von ihnen braucht länger als 30 Sekunden um sie von alleine zu verlassen. Ein wenig ängstlich wird sich erst mal an den Wänden entlang aus dem Sichtbereich der Menschen bewegt. Wir sind ja sooooo neugierig, was die drei anstellen und können uns das Gucken nicht verkneifen, wir bringen es nicht über das Herz, einfach ins Bett zu gehen.
Pituso ist der Mutigste und nach dreißig Minuten hat er seinen ersten Rundgang durch die komplette Wohnung hinter sich, und dann (freu freu) kommt er von sich aus mal schnuppern und lässt sich ein wenig streichen. Das erste Schnurren in der Bude, wie haben wir das vermisst. Patini ist ihrem Bruder erst mal ins Badezimmer gefolgt, dort wird erst mal die Badewanne überprüft und sie bleibt ne ganze Weile unter einem Schrank hocken. Ja ja die Mädchen, Klo entdeckt und direkt brav benutzt. Ihr Bruder Paolo zieht es vor unter einem Schrank in der Küche zu verschwinden, wir hätten nicht gedacht, dass da ein Kater drunter passt. Als wir ins Bett gehen sind alle drei im Arbeitszimmer. 5 Uhr irgendwas – ja da ist Leben in der Bude und die kleine Patini hat Stimme.
9 Uhr: endlich ausgeschlafen und neugierig was die Nacht passiert ist. Futtercheck – jupp, es ist brav das Büffet geräubert worden und Getränke hat man auch zu sich genommen. Das nächste Klo ist auch als solches eingeweiht worden. Im Badezimmer ist auch alles wie es sein sollte – Waschlappen runtergeholt und Streu auf dem Boden verteilt. Das Arbeitszimmer weist bis auf Streu Gott sei dank keine Besonderheiten auf. Im Wohnzimmer werden wir dann fündig, schön sie können ihre Spielsachen selbstständig holen und im Zimmer verteilen. Decken zum Zerwühlen scheinen auch toll zu sein. Pituso und seine Schwester haben es schon mal bis auf den Schrank geschafft und schauen uns skeptisch an. Paolo hat den Mut ohne großes Tempo an uns vorbei zu gehen, aber nur um unter dem Küchenschrank zu verschwinden.
So, nun müssen sich die drei Ps erst mal an neue Gerüche, Geräusche und an die Tatsache, dass Menschen ständig rumlaufen, gewöhnen.
12.00 Uhr: Pituso hat sich entschlossen, einen Schmusevorsrprung gegenüber seinen Geschwistern aufzubauen.
14.00 Uhr: Paolo findet es auch toll, gestreichelt zu werden, aber das heißt ja nicht, dass man seinen Platz auf dem Wohnzimmerschrank dafür aufgeben muss.
02.05.2014, Zuhause: Der Tag beginnt und das Wohnzimmer ist ein Schlachtfeld, aber so soll es von uns aus auch sein. Ok, einer hat mit Flaschen gespielt – da kommt jetzt ne Tür davor. Pituso holt sich seine Schmuseeinheiten ab und zeigt seinen Geschwistern, dass alles gut ist. Tatattaaa, Paolo will schmusen und kommt dafür freiwillig vom Schrank. Blasorchester und Humpa Humpa, Patini gesellt sich mit ein wenig Abstand zu uns, sie läuft aber nicht weg. Das alles passiert noch vor dem Frühstück.
Die ersten Fremden in der Wohnung und alles bleibt stressfrei.
Wir haben uns entschlossen, dass die Namen nicht bei allen so bleiben. Paolo wird dank seinem Gesicht beim Schmusen jetzt unser Paulchen (Er hätte für Paulchen Panther Pate stehen können). Patini ziert sich ein wenig, kann aber prima zickig sein und ihren Brüdern ihre Meinung mit Fauchen nahe bringen und wird unser kleine Diva Pia. Pituso hat einen Schalk im Nacken und ist die Neugier in Person und sein Name ist herrlich zum Rufen, wenn man eigentlich schimpfen will.
Aber alles in allem bleiben sie die drei Ps.
So, Türen für den Schrank gekauft, große Pakete in die Bude geschleppt und darauf gewartet, dass die Kleinen erst mal auf Tauchgang gehen. Pustekuchen, ständig muss eine Fellnase aus dem Arbeitsbereich geschoben werden. Akkuschrauber machen auch keine Angst und man muss so nah ran, das es einem fast die Schnurrhaare aufwickelt. Verpackungsmaterial ist eh das beste zum Spielen und Verstecken.
Der Tag geht zu Ende und wir sind sehr glücklich, wie es sich entwickelt.
03.05.2014, Zuhause: Heute steht alles im Zeichen von “übermütiges herumtollen ohne Rücksicht auf Verluste” und “Powerschmusen was geht”.
Kaum zu glauben, aber Pituso versucht einen bis zur Bewusstlosigkeit zu beschmusen, und es dauert schon ein ganzes Weilchen, bevor der Herr es dann endlich ruhiger angehen lässt und sich ruhig hinlegt.
Man merkt schon, dass das ein oder andre Buch und Blümchen nicht richtig steht und schnell ein Opfer der Schwerkraft werden kann, zumindest wenn Kater nachhilft – gell Paulchen. Zwei von drei Katzen haben mit staubsaugen keine Probleme. Wir haben ja drei also mag einer natürlich das komische Ding nicht und beschließt, das man mit Panik und wilder Flucht besser dran ist. Den Rest vom Tag bleibt Paulchen lieber auf seinem Schrank, da kommt das Ding wohl nicht hin.
Pia lässt die ersten Streicheleinheiten zu, aber bitte nicht zu viel und auch nur an einem für sie sicheren Ort. Pia hat ein Kletschauge, wir hoffen es hängt noch mit den Flug zusammen.
04.05.2014, Zuhause: Futtern wie Gott in Frankreich – Fehlanzeige, warum soll man auch aus einem eigenen Napf fressen, wenn man sich doch prima einen teilen kann. Bei Paulchen kommt das Frühstück wieder zum Vorschein – mal sehen, ob es was Einmaliges ist. Besuch von unserem Neffen steht an und mit so einem 11-Jährigen kann man toll spielen. Pia schaut aber lieber nur zu und bleibt bis auf ein, zwei Kontakte lieber außer Reichweite. Tja, irgendwer von den drei Ps hat Durchfall, wir hoffen es liegt an der Futterumstellung. Zum Glück gehen die kleinen recht lautstark zum Klo – kratzen, buddeln, kratzen, buddeln große Augen und dann gefühlte 10 Minuten kratzen und buddeln. Pituso hat wohl Nix, Pia hat und wir beobachten das jetzt.
Abendliche Schmuserunde beim Fernsehen, gelegentliches durchatmen wenn Pituso das Schmuseopfer wechselt, Paulchen lässt es da ruhiger angehen und Pia zieht es weiterhin vor das ganze vom Kratzbaum aus zu verfolgen und nur mal ab und an sich das ganze aus der Nähe anzuschauen.
05.05.2014, Zuhause: Pia hat immer noch ein Kletschauge und irgendwie scheint es nicht besser zu werden. Durchfall hat sich leider jetzt bei allen drei Ps eingestellt. Schmusen steht aber immer noch hoch im Kurs und rumtoben kann die Rasselbande trotz Kletschauge und flottem Otto. Pia kommt immer näher und kriegt ein paar Streicheleinheiten ab.
06.05.2014, Zuhause: Wenn bis Donnerstag Pias Auge nicht besser ist, werden wir wohl mal zum Doc fahren, nicht, dass sich da was festsetzt. Kaum zu glauben wo die Bande alles dran kommt, ne Mütze von einem Regal geholt und Nix anderes runtergerissen, wir rätseln immer noch. Appetit haben die drei und leider auch schon raus wo was steht, die haben doch glatt versucht ne Schiebetür aufzuschieben und Gott sei Dank ist was runtergefallen und hat sich verkantet, sonst hätten sie es auch geschafft – Katzensicherung installiert.
07.05.2014, Zuhause: Mal wieder Fremde in der Wohnung, kein Problem, die Hausherren begutachten den Kerl und lassen ihn dann durch, Pia schaut mal ganz damenhaft vorbei und ignoriert den Besuch dann. Abendliches Schmusen und Pia nimmt sich den freien Schaukelstuhl, dort kann man sich wohl auch gefahrlos streicheln lassen. He, mein Schaukelstuhl, das zumindest denkt sich unsere kleine Diva, aber dann macht sie doch Platz und verkrümelt sich in einen Karton der daneben steht. Nachdem der Mensch Platz genommen hat, sitzen auch schon zwei Kater auf dem Schoß und schnurren.
08.05.2014, Tierarzt: Tja wie angekündigt fährt die Rasselbande zum Arzt. Ängstliche Blicke, aber im Verlauf der Tour werden zumindest die Jungs wieder neugierig. Die liebsten Katzen der Welt, anders kann man das Verhalten nicht nennen – kein Fauchen, Kratzen oder Beißen. Pia kriegt eine Salbe für das Auge und alle was für den Durchfall. Unsere Tierärztin macht ne Tüte Leckerchen auf und macht nach der Behandlung erst mal Katzenparty.
Wieder Zuhause angekommen, ist die Welt recht schnell in Ordnung und man macht sich über die Futternäpfe her und geht zum Schmuseprogramm über. Pia ist aber ein wenig vorsichtiger als gestern, wir haben es nicht anders erwartet. Die erste Tablette nimmt jeder ohne Probleme mit einem Leckerchen, wir hoffen das es weiter so stressfrei geht. So das war die erste spannende Woche für uns und die drei Ps. Wir werden immer mal wieder was von den dreien schreiben und erzählen, was sie so anstellen oder was wir mit ihnen erleben.
Woche 2:
So lieb Pia beim Tierarzt war, so temperamentvoll ist sie Zuhause. Salbe ins Auge ist Stress pur und man wehrt sich – Fauchen, Kratzen, Beißen. Wir haben den Trick angewendet, sie beim Dösen zu verarzten, klappt super gut und nach ein paar Tagen sah das Auge auch wieder gut aus. Eine kleine Schwellung ist noch da, die könnte aber auch von dem Pfotenhieb beim Spielen kommen, denn gespielt wir auch ohne Rücksicht auf Verluste.
Die Tabletten waren kein Problem und Pituso ist die erste Katze, die wir kennen, die die Tablette auch einfach so frisst. Trotz der ganzen Aufregung wird geschmust, geschmust und geschmust. Pia liegt am liebsten in einem Karton neben dem Sessel und lässt sich dort streicheln und verarzten – Salbe und Karton scheinen keine negative Verbindung zu haben, puh so ein Glück. Wenn kein Mensch zur Pfote ist reicht auch schon mal ein Brüderchen.