Sieben-Katzenleben e.V.

Happy-End Berichte

Happy End

Anfang 2012 kamen wir auf die glorreiche Idee, noch einer weiteren Katze neben Maya und Simba ein Zuhause zu schenken. Durch Zufall stieß ich bei meiner Suche nach Katzen auf die Homepage von Sieben-Katzenleben.

Maya Simba

Dort fiel mir direkt klein Abby ins Auge, die Anfrage war ruck zuck ausgefüllt und weggeschickt. Kurze Zeit später setze sich Mari mit mir in Verbindung – Abby war als Spielkamerad für unsere 2,5 jährigen Katzen zu jung! Bei der gemeinsamen Suche nach der passenden Katze entschieden wir uns schließlich für Catori!

Catori Catori

Der nächste Flug war schneller gefunden als gedacht, schon konnten wir Catori vom Flughafen abholen. Zu Hause angekommen, wurde sie erst mal separiert. Durch den ganzen Stress war Catori völlig verängstigt und verkroch sich ohne etwas zu fressen in der hintersten Ecke.

In den folgenden Tagen taute “Tori” immer mehr auf, lief jedoch miauend durch die Wohnung – als würde sie jemanden suchen! Der Grund war schnell gefunden, Mari erzählte uns, dass Catori in Spanien zusammen mit Leni im Quarantänekäfig saß und die beiden sich gegenseitig wärmten und pflegten. Nach kurzer Überlegung stand für uns fest: Leni kommt zu uns!!!

Leni Leni

Wieder 14 Tage später waren wir also erneut auf dem Weg zum Flughafen, dieses Mal um Leni in ihr neues Zuhause zu bringen.

Die Kurze erwies sich anfangs als ängstlich, alles und jeder wurde angefaucht, das Einfangen um sie beim Tierarzt vorzustellen war für uns beide Stress pur! Leni lebte sich schneller ein als gedacht, Catori war ihr dabei eine große Hilfe und nun – ein halbes Jahr später – ist sie die schmusigste und liebste Katze von allen, sie lässt sich sogar problemlos auf den Arm nehmen. Auch Tierarztbesuche sind kein Problem mehr.

Das Wiedersehen von Leni mit Catori wurde genauso schön wie erhofft, allein vom Miauen durch die geschlossene Tür waren beide total aus dem Häuschen!

Es war mit die beste Idee überhaupt, den beiden zusammen ein neues Zuhause zu schenken – sie lieben sich heiß und innig!!!

Catori und Leni

Zu guter Letzt passierte Ana in Spanien ein “folgenschwerer Fehler”: Sie verwechselte die mittlerweile reservierte Abby (ihr erinnert euch – unsere erste Anfrage?!) mit Aida, die daraufhin bei den stolzen Adoptanten einzog und die mit der Verwechslung kein Problem hatten!!!

Abby zog somit auf eine Pflegestelle in Berlin. Der Rest ging mal wieder ruck zuck. Nachdem mit Catori (1,5 Jahre alt) und Leni (1 Jahr alt) nun genug jüngere Spielkameraden für Abby gefunden waren, zog noch Abby bei uns ein und machte die Familie komplett.

Abby Abby

Wir danken Mari für die unzähligen Antworten und Informationen, wenn uns zum Beispiel ein Tierarzt mal wieder aus der Ruhe gebracht hat, und Ana für die besten Katzen der Welt, die wir nie mehr missen möchten!!

Vielen Dank Sieben-Katzenleben!!!!

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Jeremy kommt in seinem Zuhause an

Am 04.01.2013 habe ich mich auf die Suche nach einem kleinen Katerkumpel für meinen Filou begeben. Da meine beiden Mädels Alina und Kiara mehr zusammen lagen und ich den Eindruck hatte, er würde sich über einen Kumpel freuen.

Also habe ich nach einer Organisation gesucht und genau die Richtige gefunden. Am 06.01.2013 habe ich die Charaktere von Legolas, Boggart und Macareno angefragt.

Nadine (meine zuständige Vermittlerin) rief mich am 08.01.2013 an und hat mir viele meiner Fragen beantwortet und gleich eine Anfrage nach Spanien zu Ana bezüglich der Charaktere geschickt. In der Wartezeit fing mein Herz immer lauter an, nach Jeremy (Macareno) zu rufen. Also schrieb ich Nadine, dass ich keine Antwort mehr bräuchte. Doch Nadine wollte einfach sicher sein und auf Antwort von Ana warten. Jetzt stand uns noch die Vorkontrolle bevor und ich war ein wenig aufgeregt.

Am 19.01.2013 um 13:30 Uhr war es dann soweit und eine Adoptanin aus der Nähe kam vorbei. Und was soll man sagen: Ihr hat es gefallen, von Ihr hatte ich ein ja. Nadine rief mich am 20.01.2013 an, um mir dann endgültig zu sagen, dass Jeremy kommen darf, denn auch Ana hatte nichts einzuwenden.

Jetzt hieß erst mal wieder warten, wann Jeremy fliegen dürfte. Am 01.02.2013 erhielt ich alle Flugdaten mit Notfallnummern und allem was ich brauchte. Jeremy sollte am 15.02.2013 um 22:40 Uhr in Köln/Bonn landen.

Die Hibbelzeit ging doch recht schnell vorbei, zumindest bis zum 14.02.2013, denn da hörte ich mit großem Schrecken, dass es ausgerechnet am 15.02.2013 in Köln/Bonn zu einem Streik kommen soll und viele Flüge ausfallen würden. In halber Panik Air Berlin angerufen und gefragt, was los sei, ob gestrichen oder nicht und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass er evtl noch gestrichen wird. Dort sagte man mir, da der Flug abends ist, stehen die Chancen gut.

Den ganzen Tag habe ich im Internet immer wieder nachgeschaut und gehofft, dass kein Anruf kommt. Aber zum Glück ging dann alles glatt.

Am Flughafen angekommen sah ich gaaaaaaaaaaaanz viele neue Katzeneltern, die auf Ihre Fellnasen warteten. Gelandet waren sie schon, jetzt mussten sie nur noch durch die Tür kommen.

Dann war es endlich soweit, sie kamen durch die Tür und wir haben uns auf dem Weg zum Wickelraum gemacht, um die Katzen und Kater zu verteilen. Ich habe mit sehr viel Freude gesehen, dass sie gut eingepackt waren, diesbezüglich hatte ich mir große Sorgen gemacht. Es waren ja immerhin 15 Grad Unterschied. Auf der Heimfahrt, die über 2 Stunden ging, war Jeremy sehr leise und lieb.

Um 01:30 Uhr waren wir endlich Zuhause angekommen. Ich hatte ihm das Badezimmer zurecht gemacht in dem er auch recht schnell aus seiner Box kam. Geplant war eine Separierung von ca. 2-3 Tagen, morgens um 6:00 Uhr habe ich ihn rufen gehört. Und was soll ich sagen, nach insgesamt 12 Stunden habe ich Alina zu ihm gelassen.

Er war sehr schüchtern, so alleine, aber als er Alina gesehen hat, ist er sofort aufgetaut. Mit ein paar “rrr” und “rrr” gingen sie sich entgegen. Nach weiteren 15 Minuten habe ich Filou dazugeholt. Wie erwartet, mein kleiner war total eingeschüchtert. Auch hier ist ihm Jerry mit “rrr” begegnet. Nachdem Filou gemerkt hat „hey er macht ja gar nichts“ kam ein Fauchen und mehr nicht, total süß. Nachdem Alina und Filou auf seiner Seite waren, habe ich die Tür aufgemacht. Denn ich dachte, meine Kiara wäre ein großes Problem. Von wegen, Pustekuchen. Sie hat ihn gesehen, geschnuffelt, hat sich rumgedreht und ist weggegangen. Ganz entspannt und friedlich.

Es war eine Zusammenführung, wie sie sich Katzeneltern nur wünschen können.

Am nächsten Morgen haben sie zu viert die Wohnung unsicher gemacht. Sogar meine Kiara hat mitgespielt, wo sie sich doch sonst mehr zurückgenommen hatte.

Es war genau das Richtige, den kleinen Mann zu holen, er ist ein Traumkater und eine kleine Quasselstrippe!!!

Ich danke Euch, Ana und dem ganzen Sieben-Katzenleben-Team für einen so tollen Kater!!!!

Das bin ich in meinem neuen Zuhause:

Macareno

Macareno

Macareno

Macareno

Macareno

Macareno

Macareno

Macareno

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Mein Leben mit 2 Katern

Am 27.12.2011 wurde ich zum Katerhalter.

Ein paar Wochen vorher wurde bei mir überprüft, ob ich Katzen halten kann. Geprüft wurde, ob genug Platz vorhanden ist, ob bereits Katzen in der Wohnung vorhanden sind und ob ich bereits etwas Vorahnung habe. Ich hatte etwas Angst, da ich zu diesen Zeitpunkt meinen Balkon nicht absichern durfte, was bei Anfragen im örtlichen Tierheim zu einer sofortigen Ablehnung führte. Es ist bei Wohnungseigentümern nicht ganz so einfach wie bei Mietern (Wohnungseigentümer müssen alle anderen Wohnungseigentümer einzeln fragen bzw. die Eigentümerversammlung abwarten, Mieter müssen nur den Hauseigentümer fragen!). Aber der Besuch war nicht so problematisch, wie ich gedacht hatte.

Ich fuhr also, wie mit Frau Laichinger im Vorfeld besprochen, am 27.12.2011 zur Pflegestelle um Galan und Falete abzuholen. Nach einem sehr ausführlichen Gespräch mit Frau Laichinger konnte ich Galan und Falete mitnehmen. Galan war wohl sofort bereit mit mir zu kommen. Falete war etwas schüchtern, ließ sich aber auch mal streicheln. Nachdem alles Rechtliche geklärt war, mussten beide Kater in ihren Transportboxen verladen werden, was bei Galan kein Problem war, er sprang einfach in seine Box und zu. Bei Falete war es ein kleiner Kampf, der aber nicht lange dauerte. Die Fahrt war nicht sehr aufregend, nur Herr Galan hat sich etwas eingekotet. In der Wohnung machte ich dann die Boxen auf. Galan ging ganz ruhig und langsam aus seiner Box und inspizierte die Wohnung.

Galan
Galan auf irgendwas wartend

Falete dagegen schoss aus der Box heraus. Erst hatte er sich hinter den Schreibtisch verkrochen, danach verschwand er einfach!

Ich geriet in Panik, konnte er aus der Wohnung verschwinden? War die Tür offen… nein. Fenster offen… nein. Wo war er?? Ein Blick zu Galan, der vor der Kommode saß, und mir wurde klar, dahinter sitzt Falete, also Kommode vorziehen und… da war er. (Ich glaube ich war noch nie so happy!!)

Falete
Falete auf der Kommode!

Die ersten 2 Wochen im neuen Jahr hatte ich frei und konnte mich mit meinen beiden neuen Mitbewohnern anfreunden. Natürlich musste auch alles Mögliche gekauft werden, z.B. 2 Katzenklos, ein Kratzbaum, eine Tränke (mit Pumpe!), Spielzeug und Futter, sehr viel Futter. Der Kratzbaum wurde sofort von beiden Katern in Beschlag genommen. Nach nur 6 Monaten musste ich ihn umbauen, da er von meinen beiden Katern in seine Bestandteile zerlegt wurde. Billige Kratzbäume sind wirklich nicht sehr haltbar.

Kratzbaum

Die Tränke muss einmal die Woche zum Reinigen auseinandergenommen werden. Neu gekauftes Spielzeug wird am Anfang bespielt, doch verliert es schnell seinen Reiz. Die selbstgemachten Spielsachen werden da schon besser bespielt, z.B. hab ich in eine Plastikflasche seitlich ein ca. 1cm großes Loch gemacht. In die Flasche kommt etwas Trockenfutter rein. Sobald diese auf dem Boden steht, wird sie umgeworfen und solange durch die Wohnung gerollt, bis nichts mehr drin ist.

Im April hab ich dann die “Genehmigung zum Anbringen eines Katzenschutznetzes” erhalten. Innerhalb von ca. 2 Wochen war das Netz angebracht und meine beiden Kater durften auf den Balkon. Der Balkon war allerdings etwas trostlos, also musste etwas Grün her. Zuerst nur eine kleine Wanne mit ein paar Kräutern und etwas Katzengras. Sowas ist interessant und muss mit katerhafter Sorgfalt untersucht werden (soll heißen, dass die Wanne nach dem Bepflanzen noch mal umgegraben wurde).

Galan und Falete
Falete und Galan auf dem Balkon im Grasbeet (noch entspannt!)

Im Mai dann hab ich im Internet ein paar “Musterstücke” von Rollrasen bestellt und diese dann in zwei weiteren Schalen eingepflanzt. Ein Ausbuddeln wurde zwar versucht, aber beide haben festgestellt, dass man da viel besser drauf liegen kann. Der Verkäufer des Rollrasens war zwar etwas skeptisch, dass die Kater auf den Rasen urinieren und der Rasen dann braun wird. Aber meine Kater sind so gut erzogen worden, dass sie so etwas nicht machen. Und wenn schon, die Rasenstücke haben nicht mal 20 Euro gekostet!

Beide liegen seitdem bei Sonne auf ihren Wiesen oder spielen bzw. raufen miteinander.

Galan hat sich auf 7,5 Kg hoch gefressen und ist dort sehr stabil, am liebsten hat er es, wenn ich Trockenfutter durch die Wohnung werfe.

Falete hat sich auf gut 5,6 Kg gemümmelt, er liegt morgens gern neben meinen Beinen oder schmust immer wieder mit mir.

Mittlerweile sind sie schon fast 9 Monate bei mir und ich möchte sie nicht mehr missen.

Am 20.08.2012 musste ich leider mit Galan zur Tierärztin. Auf dem Weg zur Praxis hat er sich erst nach hinten dann nach vorne erleichtert. Aber die Mitarbeiterin von Frau Doktor Höch war sehr hilfsbereit. Galan hatte sich wohl etwas zu heftig mit Falete “gefetzt” und sich dabei eine “Offene Stelle auf dem Nasenrücken” eingefangen. Die Ärztin hat mir eine Art Salbe (Surolan) mitgegeben, damit die Stelle abheilen kann. Galan wehrt sich zwar etwas, aber er kratzt und beißt nicht, wenn ich ihm die Salbe auftrage.

Die Nase von Galan ist sehr schnell geheilt.

Seit Neuestem kann ich nicht mehr so lange am Computer arbeiten, Herr Galan hat irgendwas dagegen. Sobald ich am Computer Platz nehme, ist auch Galan da. Die Kabel der Maus und der Tastatur scheinen richtig gut zu schmecken! Ein gekauftes Fernhaltespray wirkt nur ein paar Minuten!

Also eine kabellose Maus und Tastatur gekauft. Jetzt wird sich bei der Computerarbeit einfach auf die Tastatur gelegt. Und Galan ist der Mittelpunkt. Sobald aber der Computer ausgemacht wird, ist auch Galan weg.

So, jetzt ist das erste Jahr mit Katern herum und ich kann mal einen Rückblick wagen. Hier erst mal ein paar Fragen, die gekommen sind!

War die Entscheidung, sich Kater in die Wohnung zu holen, richtig? Natürlich!

Sind es die richtigen Kater? Selbstverständlich!

Sind denn Kater im Unterhalt nicht zu teuer? Niemals!

Wie mach ich das mit dem Urlaub? Urlaub zu Hause ist besser als im Hotel!

Wie sieht es mit Krankheiten aus? Ich bin zum Glück nicht auf meine Kater allergisch und beide sind versichert, sodass da auch nichts problematisch wird!

Die machen doch sehr viel Arbeit! Klar, da muss täglich das Ka-Klo gesäubert werden, der Sand aus den Ka-Klos muss zusammengefegt werden und Futter muss auch 3 mal gegeben werden. Und erst die Haare die überall herumliegen!

Ich hoffe, dass ich noch sehr viele Jahre mit meinen beiden Katern zusammenleben darf.

Galan und Falete

Galan und Falete

Galan und Falete

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Teresas Happy End

Leider hat Teresa unter nicht besonders schönen Umständen ein neues Zuhause bekommen. Erst ist an Silvester Gizmos Freund Windu gestorben. Also suchten wir sofort eine neue Zweitkatze für Gizmo. Diese Suche gestaltete sich schwerer als erwartet… Gizmo ist sehr speziell, er ist recht groß und sehr liebevoll, wenn er spielt ist er aber ein Rüpel wie ich es noch nie erlebt habe. Damit muss die andere Katze natürlich zurecht kommen. Also sollte es ein Kater werden. Wir suchten überall nach einem passenden Gegenstück und haben doch nichts gefunden.

Als wir auf diese Seite gestoßen sind, ist uns sofort Miguelito aufgefallen. Er hätte charakterlich auch sehr gut gepasst – so wären alle Bedüfnisse befriedigt: Gizmos (an erster Stelle), ein Langhaar für Frauchen, ein Tiger und Schmuser für Herrchen. Leider wurde Miguelito kurz vor dem Flug krank und konnte nicht ausreisen. Nun stellte sich für uns die Frage:

  • Warten und auf die neuen Testergebnisse in 6 Wochen hoffen?
  • Eine andere passende Katze aussuchen, die Miguelitos Platz einnehmen wird?

Anhand der folgenden Kriterien wurde in Zusammenarbeit mit Mari dann eine Lösung gefunden:

  • Gizmo ist bereits 2 Monate allein und leidet furchtbar darunter und jeden Tag wird es schlimmer für ihn und uns natürlich auch.
  • Miguelito ist ein wunderschöner und lieber Kater, der ob krank oder gesund sicher schnell ein neues Zuhause findet.
  • 6 Wochen Warten und dann eine schlechte Nachricht hätte die Wartezeit wieder fast verdoppelt.

=> eine andere Katze aussuchen!

Ich habe also Mari gesagt: “Sag mir bitte Katzen, die noch zu Gizmo passen und die den Flug in 4! Tagen nehmen können.” Ich habe selbst auch welche rausgesucht, die vom Alter her passen, egal ob Katze oder Kater. Die Entscheidung fiel letzendlich zwischen 3 Katzen und gewonnen hat Teresa. Wobei ich sagen muss, dass es mehr ein Würfeln als Entscheiden war.

Mir war es egal welche Katze einzieht und mein Freund war ein bisschen beleidigt, weil alle 3 Katzen leider scheu oder schüchtern sind. Also habe ich in der Arbeit ein “Pussy-Voting” veranstaltet und jeder in meinem Team durfte seine Stimme abgeben. “And the Winner is TERESA!”

So kam Teresa zu uns. Ja ich weiß, eine blöde Geschichte aber so ist es nunmal passiert…

TERESA im neuen Zuhause:

Zuerst kam sie bei mir an und ich habe schon sehnsüchtig gewartet und alle halbe Stunde auf die Uhr geschaut! Sie war so winzig in eine Ecke in der Box gedrückt, dass ich zuerst dachte “oh weh, die geht ja kaputt, wenn Gizmo sie bespielt”. Allerdings hat mich der Eindruck getäuscht, da sie einfach ängstlich war – sie ist durchschnittlich groß und hat Gizmo auf jeden Fall was entgegenzusetzen!

Wir hatten uns ein paar Namen rausgesucht (ich habe immer Tierschutz-Tiere und sie bekommen immer einen neuen Namen, da ich die Zeit im Tierschutz und vorher abgrenzen will – auch wenn das Tier das vielleicht nicht so wahrnimmt) – auf den ersten Blick wurde klar, sie ist eine Pandora – die erste Frau!

Anfangs noch sehr schüchtern und schreckhaft, änderte sich ihr Verhalten jedoch schlagartig, als die Quarantäne aufgehoben wurde. Die Zusammenführung dauerte gefühlte 5 Minuten und Gizmo war sofort verliebt. Er hat Pandora durch die gesamte Wohnung geführt, sie gerufen und gegurrt. Er hat sie richtig bei der Hand genommen 🙂

Pandora orientiert sich oft an Gizmo und kopiert (vor allem bei neuen Situationen) sein Verhalten. Das geht soweit, dass sie sich manchmal hinsetzt nur weil er sich hinsetzt… Schon am 3. Tag hat sich diese SCHEUE Katze streicheln lassen und es ausgiebig genossen. Hat das Köpfchen von der einen auf die andere Seite gedreht und war über ihr eigenes Verhalten erstaunt 😀 Danach saß sie immer sehnsüchtig einige Schritte von der Couch entfernt und hat Gizmo beim Kuscheln mit den Dosis beobachtet – auf die Couch getraut hat sie sich aber nicht.

Aktueller Stand der SCHEUEN Katze nach 2 1/2 Wochen:

  • Sie liebt es, getragen zu werden und kuschelt dann ihren Kopf in die Hals-/Armbeuge
  • Sie kommt auf die Couch und mag es auch, auf die Couch gehoben werden
  • Sie beschwert sich lautstark, wenn sie gestreichelt werden will/wenn man zu früh aufhört zu schreicheln
  • Sie genießt jede Aufmerksamkeit
  • Sie liegt gerne neben mir auf der Couch und will einen dabei immer berühren
  • Sie gibt Liebesbisse (noch etwas zu grob für Felllose – aber auch hier ist sie in den letzten 2 Tagen schon vorsichtiger geworden)
  • Sie ist aber auch noch schreckhaft
    • bei schnellen Bewegungen
    • ungewohnten Geräuschen
    • unerwarteten Bewegungen

Soweit ein kleiner Roman über Pandora, die in ihrem Zuhause sichtlich glücklich ist. ich möchte sie jetzt schon nicht mehr missen! Und ich würde jederzeit wieder eine scheue Katze aufnehmen. Sie ist so dankbar für jede Zuwendung und springt von selbst immer wieder über ihren Schatten, auch wenn ihr Mut sie manchmal überfordert, siegt dann doch die Neugier. Es ist natürlich hauptsächlich Gizmos Verdienst, dass Pandora sich so schnell eingelebt hat. Ich möchte auch Sieben-Katzenleben und Ana und ihren Helfern danken, dass wir dank Euch endlich wieder komplett sind! DANKE 🙂

Und zum Schluss noch ein paar Beweisfotos

Pandora

Pandora

Pandora

Pandora

Pandora

Pandora

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Ein Brief von Yoko (Fox) an seine Vermittlerin Mari

Hallo Mari,

heute schreibe ich dir mal persönlich. Also ich tippe natürlich nicht selber, aber ich habe mein Frauchen dazu überredet für mich zu schreiben.

Erst einmal möchte ich dich bitten, ihr mal ins Gewissen zu reden. Die meiste Zeit ist sie zwar wirklich sehr nett zu mir, dennoch hat sie ein paar total doofe Regeln aufgestellt – das geht doch nicht, oder (daran halten tue ich mich natürlich nicht, das wär ja noch schöner!):

  • Ich darf nicht an den Vorhängen hochklettern
  • Ich darf auch nicht an Frauchen hochklettern
  • Ich darf ihr beim Essen nichts vom Teller klauen und mich auch nicht auf ihren Teller setzen
  • Sie nimmt mich nicht mit ins Bett. Sie sagt, ich fresse ihr wortwörtlich die Haare vom Kopf 😉
  • und sie hat die Befürchtung, am nächsten Morgen mit einer Glatze aufzuwachen

Deshalb muss ich nachts auf eines der Kuschelkissen ausweichen. Sora darf meistens auch nicht mit ins Bett, weil sie sich dann auf Frauchen drauflegt – immer schön auf den Bauch oder den Rücken. Frauchen bekommt dann Kreuzschmerzen. Deshalb pennt Sora halt jetzt auf mir und ich finde Frauchen hat recht 😉 Sagen tu ich Sora das aber lieber nicht, Frauen können ziemlich komisch reagieren, wenn man sie auf ihr Gewicht anspricht…

Fox

Gestern hat es mir dann übrigens gereicht! Da war Frauchen besonders fies zu mir! Erst hat sie ihren Schokoosterhasen nicht mit mir geteilt (hat irgendwas von „Schokolade ist giftig für Katzen“ gemurmelt – aber selber essen darf sie oder wie?!) und dann hat sie mich nicht mit zum Einkaufen genommen, dabei hätte sie mich in ihrer Tasche wunderbar tragen können und schwer bin ich auch nicht.

Fox Fox

Sie ist nämlich in den Baumarkt gefahren um ein Katzennetz für den Balkon zu kaufen. Dabei hätte ich sie doch ganz toll beraten können, oder findest du nicht? Wenigstens hat sie mir ein neues Spielzeug mitgebracht:

Fox

Dennoch hab ich ihr dann gezeigt, wo der Hammer hängt – man muss sich ja schließlich nicht alles gefallen lassen.

Fox Fox
Fox Fox

Anschließend habe ich mich mit meinen Kumpels beschäftigt. Mit Michio und Sora kann man wunderbar raufen und balgen.

Fox Fox

Das funktioniert mit Yuki nicht so gut, sie wird dann immer grantig, aber irgendwann werde dann selbst ich müde und kuscheln mag sie dann schon.

Fox

Ein wenig traurig bin ich allerdings, dass Minou nicht mit mir spielen mag. Wenn ich sie zu Boden werfe und mich an sie dranhänge, faucht sie immer und rennt weg. Wenn wir anderen dann aber alle schlafen, schleicht sie sich dann auch dazu.

Fox Fox

Frauchen vermutet übrigens (zu Recht), dass wir hier gerade gemeinsam neuen Unfug aushecken:

Fox

So, das war’s von meiner Seite. Wenn ich irgendwann mal wieder Zeit habe, dann melde ich mich wieder bei dir.

Bis demnächst

Yoko

PS: Zum Schluss noch ein paar einzelne Bilder:

Damit Minou nicht zu kurz kommt:

Fox

Michio thront übrigens immer auf Frauchens Schoß, wenn sie ißt. Wenn ich da dazwischen springe – ich dachte immer je mehr, desto besser – wird Michio sehr böse. Ansonsten ist er sehr friedlich:

Fox

Hier bin ich ganz in meinem Element. Ich apportiere nämlich gerne und besser als jeder Hund 😉

Fox Fox

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Prinzessin Sanny (Savannah) Das ist meine Geschichte…

Ich wurde als kleines Katzenbaby in Spanien am 01.06.12 geboren.

Ich war nicht gewünschter Nachwuchs und genau deswegen wurde ich von meinen Menschen, die eigentlich auf mich achten sollten und für mich da sein sollten, über eine Mauer am Fluss in Jerez geworfen. Dort werden so viele ungewollte Katzenbabys wie ich entsorgt. Jede einzelne Katze ist zum Sterben verurteilt, besonders wenn im Kalender schon November steht und die Blätter von den Bäumen verschwunden sind. Futter und Schutz gibt es am Fluss leider auch nicht, dadurch wurden sehr viele von uns krank.

Meine Freunde Lluvia, Baket, Ebony und ich waren viel zu klein, als wir so grausam entsorgt worden. Wir alle wären über die Regenbogenbrücke gegangen, wenn unser Schutzengel Ana uns nicht mitgenommen hätte. Lluvia war schon total entkräftet und lag am Ende nur noch in einer Pfütze!

Heute hat sie dank Ana ein neues Zuhause in Sicherheit! Ich wünsche meiner Freundin sehr viel Glück bei ihren neuen Menschen! Mein Freund Baket war leider schon viel zu krank und hat es nicht mehr geschafft, er musste den Gang über die Regenbogenbrücke viel zu früh gehen… Mach es gut mein lieber Freund, ich werde dich nie vergessen!

Ebony wartet in Spanien immer noch auf ihr Glück, ich drücke dir alle vier Pfötchen kleine Freundin.

Ich möchte Ana unendlich danken dafür, dass es sie gibt und danke dafür, dass sie all ihre Kraft für all die kleinen armen Katzen in Spanien, zu denen ich selber auch gehört habe, einsetzt! Jetzt möchte ich euch von meinem glücklichen neuen Leben in meiner neuen Familie erzählen:

Savannah

Dank der Hilfe von Ana und Sieben-Katzenleben durfte ich mit einem Flugzeug hier nach Deutschland fliegen und habe eine liebevolle Familie (2 Dosenöffner) gefunden und habe sogar zwei neue Freunde dazugewonnen, Ally und Billy sind wirklich gute Spiel- und Schmusegefährten geworden.

Die erste Begrüßung, die ich von meiner Katzenmama bekommen habe, war: Hallo meine kleine Prinzessin, da bist du schon mit einem Flugzeug geflogen und ich nicht, du bist eine ganz tapfere Maus!

Ich habe es meiner neuen Familie am Anfang echt nicht leicht gemacht… Da ich ziemlich lange brauche um Vertrauen aufzubauen, was ganz normal ist, wenn man das alles, was ich erlebt habe, erlebt hat. Ich wollte mich am Anfang gar nicht anfassen lassen, aber meine neue liebevolle Katzenmama war so geduldig und hat einfach nicht aufgegeben!

Sie hat mit Tricks gearbeitet, sie kam mit Leckerchen (wer kann da schon widerstehen?), oder sie kam mit Ally zu mir (auch wenn sie am Anfang ein bisschen Angst vor mir hatte… Ich habe sie dann öfters freundlich angestupst und ihre Angst war dann auch schnell weg! Sie schnurrte immer so freundlich und zufrieden! Dadurch habe ich Vertrauen aufgebaut!).

Savannah

Eine ärztliche Untersuchung blieb mir leider nicht erspart, aber die Tierärztin ist ein wirklich sehr nette Frau. Nach zwei Wochen Quarantäne durfte ich dann endlich zu meinen neuen Freunden Ally und Billy! Meine Katzenmama strahlt und ist richtg glücklich, denn jetzt lauf ich ihr ständig hinterher und nicht mehr vor jedem weg und verstecke mich auch nicht mehr in meinem Körbchen.

Savannah

Ich lasse mich auch gerne mittlerweile kraulen, oh Mann oh Mann, wie ich das liebe! Auch habe ich mir einen festen Platz in dem Wasserbett von meiner Katzenmama erobert, und wenn meine Katzenmama nicht zu Hause ist, weil sie Arbeiten ist, spiel ich mit Ally und Billy und rase durch die ganze Wohnung, oder Ally putzt mich, wenn ich mal wieder wie ein Drecksspatz aussehe.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich ein wunderschönes weiches Prinzessinnen-Kostümchen trage (Fell).

Savannah

Außerdem das muss ich noch unbedingt erwähnen : ICH LIEBE DAS FUTTER HIER! Ich bin jetzt ein rundum glückliches Katzenkind!

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Ein Happy-End Bericht von Patricio und Tierra

Auf die Katz(en) gekommen

Jetzt ist es schon ein halbes Jahr her, als wir unsere Katerchen gebracht bekommen haben. Mir kommt es vor, als sei es erst gestern gewesen!

Ende letzten Jahres saß ich auf der Arbeit und habe mit einer Arbeitskollegin nach einer neuen Katze für SIE im Internet geschaut… sie hatte erst eine und wollte, so wie es sich gehört, einen Partner für sie suchen. 😉

Tja… aber da bin ich dann auf Patricio und Tierra gestoßen und habe meinem Freund kurz drauf eine Nachricht mit 4 Wörtern gesendet… “Ich hab mich verliebt”.

Wir sind erst ganz frisch zusammen gezogen (ich von meinen Eltern weg und daher auch von meinem geliebten Kater, der aber Freigänger ist und so in seinem Reich bleiben sollte)… jedoch so ohne Katzen, wusste ich schon vorher, wäre ich nicht glücklich.

So passte uns der Zufall sehr gut und wir haben bereits am nächsten Tag eine Anfrage für die beiden, die bereits auf einer Pflegestelle in Duisburg lebten, gesendet.

Nach einem kurzen Besuch, ob unsere Wohnung denn auch Katersicher und wir auch geeignet sind, konnten wir die zwei auf der Pflegestelle besuchen und da war es voll und ganz um uns geschehen. Die beiden sollten es sein!

Knapp 4 Wochen später waren sie bei uns. 02.02.2014. Ankunft in Essen.

Zunächst haben sie sich unter unser Bett verkrochen. Tagelang kamen sie nur Nachts oder dann aus ihrem Versteck, wenn keiner da war. Und das nur, um den Hunger zu stillen.

Patricio und Tierra

(Ein Blick erhascht durch den Lattenrost)

Nach ein paar Tagen wurden sie aber mutiger und erkundeten das gesamte Schlafzimmer und bald auch schon den Flur und das Wohnzimmer! Von Tag und Tag neugieriger und zutraulicher bereicherten sie unser Herz. Nach zwei Wochen ließen sie sich streicheln und kamen sogar auf unseren Schoß.

Wir nannten sie jedoch um… für uns und für die beiden sollte es ein kompletter Neustart werden. Raus aus Spanien, gerettet aus der Tötungsstation…
Patricio hat uns mit seinen tollen großen Augen so sehr verzaubert, da lag der Name “Merlin” viel zu nahe, um ihn nicht zu nehmen. Und Tierra war einfach ein “Sam” für uns.

Patricio und Tierra

(Merlin ist sehr interessiert an den Fischen, lässt sie jedoch in Frieden.. ganz nach dem Motto “Nur gucken, nicht anfassen”)

Heute sind die zwei mehr als 2 Kuschelkater. Merlin kommentiert jeden Schritt und mauzt, brummt und schnurrt. Sam, der noch ängstlicher als Merlin war, ist ein total verschmuster Kater und nutzt jede Gunst der Minute um auf den Schoß zu krabbeln und sich an uns zu schmiegen.

Wenn wir nach Hause kommen, hören sie schon durchs Fenster unsere Schlüssel, springen auf und rennen zur Tür.

Merlin hört auf seinen Namen und kommt sofort angerannt, wenn man ihn ruft, auch wenn er gerade geschlafen hat.

Lieblingsspielzeuge sind Haarbänder, Alufolienbälle und Ohrenstäbchen. Egal wo in der Wohnung, wie gut wir alles verstecken, sie finden es und könnten stundenlang damit spielen. Da sind bunte Softbälle und alle anderen Katzenspielzeuge reinste Langeweile.

Patricio und Tierra

Merlin und Sam kannten sich ja bereits aus Spanien. Es war die beste Entscheidung, sie nur gemeinsam zu vermitteln. Sie lieben sich heiß und innig, sodass Putzorgien und Kuschelstunden an der Tagesordnung stehen.

Jedoch können sie auch ganz anders. Dann kebbeln sie sich so sehr, dass Fell durch die Wohnung fliegt und man kaum hinschauen mag. Jagen sich durch die ganze Wohnung, Kratzbaum rauf, runter, durch alle Zimmer und im nächsten Moment liegen sie wieder ineinander gekuschelt auf der Couch.
Spanisches Temperament. 😉

Es war die beste Idee, die wir haben konnten. Es sind einfach Traumkater, die trotz ihrer schlimmen Vergangenheit unsere Herzen mit jedem Tag mehr füllen. Wir können es uns gar nicht mehr ohne unsere kleinen Spanier vorstellen! Danke Sieben-Katzenleben!!

Patricio

(Merlin mit seinen großen Augen beim Ball beschützen)

Tierra

(Sam schlafend auf meinen Beinen – schien gemütlich zu sein)

Patricio

(Merlins verzaubernder Blick!)

Patricio und Tierra

Patricio und Tierra

Patricio und Tierra

(Kuschel- & Putztime)

Patricio

Tierra

(Die tollsten Kater der Welt)

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Sydney aka Pauline: Vom Scheuchen zur Schnurrmaschine in einem Jahr

Nun ist es schon über ein Jahr her: in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 2012 bin ich um zehn nach Mitternacht in Frankfurt gelandet. Ich kann Ihnen sagen, das war ein Abenteuer. Fix und fertig war ich, und auf dem Flughafen hab ich kaum noch Luft bekommen vor lauter Panik. Lange eingesperrt in einer Transportbox, Autofahren, Rumpeln, Flughafenlärm und dröhnende Motoren, starten, zwischenlanden, erneut starten, wieder landen, Geschaukel, Stimmen, die ich noch nie gehört hatte, fremde Gesichter und Gerüche … Doch heute ist alles so vertraut und liebevoll und alle Strapazen sind vergessen.

Ich hab mich deswegen heute früh vor meinem Menschen auf dem Schreibtisch aufgebaut, ihn – oder besser: sie – mit meinen großen grünen Augen angeschaut und ihr gesagt, sie soll meine Geschichte aufschreiben. Zur Feier unseres Einjährigen. Und damit andere Katzenfreunde sehen, dass auch Scheuchen wie ich zu wunderbaren Gefährten werden können und dass wir Geduld und Zuwendung verdient haben. Denn meist war unser “Leben davor” alles andere als geborgen. Ein Scheuchen aufzunehmen lohnt sich! Fragen Sie meine Dosine (so nenne ich sie, das ist die Koseform von Dosenöffnerin). Sie hat sich nämlich jeden Tag gefreut, wenn ich einen neuen Vertrauensbeweis gezeigt und mich ihr zaghaft angenähert habe, jeden Tag einen winzigen Katzenschritt mehr.

sidney

Die Dosine war übrigens ganz begeistert von der Geschichten-Idee. Außerdem ist sie ja Schriftstellerin und unterstützt Katzen in Not. Da war’s eh klar, dass ich sie rumkriege und dass das hier ein halber Roman wird. Als ich gefragt habe und dabei ganz frech eine Pfote auf die Tastatur ihres Rechners gesetzt habe, hat sie genauso überrascht geguckt wie im letzten Herbst, als ich nach drei Monaten hier bei ihr wie aus Versehen mit dem Köpfchen an ihrem Bein vorbeigestreift und dann – vor mir selbst erschrocken – schnell davongaloppiert bin. Das hat sie damals gleich notiert.

Ich weiß auch noch genau, wie ich einige Wochen danach das erste Leckerli aus ihrer Hand genommen habe. Da hat sie “Pauliiinchen, mein süßes Fellmädchen” und “Ja, kooomm, geliebte Fleckenbärin, ps, ps, psssss”, gerufen. Total plemplem. So ein Getue wegen eines Leckerlis! Aber na gut. Ich hab nichts dazu gesagt, bin kurz unters Bett geflitzt, um zu überlegen, und hab dann noch schnell ein zweites Leckerli genommen, damit das Gesülze wieder aufhört. Hat’s aber nicht. Das ging tagelang so. “Pauliiiinchen”, “Fleckenbääärin”, Tag und Nacht.

Das Highlight war dann mein erstes Schnurren im Frühjahr. Meine Dosine hat nach der langen Zeit nämlich gedacht, ich könnte gar nicht schnurren, weil ich als Baby Schläge und Tritte erleiden musste. Auch die Tierärztin meinte, da könne etwas beschädigt sein in meinem Kopf oder an der Kehle, oder ich hätte vielleicht ein ganz schlimmes Trauma. Sie hätten das Gesicht der Dosine sehen sollen, als da dieses wohlige Brummen aus meiner Schnauze drang. Sie ist durchs Zimmer über den flauschigen weißen Teppich zu mir geschlichen und hat mich mit zusammengekniffenen Augen angesehen, dann hinter die Schlafkugel aus Bananengras geguckt, in der ich lag. Sie dachte, meine Freundin Momo liege dahinter und schnurre. Momo schnurrt nämlich immer. Sie ist hier der Vollzeit-Schnurr-o-Mat. Momo lag aber nicht hinter der Schlafkugel. Da war weit und breit nur ich. Ich glaub, die Dosine hat geheult vor Rührung, aber ich bin nicht sicher. Ich habe es also gleich am nächsten Tag noch einmal getestet, aber da hat sie nicht geheult, das ist mal sicher. Dafür hat sie gegluckst, als ich vor gar nicht allzu langer Zeit einfach in der Sonne liegengeblieben bin und sie mein superweiches Fell habe streicheln lassen. Nur als Test natürlich. Ich wollte einfach mal wissen, wie sich das anfühlt, was die andern Katzen sich hier nonstop gefallen lassen. Und dann ging das wieder los: “Paulinenfellschatziiiii, Fleckenbääärin, Vacquitaaaaa … Wie gesagt – nur ein Test sollte das sein mit dem Streicheln lassen. Soweit mein Plan … Aber von vorn!

sidney

Ich war also in Frankfurt angekommen. Im Behindertenklo des Flughafens haben mich riesige fremde Hände umfasst, die Menschenfinger haben sich um meinen dürren Körper zwischen die Rippen gelegt und in eine andere Box umgesetzt. Das war die Box der Dosine, die mich abgeholt hat. Ich hab am ganzen Körper gezittert, haltlos, und mein Bauch hat weh getan. Er brannte wie Feuer, mein Hals auch, und ein bitterer Geschmack ist meine Kehle hoch gekrochen bis ins Maul. Das war die Angst, kein schlechtes Futter, denn ich hatte auf der ganzen Reise nichts gegessen, und das war schon ganz schön lange.

Noch nie vorher hatte mich ein Mensch angefasst – nur ein Mal beim Tierarzt. Und einmal ganz früher, als ich als kleine Fellnase von einem Baustoffhof gerettet worden bin, samt meiner Mama und meinen drei Geschwistern. In dieser Hölle bin ich im Frühjahr 2011 auf die Welt gekommen, unter schweren Einschalbrettern und zwischen rostigen Metallteilen, Nägeln und Schrauben. Dort war es laut, das Gelände voller riesiger gefährlicher Maschinen mit Zahnrädern und Sägezähnen, alles lag voller Dreck und Staub und Abfälle, und Mamas schwarzweißes Fell war eigentlich immer ganz schwarz. Die Arbeiter haben uns irgendwann entdeckt, weil Mama aus dem Versteck musste, um Essen zu suchen. Sie hat die Brotkrumen von ihren Vesperbroten aufgelesen. Das fanden die Arbeiter gar nicht lustig. Sie waren richtige Teufel.

Nach dem Flug von Südspanien nach Frankfurt saß ich dann noch mal zwei Stunden in einem Auto. Meine neue Dosine hat leise auf mich eingeredet. Sie wollte mich beruhigen, schon klar. Aber genützt hat es nichts. Ich wollte nur noch ganz klein werden und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Also hab ich mich in eine Ecke der Box gepresst und die Augen so fest zugepresst wie es ging. Die Dosinen-Stimme war eigentlich ganz nett, und ganz tief in meinem Herzen hab ich wahrscheinlich schon damals gewusst, dass sie mir nichts Böses will. Aber in dieser Nacht war mir alles egal: Gut, Böse, die Dosine sowieso und auch was aus mir werden würde. Ich hab nur noch an meine Mama Daisy, meine Schwester Skye und meine Brüder Mailin und Maiken gedacht. Maiken hatte damals schon ein Zuhause in Spanien gefunden. Und Skye war wenige Wochen vor mir nach Deutschland gereist. Sie hat wie ich auch fast ein Jahr Zeit gebraucht, bis sie Menschenhände auf ihrem weichen Fell gemocht hat. Meine Mama lebt inzwischen auch in Deutschland. Nur der arme Mailin sehnt sich schon seit August 2011 nach (s)einem Menschen fürs Leben. Er lebt auf einer Pflegestelle bei Dortmund – er könnte also recht schnell zu Ihnen kommen

Damals, als die Arbeiter uns auf dem Baustoffhof entdeckt hatten, hat die Hölle angefangen. Die Männer waren nicht nett und trugen schwarze Stiefel mit Metallkappen. Wenn wir unter den Einschalbrettern die schweren Schritte gehört haben, erst leise, dann immer lauter, haben unsere Herzen fest gegen unsere Rippen geschlagen, fast lauter als die Stiefel auf der Erde, und wir haben kaum mehr geschnauft. Die Arbeiter haben nie mit uns geredet, so wie meine neue Dosine es macht. Und zu essen haben sie uns auch nichts gegeben. Im Gegenteil. Uns ging’s nicht gut, seit der älteste der Männer Mama hat raushuschen sehen, dann grinsend unter die Bretter geschaut und sofort darauf grölend was zu den anderen geschrien hat. Mama hat viel geweint in der Zeit und uns immer wieder unter andere Bretter getragen, damit die Männer uns nicht finden und uns nicht mehr weh tun mit ihren Stiefeln und dem Werkzeug, das sie manchmal in der Hand hatten.

sidney

Nach der Autofahrt vor genau einem Jahr hat die Dosine mich samt Box in ein eigenes Zimmer gestellt und die Boxentür aufgemacht. Ich muss sagen, sie hat sich echt Mühe gegeben. Da waren drei Näpfe, aus denen es wunderbar geduftet hat. Thunfisch, Lachs und Huhn. Frisches Wasser stand da, Katzenmilch, Katzengras, Trockenfutter … Ich hatte sogar ein ganzes Klo für mich allein! Mitten im Zimmer lag ein Rascheltunnel, und es gab zwei flauschige Decken in verlockend aussehenden Kuschelkörbchen. Ein Paradies. Eigentlich. Aber ich bin bloß aus der Box rausgeschossen und unter eine Kommode gekrochen. Ich hab mich total platt gemacht und meine letzte Kraft aufgeboten nach dieser schrecklichen Reise, und so hab ich’s bis ins hinterste Eck unter dieses große Möbelstück geschafft.

Ich hab’s einfach gemacht wie Mama auf dem Baustoffhof. Sie hat sich auch immer ganz fest auf den Boden gepresst, wenn die Arbeiter gekommen sind. So hat sie auch in die winzigsten Verstecke gepasst. In so einen winzigen Spalt gepresst, haben wir eines Tages neue, unbekannte Stimmen gehört. Ein Mann und eine Frau. Sie klangen nicht so rau und schabend wie die Arbeiter. Die Frau hat uns entdeckt. Jetzt fragen Sie mich bloß nicht, wie sie das gemacht hat, denn es war eigentlich nie eine Frau auf dem Gelände und schon gleich gar nicht bei uns in dem Eck hinter dem Kran. Ein siebter Sinn oder so, oder vielleicht hat die Katzenglücksgöttin sie geschickt. Egal. Es war das Beste, was uns hatte passieren können.

Die Frau hat sich in den Staub gekniet, ich hab ihre nackten Knie gesehen und den grünen Sommerrock mit dem Blumenmuster, der darüber gerutscht war, und gleich darauf hat sie leise zu uns gesprochen. Dann hat sie in einer Einkaufstasche gewühlt und ein Brot herausgenommen, ganz viele maulgroße Stücke abgebrochen und sie unter die Bretter gelegt. Ihre Knie sind graubraun vom Staub geworden. Dann ist einer der Arbeiter gekommen, er hatte kein Hemd an, und das goldene Kreuz um seinen Hals ist hin- und hergeschleudert, weil er so mit den muskelbepackten Armen herumgefuchtelt und gebrüllt hat. Die Frau ist aufgestanden und hat mit ihm geredet. Sie hat immer wieder auf uns gezeigt, sich schützend vor uns gestellt, aber der Mann mit den Stiefeln und dem nackten Oberkörper hat nur gelacht und die Frau samt dem Mann aus dem Gelände geworfen. Er hat sie richtig grob angefasst. Wir waren wieder allein.

Auch die erste Nacht unter der Kommode war ich allein. Das war ziemlich schlimm. Ich hab mich kaum getraut zu atmen. Es hat nach fremden Katzen und dem feinen Futter gerochen, auch etwa süßlich. Es war fast ganz dunkel und still, keine Katzenpfoten sind herumgetappt, kein Echo von kreischenden Raubvögeln und heimatlosen, hungrig jaulenden Hunden klang aus den Bergen herüber, kein Mondlicht hat sich über mein schwarzweißes Fell ergossen, so wie in dem Gehege, in dem ich bis vor zwei Tagen noch gelebt hatte. Dafür hatte ich einen irrsinnigen Durst, mein Mäulchen hat sich angefühlt, als stecke es voll von dieser gelben Dämmwolle, die auf dem Baustoff-Hof herumgelegen hatte. Und der Duft des Thunfisches hat mich fast um den Verstand gebracht. Aber ich hab mich echt nicht raus getraut. Ich musste immer an den Baustoffhof denken und die Stiefel, die uns weh getan haben, sobald wir unser Versteck verlassen hatten.

Meine Dosine ist immer barfuß ins Zimmer gekommen, sie hat schnell gemerkt, dass mir das am wenigsten Angst macht. Sie lag stundenlang auf dem Boden und hat zu mir geguckt, auch immer wieder die Augen zugemacht, damit sie mich nicht immer anstarrt und ich noch mehr Angst deswegen bekomme. Manchmal hat sie gesummt und mit so komischen Spielsachen rumgemacht. Ein Stab mit Federn dran, Bällchen mit Glöckchen drin, eine Stoffmaus, die sehr lecker nach Minze gerochen hat … Na ja, ich weiß inzwischen, dass Menschen echt seltsame Dinge machen und ziemlich verspielt sein können. Da muss man als stolze Spanierin einfach drüber wegsehen. Man wälzt man sich schließlich nicht ohne Weiteres mit fremden Menschen auf dem Boden herum und haut die Krallen in alberne Stoffmäuse oder jagt klappernden Plastikkugeln hinterher.

Auf dem Baustoffhof ist es noch schlimmer geworden, nachdem die Frau und der Mann dagewesen waren. Die Arbeiter haben den ganzen restlichen Tag über die beiden gelacht und über deren Plan, uns als Katzenfamilie dort rauszuholen. Am nächsten Tag haben die Teufel uns gesucht, bestimmt wollten sie uns töten. Aber Mama hatte uns noch in derselben Nacht unter einem anderen Bretterhaufen ganz nah an einem Bauzaun versteckt. Das war schlau von ihr. Die Arbeiter sind am Mittag direkt neben uns gestanden und haben geraucht, ich hab unter einem Brett mit vielen Spreißeln drin vor geguckt, und die Metallkuppen der Stiefel haben direkt vor meinem Näschen in der grellen Sonne geblitzt. Puuuh, mein Herz hat ganz schön gepocht, sag ich Ihnen. Wir haben alle fünf nicht mal den winzigsten Raunzer von uns gegeben, damit die Teufel uns nicht sehen. Ein paar Stunden später schon sind die Frau und der Mann wiedergekommen, das war am späten Nachmittag. Sie haben eine Transportbox in der Hand gehabt und mit den Arbeitern geredet, bis ein Geschrei losgegangen ist. Da ist der dicke Oberteufel aus einer Holzbaracke gekommen, hat die beiden vor die Tür gesetzt und den anderen Teufeln befohlen, weiterzuarbeiten und den Mann und die Frau nicht wieder reinzulassen. Am nächsten Tag sind die beiden trotzdem wieder auf das Gelände gekommen. Wieder hat der Oberteufel sie rausgeschmissen. Die Frau hat noch ganz rasch zwei Schälchen mit echtem Katzenessen für uns neben den Bauzaun gestellt, aber der Chefteufel hat es vor unseren Augen in den Staub gekippt und ist mit den Stiefeln darin herum gestampft. Mama war schon ziemlich schwach zu der Zeit, weil sie nicht mal mehr Brotkrumen mehr gefunden hat. Alles lag nur voller aufgerauchter Kippen.

Am dritten Tag unter der Kommode hat die Dosine zu mir gesagt, ich müsse jetzt rauskommen und trinken. Sonst würde ich dehydrieren. Na toll. Ich hatte keine Ahnung, was dehydrieren ist, aber es hörte sich nicht gut an. Rausgekommen bin ich trotzdem nicht. Aber die Dosine war auch schlau, wie meine Fellmama. Sie hat einfach die Tür zu meinem Quarantänezimmer aufgelassen. Und dann ist ein Kater reingekommen. Wow, ich sag’s Ihnen! Ich war hin und weg von dem Kerl: groß, grau, leuchtende Bernsteinaugen … Ich hab mich tatsächlich ein winziges Stückchen nach vorn geschoben, so etwa zehn Zentimeter, und der Kerl hat sich verführerisch vor mir auf dem Boden gerekelt. Uff. Aber schon beim zweiten Rutscher nach vorn ist mir eingefallen, dass ich ja Angst hab. Also bin ich einen weiteren Tag unter der Kommode gekauert. Der Graue ist nicht von meinem Versteck gewichen. Außer zweimal – da hat er aber nur meine Futternäpfe geleert und mein Klo benutzt. Dann kam noch eine Kätzin. Erst hab ich gedacht: Mist, Konkurrenz. Aber was macht die Katze? Schmeißt die Schnurre an, sich selbst neben den Grauen vor die Kommode – und streckt eine Pfote zu mir! Können Sie sich das vorstellen? Ihr Macker sitzt Stunde um Stunde bei einer anderen (also bei mir) – und die legt sich dazu und schnurrt! Mit der stimmt doch was nicht, hab ich gedacht, mit der will ich gar nichts zu tun haben, also hab ich erst mal so richtig losgefaucht da hinten in meinem Eck. Und was passiert? Nichts! Faucht die nicht mal zurück. Unglaublich, diese Deutschen. Kein Kampfgeist! Die Dosine hat die beiden dann auch noch gelobt! Von wegen “Krabat-Schatz und Momo-Herz, ihr seid meine Besten” und so. Das hat mir dann schon gestunken. Schließlich wollte ich auch zu den Besten gehören! Da hab ich dann ernsthaft überlegt, doch mal raus zukommen.

sidney

Auf dem Baustoffhof kam irgendwann auch der Tag des Rauskommens. Die Frau und der Mann sind jetzt fast jeden Tag dagewesen, aber nicht auf dem Gelände, sondern draußen, hinter dem Bauzaun. Da sind sie herumgeschlichen, abends, wenn die Teufel weg und die dröhnenden Maschinen aus waren. Sie haben auf Englisch miteinander geflüstert und sich mit “Pam” und “Mike” angeredet. Wenn kein anderer Mensch mehr in der Nähe war, haben sie Essen durch die einzige Stelle des Zauns geworfen, an der ein Brett locker war. Das hatte Mike herausgefunden. Und dann war da der Moment, in dem Pam und Mike samt Transportbox vor die Oberteufel-Baracke spazierten. Mitten am Tag. Sie haben mit dem Dickwanst diskutiert, sind dann mit ihm in der Baracke verschwunden, und ich hab stundenlang nur gedämpfte Stimmen gehört. Zuerst noch recht laut, und Pam hat dann auch mal geschluchzt. Aber dann wurden alle sanfter, sogar der Oberteufel.

Gegen Abend sind Pam und Mike dann raus- und direkt auf uns zugekommen. Der Oberteufel ist bei der Baracke stehen geblieben und hat die Arme in die Hüften gestemmt. Gesagt hat er nichts, nur herüber gestiert. Wahrscheinlich hat er Pam für verrückt erklärt, als die sich in unserer Nähe hingekniet und ein Schälchen mit köstlichem Essen in die Box gestellt hat. Dann hat sie ein zweites Schälchen genommen und eine Spur mit winzigen Häppchen bis fast vor unsere Schnauzen gelegt. Sie hat sich ganz langsam dabei bewegt und immer leise geredet. Mama ist sofort hinausgetrabt und hat sich auf das Essen gestürzt. Ein paar Unterteufel haben sich zum Oberteufel gestellt, geraucht und gelacht, als Mama schließlich in die Box gelaufen ist und Pam diese mit langsamen Bewegungen geschlossen hat. Mike hat meine Geschwister und mich unter den Brettern rausgefischt. Im Alter von mittlerweile fünf Monaten packte mich nun zum ersten Mal eine Menschenhand. Das war gruselig. Die Hand roch nach Seife und Plastik, und es war kein Fell über der Haut. Ich hab in Sekundenschnelle alle meine Kräfte mobilisiert, mein winziges Maul weit aufgesperrt und meine spitzen Zähne in Mikes Daumen geschlagen, und als das nichts nützte, noch die Krallen ausgefahren und Mikes Arme bearbeitet. Wenigsten da hatte er ein spärliches Fell. Aber Mike war stärker, und das Blut an dem Daumen und am Arm hat er nicht mal beachtet. Nur wenige Griffe – und wir saßen alle fünf im Transportkorb. Als ich drin war hat er zu Pam gesagt: “O je, die Schwarzweiße ist so klein und dünn, hoffentlich schafft die’s.”

Ich hab keine Ahnung, was Pam und Mike damals mit dem Chefteufel ausgehandelt haben. Vielleicht haben sie ihm Geld gegeben. Oder mit der Polizei gedroht. Jedenfalls schreibt Mike sich regelmäßig E-Mails mit meiner Dosine, und die will dann immer, dass ich mich dekorativ aufs Sofa lege oder zwischen die gelben Blumen auf den sonnigen Balkon setze, damit sie Fotos für Mike und Pam und Olga machen kann. Olga ist die Frau, zu der Pam und Mike uns direkt gebracht haben. Sie hat eine Katzenpension und ist eine Freundin von Ana, die schon Tausenden von uns Fellnasen das Leben gerettet hat. Ana ist das Herz und die Seele von “Sieben-Katzenleben e. V.”

Bei Olga haben uns viele Artgenossen begrüßt. Wir hatten ein großes Gehege, genügend zu essen, Decken, und wurden auch kastriert und geimpft. Ana hat uns in die Vermittlung von “Sieben-Katzenleben” genommen. Dort hieß ich Sidney. Olga, bei der ich jetzt auf meine Menschen fürs Leben gewartet habe, hat mich “Vacquita” genannt. Das bedeutet “kleine Kuh”. Und das einer stolzen Spanierin wie mir! Ne, wirklich …

Meine Dosine fürs Leben hat mich Pauline getauft. Jetzt hatte ich also drei Namen. Pauline gefällt mir, und ich komme inzwischen gleich angetrabt, wenn die Dosine mich ruft. Rechts auf der Flanke trage ich übrigens ein großes schwarzes Herz. Wenn die Dosine Besuch hat, sagen alle sofort: “Ooooh, guck mal, die hat ja ein Herz auf der Seite, hast Du das schon gesehen?”

Als ich nach fünf Tagen immer noch unter der Kommode gekauert bin, ist meine Dosine unruhig geworden. Dauernd ist sie um das Möbel rumgelaufen, ich hab ihre Zehen gesehen. Hin und her und hin und her. Dann ging’s wider los von wegen dieser Dehydriererei und so. Ich hatte nach den fünf Tagen aber schon gar keinen Durst mehr. Und ich hab auch nur noch geschlafen. Ich erinnere mich auch kaum an die Zeit vor dem fiesen Akt meiner Dosine, der jetzt kam. Aber dass der graue Krabat und die Momo mit dem Tabby-gestromt-Muster immer noch da saßen, das weiß ich noch. Die Dosine hat an diesem fünften Tag die Tür meines Zimmers zugemacht und eine große Decke in der linken Hand gehalten. Rechts hielt sie eine große Spritze. Sie können sich denken, dass ich da schon gewarnt war und mich sofort wieder in die hinterste Ecke gepresst habe. Und gezittert hab ich auch wieder, von meinem Herzklopfen sag ich schon gar nichts mehr. Dabei hatte ich schon ganz zaghaft angefangen, ein wenig mutiger zu werden. Ich schwöre, es waren sicher 25 Zentimeter, die ich mich in den fünf Tagen bewegt hatte! Weil doch Krabat und Momo da saßen mit ihrem lauten Schnurren. Dann hat es gerumpelt. Und in meinem finsteren Eck ist es plötzlich so hell geworden, dass ich die Augen zukneifen musste. Hat die einfach die ganze Kommode von der Wand weggerückt! Ich hab gar nicht mehr aufhören können zu zittern. Ich dachte, ich muss schon wieder in eine kleine Box und werde um die halbe Welt transportiert. Und ich war doch schon so schwach. Und dehydriert – jetzt wusste ich endlich auch, was das ist, weil die Dosine immer wieder gesagt hat, ich müsse Flüssigkeit aufnehmen, weil ich sonst austrockne.

Das war mir aber in dem Moment so egal wie ein wasserloses Flussbett in Hinterchina, und ich bin in heller Panik unter der Kommode hervorgeschossen und wollte unter das Regal am anderen Ende des Zimmers kriechen. Doof nur, dass ich nicht drunter gepasst habe. Jedenfalls nicht ganz, nur mit dem Kopf. Dann bin ich stecken geblieben. Und bevor ich mir einen Plan B zurechtlegen konnte, lag die Decke über mir und ich war darin eingewickelt. Ich kann Ihnen sagen, mir ist das Blut überallhin geschossen, das Adrenalin sowieso, und ich hab geschrien und versucht zu kratzen und zu beißen, so fest ich nur konnte. Fest war’s nicht. Das gebe ich zu. Ich glich einer Mumie in der verfluchten Decke, und meine Pfoten lagen wie gefesselt an meinem Körper. Dann griff die Dosine nach der Spritze. Ich hab erst jetzt gesehen, dass keine Nadel drauf war. Ich hab trotzdem gefaucht wie noch nie im Leben, und plötzlich hatte ich dieses Plastikding im Maul und schluckte Wasser und Fleischbrühe ohne Gewürze. Die Dosine hat das ganz vorsichtig gemacht. Ein kleiner Schluck. Wieder einer. Bis ich fünf Milliliter intus hatte und die Spritze leer war. Ein Witz verglichen mit dem, was ich heute so wegsaufe. Nach einer Pause, in der ich weiter pausenlos gebrüllt und gebrüllt habe, hielt sie plötzlich eine zweite Spritze in der Hand. Mein Geschrei hat ihr überhaupt nicht imponiert, das hat mich natürlich noch mehr provoziert. Also hab ich nach der Hälfte der zweiten Spritze einen Trick angewendet. Ich hab erst brav getrunken. Und es war ehrlich gesagt gar nicht schlecht, vor allem war in der zweiten Spritze irgendwas mit Ei und Thunfisch. Das hat ihr bestimmt Olga verraten, dass ich für Thunfisch jede noch so frische Maus in ihrem Loch verrotten lassen würde. Aber zwingen lass ich mich trotzdem nicht! Ich bin schließlich eine stolze Spanierin! Also hab ich aufgehört zu strampeln, hab noch ein winziges Schlückchen genommen und einen auf super lieb gemacht. Und ha! Es hat funktioniert: Die Dosine hat einen winzigen Wimpernschlag lang locker gelassen … und ich, zack, Krallen ausgefahren und raus aus der Decke. Sie hat noch versucht, mich festzuhalten, aber das hat dann damit geendet, dass sie geschrien hat. Mit gutem Grund: Von der Schulter bis zur Hand hab ich ihren Innenarm zerfräst! Drei lange rote Bahnen und eine kürzere vierte, daraus quoll immer mehr Blut. Der Teppich war hinüber, das können Sie ruhig glauben. Und die Geduld meiner Dosine auch. Aber ich bin eben ein Raubtier, da gibt’s selbst am stabilsten Kratzbaum nix dran zu rütteln.

Ja, ich weiß … Das war dennoch nicht nett. Aber was hätten Sie denn getan, in Panik und zum Trinken gezwungen? Purer Instinkt, ehrlich. Das Trinken war’s dann aber, was mich wieder Leben hat spüren lassen. Ich hab nämlich gemerkt, dass ich tatsächlich dehydriert war. Dieser Tag war wie ein Initialkampf zwischen der Dosine und mir. “Mistvieh, du blödes”, hat die da noch zu mir gesagt und ist raus ohne ein weiteres Wort. Mitvieh! Ich! Das müssen Sie sich mal vorstellen!

Fünf Monate hatte ich auf dem Baustoffhof gelebt. Dann ein Jahr bei Olga. Lange Zeit hat sich überhaupt niemand für mich interessiert, weil ich keine Schmusekatze war und außerdem schwarzweiß bin. Wie meine schwarzen Artgenossen, die braunen Tiger und vor allem die Tiger mit Weiß (so einer ist mein Bruder Mailin auch, Sie wissen, der sucht noch …) warten wir “Kuhkatzen” immer besonders lang auf ein schönes Zuhause. Ich verstehe das nicht, wir sind doch auch liebe Katzenseelen und wünschen uns Vertrauen und Liebe für immer. Aber das hab ich ja jetzt. Und wie!

sidney

Seit dem Tag mit dem Zwangstrinken hab ich auch gegessen. Ne, stimmt nicht. Ich hab geschlungen. Alles, was irgendwo stand, wurde vernichtet. Thunfisch und Lachs – die esse ich heute noch am liebsten –, die Marmelade vom Brot der Dosine, und manchmal kurzerpfote das ganze Brot selbst. Kannte ich ja vom Baustoffhof. Ich war total ausgehungert und trotz Olgas Fürsorge noch immer viel zu dünn. Kann man heute nicht mehr unbedingt von mir behaupten. Die Dosine sagt manchmal “Dickerine” und “TroFu-Vernichtungsmaschine” zu mir. Aber nicht, dass Sie jetzt glauben, ich sei fett. Bin ich nicht. Aber ich hab 900 Gramm zugenommen. Die Tierärztin sagt, ich sei jetzt perfekt: toller Muskelaufbau, tolles Fell, tolle Krallen. Und natürlich bin ich längst die dritte “big cat love” meiner Dosine.

Apropos Muskelaufbau und Krallen … Nachdem ich unter der Kommode vorgeschossen war und endlich gegessen hatte, bin ich – nur zur Sicherheit – erst mal unters Bett umgezogen. Da hab ich dann einige Wochen gewohnt. Aber nur tagsüber. Nachts bin ich jetzt raus geschlichen auf meinen rosa und schwarz gemusterten weichen Zehen und hab mich heimlich in der Wohnung umgesehen. Krabat und Momo sind immer neben mir her, haben ihre Nasen an meine gehalten und mich genauer beschnuppert. Die haben richtig sympathisch gerochen. Zwei- oder dreimal hat Momo sogar mit mir geköpfelt, das hat mir gefallen, heute machen wir das ständig. Und dann ist’s passiert …

… Ich wollte die Kochbücher auf dem Kühlschrank beschnuppern, weil die Dosine in ihren eigenen Büchern einen Kriminalkommissar hat, der für seine beiden Kater Bentley & Bugatti Rezepte erfindet und sie dann bekocht. Vielleicht gab’s ja ein feines Rezeptbuch für Katzen hier? Gefunden habe ich keines, dafür aber ein Regal, auf das ich wunderbar vom Kühlschrank aus springen konnte. Das war acht Tage nach meiner Ankunft in Deutschland. Und es roch hier auf dem Regal nach Heimat. Also bin ich an den Flaschen und Gläsern entlang balanciert. Salatkräuter gab’s da, Petersilie, Basilikum, Balsamicoessig in Rot und Weiß, Kürbiskern-, Hanf- und … Olivenöl. Die Olivenölflasche war’s dann auch. Sie hat geduftete wie die Luft in Südspanien. Ich dachte sofort an meine Mama und Skye und Maiken und Mailin, an deren Wärme und weiches Fell, an die Sonne im Süden, und vor lauter Sehnsucht hab ich meine Nase ganz fest an der Flasche gerieben …

… Peng! Ein Klirren, ein Splittern, die Flasche lag auf dem Boden. Ich hab runter geguckt, mal wieder zitternd und zudem reglos lauschend, ob die Dosine kommt und schimpft. Aber nichts hat sich gerührt. Auf dem Boden lag die Flasche. Unversehrt. Alles gut. Könnten Sie jetzt denken …

Am nächsten Morgen dann tapste die Dosine barfuß und ohne Brille in die Küche, um sich Tee zu kochen. Ich hab sie beobachtet. Dafür bin ich sogar extra ein paar Schritte unterm Bett vorgekommen, wohin ich mich nach dem nächtlichen Malheur schnurstracks wieder verkrümelt hatte. Also die Dosine tapste da rein und bückte sich. Murmelte was, hob die Flasche auf und stellt sie … aufs Kochfeld des Herdes. Das ist nämlich genau unter dem Regal. Oder besser gesagt: war. Mal unter uns: Gegen die Qualität der Olivenölflasche ist echt nichts zu sagen. Richtig stabil das Ding. Kracht da von dem Regal auf das genau fünf Monate alte Induktions-Kochfeld aus gehärtetem Spezialglas, zerlegt selbiges in eine Million winzigste Splitter und hüpft weiter auf den Boden. Ohne auch nur einen Kratzer abzukriegen – und das war’s.

Das war’s – das hab auch ich gedacht. Ich schwör’s Ihnen: Ich war überzeugt, die Dosine stopft mich in die Transportbox und schickt mich mit dem nächsten Flieger fluchend und ohne Rückflugticket zurück zu den Teufeln auf dem Höllen-Baustoffhof. Am Boden zerstört, habe ich mich auf selbigen gekauert, direkt am Türrahmen, und von da in die Küche geschielt. Und was passiert: Die Dosine dreht sich zu mir um, geht in die Hocke und sagt ganz sanft: “Mensch, Paulinchen, Du Unglücksrabe, komm, ps, ps, ps, koooomm, zeig mir mal Deine Pfötchen.” Sie robbte auf mich zu – und ich, zack, unters Bett, so schnell wie noch nie. Das war doch ein Trick von ihr, um mich in die Box zu locken! Und ich wollte nicht zu den Teufeln zurück! Nie wieder!

Die Dosine hat an dem Tag zuerst die Pfoten von Krabat und Momo untersucht, ewig mit diesem mega Monster von Staubsauger herumhantiert und dann sehr viel und lautstark geschimpft. Nicht wegen mir. Sondern wegen IKEA. Sie hing am Telefon, stundenlang, hat mit den Fingern auf die Tischplatte getrommelt und mit immer schrillerer Stimme einzelne Wörter in den Hörer gebrüllt wie “Service”, nach einer Pause “Produkt”, dann “Garantie”, “Küche” und anderes. Das ging ein paar Mal so, immer von vorn, dann hat sie plötzlich den Hörer in die Ecke ihres Büros geknallt und das böse Wort mit dem “Sch” vorne dran gebrüllt. Uiuiui, ich bin ganz fein unterm Bett geblieben.

Die Dosine war dann den ganzenTag weg. Am Abend kam sie mit einem Riesenpaket. Um Mitternacht war dann das neue Kochfeld drin und Scherbenhaufen und Werkzeugkasten sicher im Keller verstaut. Die Dosine hat geschwitzt – aber wenigstens hatte sie das letzte lieferbare Kochfeld ergattert (das war nämlich nicht mehr im Programm, deswegen hat sie auch so lange herumtelefoniert vor dem Losfahren). Sonst hätte sie eines mit anderen Maßen nehmen müssen – und dafür auch noch eine neue Arbeitsplatte über die gesamte Einbauküchenlänge kaufen und die Mulden für Spüle und Kochfeld neu aussägen. Puuuh, das hätte ich wohl nicht überlebt. So sagte sie nur: “Nochmal so eine Aktion, und du kriegst einen Monat nix zu essen!”

Weja, hab ich gedacht, ich muss echt aufpassen. Hab ich dann auch gemacht. Und bis auf den Ausrutscher mit dem ersten Tierarztbesuch ist auch nie wieder etwas passiert (ich wollte nicht in den Transportkorb, und die Dosine hatte ja noch den unzerkratzten zweiten Innenarm – aber lassen wir das jetzt lieber …).

Es waren also nur unsere beiden ersten gemeinsamen Wochen etwas … ungewöhnlich. Und dann ging’s los. Ich bin unter dem Bett vorgekommen und habe auf dem Sofa gelegen – erst auf Abstand, dann neben den anderen Fellnasen. Krabat hat angefangen, mein Köpfchen zu putzen, und auch Momo hat sich oft neben mich gelegt. Morgens sind die anderen immer in die Küche gestürmt, sobald die Dosine hineinging, und ich habe viel nachgemacht: bin der Dosine um die Beine gestrichen, habe sie von unten mit meinen großen Auge angeguckt und einfach mal drauflos geplappert und bin ihr ab und zu hinterhergelaufen – auf Abstand, versteht sich. Nach etwa einem halben Jahr bin ich überall, wo ich lag, auch dann liegen geblieben, wenn die Dosine direkt an mir vorbeigelaufen ist. Ich habe endlich verstanden, dass sie mich nicht tritt, so wie die Teufel früher.

Weitere zwei Monate später hab ich die Dosine auch über mein Fell streicheln lassen, zuerst immer nur kurz, aber es war nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Im Frühjahr lag ich einmal auf dem Balkon in der Sonne und habe einer Amsel zugeschaut. Der Speichel hat sich schon in meinem Maul gesammelt, denn das dreiste Federvieh hüpfte direkt hinter dem Katzennetz herum. Vor lauter Gier hab ich zuerst gar nicht gemerkt, dass die Dosine hinter mir stand und anfing, meinen Kopf und den Hals zu kraulen. Ich habe das dann – wie anfangs gesagt – einfach als Test deklariert. Aber weil’s gar nicht so schlecht war, hab ich sie ein zweites und drittes Mal machen lassen, und irgendwann hat’s mir richtig gefallen.

Dann kam der Tag mit dem Schnurren in der Schlafkugel. Das ist mir einfach so passiert. Das Kissen darin war frisch gewaschen und hat geduftet. Ja, in manchen Dingen bin ich komisch: Ich liebe nämlich frisch gewaschene Decken und Kleidung. Krabat auch. Momo pennt überall, die ist da nicht so Dame wie ich. Jedenfalls musste ich in der Schlafkugel erst einmal ganz genüsslich herumtrampeln und das Kissen in Form bringen – und da hab ich losgeschnurrt. Richtig laut und lang. Das war da, als ich glaubte, die Dosine habe vor Rührung eine Träne verdrückt.

sidney

Wenn ich einen meiner großzügigen Tage habe, lasse ich mich auch schon von einem ins andere Zimmer tragen. Aber nur unter einen Arm geklemmt. Ich stelle mich da noch etwas an, strecke alle vier Beine in alle vier Richtungen und jammere ab und zu pro forma. Aber auf den Arm und meckerfrei geht halt noch nicht. “Macht nichts”, sagt die Dosine, wenn ich mich mal wieder ziere – manchmal auch bei Dingen, die ich eigentlich schon lange kann und sogar mag. “Du hast alle Zeit, die du brauchst.”

Vorhin, als sie Pause von Schreiben gemacht und meine großen Ohren gekrault hat, hat die Dosine mir erklärt, dass ich am 4. Juli 2014 dann ganz tiefenentspannt auf ihrem Schoß liegen würde. Nicht nur zum Diktieren auf dem Schreibtisch.

Ich muss darüber erst noch nachdenken.

Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihren lieben Vier-, vielleicht auch Drei- und Zweibeinern ein schnurriges Zusammenleben mit uns Fellnasen – und Geduld und Freude, falls Sie sich für ein (Noch-)Scheuchen entscheiden!

Ihre Sidney aka Pauline ^^

sidney

Sydney aka Pauline: Vom Scheuchen zur Schnurrmaschine in einem Jahr Weiterlesen »

Soraya (Soe) gesucht und gefunden

Schon seit 3 Jahren wohnt mein Kater Filou bei mir! Ich habe ihn damals von einer tollen Familie hier in Berlin als Kitten bekommen. Von Anfang an wollte ich unbedingt einen Spielgefährten für ihn.

Je mehr Zeit verging umso unsicherer wurde ich, ob er einen Artgenossen akzeptieren würde!
Doch dann bin ich auf die Seite von “Sieben-Katzenleben e.V.“ gestoßen und mein Entschluss stand fest! Jetzt oder nie!
Die ganzen kleinen Katzenschicksale haben mich sehr bewegt und ich wollte unbedingt helfen! Also schrieb ich eine E-Mail, da ich mich nicht direkt für eine der Fellnasen entscheiden konnte! Nadine setzte sich mit mir in Verbindung und besuchte mich auch zeitnah um mich und meinen Kater kennenzulernen!
Nur kurze Zeit später wollte sie Ana in Spanien besuchen und Ausschau halten nach dem passenden Partner für uns! Nur knapp zwei Wochen später kam eine SMS aus Spanien: Soraya würde passen!

Ich war gerade Katzenfutter kaufen und packte sofort neue Katzenkörbchen mit ein!
Es ging dann alles wirklich schnell! Ich entscheid mich spontan dafür, das Soraya zu mir kommen soll, überwies die Schutzgebühr und druckte den Vertrag aus! Ab dem Moment war ich so voller Vorfreude und Nervosität!

Gott sei Dank war noch ein Platz im nächsten Flug nach Berlin frei, es ging also alles sehr schnell!
Wie von Nadine vorgeschlagen, baute ich eine Gittertür, um Soraya erst einmal separieren zu können.
Ich verfrachtete mich und Filou ins Wohnzimmer und sie sollte im Schlafzimmer erstmal zur Ruhe kommen können.
Dann war es soweit: am 10. Mai um 22.45 Uhr landete meine Kleine in Berlin!

Ich war unglaublich aufgeregt und fuhr zum Flughafen. Soraya war die erste Katze die übergeben werden konnte! Sie war bezaubernd und ich war sofort verliebt!
Seelenruhig und gelassen saß sie in ihrem Körbchen neben mir im Auto und guckte mich mit ihren wunderschönen Augen an!
Der aufregendste Moment war die ERSTE „Begegnung“ mit Filou!

Ich stellte den Korb auf den Boden und beide konnten sich kurz beschnuffeln!
Nicht anders erwartet fauchte Filou gleich los! Da Soraya aber schon eine lange und anstrengende Reise hinter sich hatte, wollte ich ihr Ruhe gönnen und ging mit ihr ins Schlafzimmer!

Als ich die Tür vom Korb öffnete, kam sie sofort raus, legte sich auf meinen Schoss und kuschelte wie eine Weltmeisterin.

soraya

Sie schien unendlich glücklich und verstand anscheinend sofort, dass sie gerettet wurde!
Nach einer großen Portion Futter und Wasser schlief sie eingekuschelt in eine Decke sofort ein! Ich beobachtete sie noch eine ganze Weile und ging dann auch erschöpft ins Bett!

Erst 2 Tage später wagte ich, das Filou und Soraya sich kennenlernen sollten!
Die Gittertür war eher improvisiert, aber tat ihren Nutzen!
Die kleine Dame war sehr neugierig, wer da auf der anderen Seite sitzt – der dicke Herr war seeeehr skeptisch! Nach langem angucken, fixieren und fauchen wurde dann aber auch mal geschnuffelt und genäselt! Der Anfang war also gemacht!

soraya

Die Tür danach wieder richtig zu schließen war allerdings nicht mehr möglich – zu neugierig waren beide!
Deswegen entschloss ich mich schon nach 3 Tagen die Gittertür zu öffnen!
Soe beschnuffelte endlich die ganze Wohnung und wurde mit Argusaugen beobachtet.

Und wer hätte das gedacht: mein selbstbewusster, großer Kater wurde zu einer ängstlichen kleinen Maus! Soraya hatte sofort die Hosen an und bestimmte alles! Es war für uns alle eine große Umgewöhnung – für Filou wohl jedoch am meisten.

Erst als ich mich langsam entspannte und den Dingen ihren Lauf lies, entspannte sich auch mein Kater.

soraya

Da Soraya von Anfang an mit Durchfall zu kämpfen hatte, der Tierarzt aber irgendwann nicht mehr weiter wusste, engagierte ich eine Homöopathin um nach ihr zu sehen!
Die Labortest waren in Ordnung, trotzdem wurde sie beim Tierarzt immer wieder mit Medikamenten versorgt. Das alles war zu viel für den kleinen Katzenkörper – also versuchen wir nach und nach ihn zu entgiften! Und was soll ich sagen – es hilft wunderbar und sie entwickelt sich prächtig! Immer mehr Fell wächst nach, es glänzt schön, übelriechende Blähungen sind Vergangenheit (Gott sei Dank), sie schnurrt wieder ausgelassen, bekommt einen unglaublich süßen Bauch und fühlt sich immer mehr zu Hause!

Die Homöopathin war also die beste Entscheidung. Denn auch Filou wurde leicht behandelt und sein Selbstbewusstsein gestärkt!

Seitdem ist es schon fast harmonisch hier!

soraya

Es gibt immer noch Gerangel und Gestänker, aber beiderseits auch liebevolle Raufereien! Selbst geputzt wurde sich schon gegenseitig auch wenn beide sich dann plötzlich erschrecken über ihr Handeln und dann wegrennen! Und abends im Bett sind wir Drei eh ein unschlagbares Kuschelteam!!!
Ich weiß nicht ob sie je dicke Kumpels werden, aber es sind auch erst 3 Monate vergangen und wahrscheinlich tanzen sie mir bald zusammen auf der Nase rum!
Filou merkt man deutlich an, das er glücklich über einen Artgenossen ist-mein Gequatsche hat er ja eh nie richtig verstanden! Und für meine kleine Soraya wünsche ich mir einfach nur, das sie all die schlimmen Erfahrungen vergessen kann und das bekommt, was jede Katze verdient: Liebe und Geborgenheit!
Denn das bekomme ich im Übermaß von ihr zurück!

Im übrigen: Soraya heißt in der persischen Landessprache “Siebengestirn”, was im hier so viel wie der Kleine Wagen genannt wird. In arabischen Ländern bezeichnen die Menschen das Siebengestirn als Diadem des Himmels, es strahle am hellsten in der Morgendämmerung, und die Menschen glauben, dass es das Wetter beeinflussen kann!

Der Name hat auch andere Bedeutungen wie “gute Fürstin” oder “kleine Kostbarkeit” und “Juwel”.
Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte und bin Ana und allen Helfern von „Sieben-Katzenleben e.V“ sehr dankbar für ihre aufopferungsvolle Hilfe. Menschen wie ihr, machen die Welt ein kleines bisschen schöner und besser! DANKE!

soraya

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Tintin – der kleine Spanier in Deutschland

Hallo an alle die mich kennen und nicht kennen,

mein Name ist Tintin und ich möchte mich zunächst einmal ganz herzlich bei all denen bedanken, die mir meine Ausreise nach Deutschland ermöglicht haben.

Da wäre zunächst erst einmal Ana, der ich meine Rettung von der Tötungsstation zu verdanken habe. Hätte sie mich nicht von dort mitgenommen, wäre ich heute nicht mehr am Leben!!!

Dann gibt es da noch zwei Paten, die mir finanzielle Hilfe von Deutschland aus zukommen ließen, auch an diese beiden ein ganz herzliches Dankeschön!!!

Ja und ganz wichtig die liebe Margit, die letztendlich dafür gesorgt hat, dass ich nun endlich in meinem Paradies angekommen bin!!! Aber ich glaube, ich fange erst einmal ganz von vorne an.

Auf dem Flug von Spanien nach Deutschland konnte ich nicht wirklich viel mitbekommen, außer, dass ich mit noch weiteren Katzen, die ich nicht sehen aber dafür riechen und hören konnte, in dieser großen Transportbox saß. Andere Katzen mag ich überhaupt nicht und so kam es, dass mir mein Katzenpopo ganz schön auf Grundeis ging. Ihr müsst wissen, ich bin ansonsten ein richtig cooler und selbstbewusster Kater, aber das war einfach zu viel für mich. Im Waschraum des Kölner Flughafens habe ich mich in der hintersten Ecke meiner kleinen Transportbox versteckt und mich einfach geweigert, in die Box meines neuen Frauchen umzusteigen.

Aber irgendwie habe ich es dann mit Hilfe von Michaela und Kollegin doch noch geschafft. Danach ging es endlich los in Richtung Auto und da hab ich dann meine Fassung wieder gefunden. Das war richtig interessant und auf der Fahrt in mein neues Zuhause habe ich mich erst einmal ausgiebig geputzt und zwischendurch mein Köpfchen am Finger meines Frauchens gerieben.

Ein kleines Nickerchen und endlich angekommen.

Ich habe meine Transportbox sofort verlassen und mir erst einmal den Bauch vollgeschlagen, man war das lecker. Habt Ihr eine Ahnung wie hungrig so eine lange Reise macht!? Leider musste ich die ersten drei Tage im Badezimmer verbringen, ich hatte wohl ein paar blinde Passagiere in meinem Fell und mein Frauchen wollte diese nicht in der Wohnung als Untermieter beherbergen. Also drei Tage Knast mit Tageslicht.

Im übrigen habe ich Frauchen und Anhang in den ersten Tagen erst einmal gezeigt wo der Hammer hängt! Nach jedem Streicheln gab es erst einmal eine geklatscht, die haben vielleicht erschrocken geschaut.

Nun ja, bei einem Kater, der erst im April kastriert wurde, kann so etwas schon mal vorkommen, meint zumindest mein Frauchen. Außerdem fand ich es völlig blöd, wenn sie mir meine inzwischen verstorbenen Untermieter aus dem Fell gekämmt hat 🙁 Aber das Problem mit dem Schlagen wird mit jedem Tag besser!

Ich habe hier in jedem Zimmer einen Kratzbaum für mich ganz allein, an dem ich soviel kratzen kann wie ich mag. Das baut super Aggressionen ab und man spielt mit mir. Ich weiß zwar mit vielen Spielzeugen überhaupt nichts anzufangen, aber den Laserpointer finde ich super, da renne ich begeistert durch die ganze Wohnung.

Spielangeln, an denen nichts dranhängt, finde ich auch ganz toll.

Dass ich an den Kratzbäumen nicht nur kratzen sondern auch drauf klettern kann, das hatte ich dann auch irgendwann raus. Ich habe mir wohl auf dem Flug einen Schnupfen eingefangen und da Frauchen nicht sofort mit mir zum Tierarzt gehen wollte, wegen des ganzen Reisestresses, bekomme ich nun Globulis und die helfen richtig gut.

Da gibt es dann auch noch so eine super leckere Vitaminpaste, die ich jeden Morgen und jeden Abend direkt aus der Tube schlecken darf. Rund um die Uhr gefüllte Fressnäpfe und alle sind so rührend besorgt um mein Wohlergehen. Sogar einen eigenen Trinkbrunnen haben sie für mich besorgt. In jeder Ecke Kuschelkörbchen, aber in der Nacht, da schlafe ich bei meinem Frauchen im Bett 🙂 Ich bin so glücklich!!!

Über Nacht zum Luxuskater!

So ein tolles Personal, damit hätte ich in meinen schönsten Träumen nicht gerechnet, und damit sie mir bloß nicht weglaufen, renne ich auf Schritt und Tritt hinterher, sobald sie das Zimmer verlassen:-)

Liebe Ana und Team, ich werde das, was Ihr so lange Zeit für mich getan habt, niemals vergessen und Ihr seid ganz tief in meinem kleinen Katzenherzen. Aber ich komme nicht mehr zurück 😉

Als Beweis, damit ihr euch überzeugen könnt, schicke ich Euch einige Fotos mit.

tintin

tintin

tintin

tintin

Liebe Grüße aus Deutschland sendet Euch,

Tintin 🙂

Ein dickes Dankeschön an Sieben-Katzenleben!!!

Wir sind genauso glücklich mit unserem süßen Tintin, wie er, glauben wir, mit uns 🙂 Einen besseren Kater hätten wir uns nicht wünschen können, wir schmelzen wie Eis in der Sonne, wenn er uns um seine Pfötchen wickelt :-)))

Es grüßt ganz herzlich,

das Personal (Petra, Benny und Angela)

P.S Mittlerweile spielt Tintin mit gehäkelten Mäusen, jagt hinter ihnen her und apportiert sie wie ein Hund und hat einen riesigen Spaß dabei 🙂

P.P.S: Hier noch ein paar aktuelle Fotos von Tintin

tintin

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