Sieben-Katzenleben e.V.

Autorenname: s.wiggert

Ein Happy-End Bericht von Patricio und Tierra

Auf die Katz(en) gekommen

Jetzt ist es schon ein halbes Jahr her, als wir unsere Katerchen gebracht bekommen haben. Mir kommt es vor, als sei es erst gestern gewesen!

Ende letzten Jahres saß ich auf der Arbeit und habe mit einer Arbeitskollegin nach einer neuen Katze für SIE im Internet geschaut… sie hatte erst eine und wollte, so wie es sich gehört, einen Partner für sie suchen. 😉

Tja… aber da bin ich dann auf Patricio und Tierra gestoßen und habe meinem Freund kurz drauf eine Nachricht mit 4 Wörtern gesendet… “Ich hab mich verliebt”.

Wir sind erst ganz frisch zusammen gezogen (ich von meinen Eltern weg und daher auch von meinem geliebten Kater, der aber Freigänger ist und so in seinem Reich bleiben sollte)… jedoch so ohne Katzen, wusste ich schon vorher, wäre ich nicht glücklich.

So passte uns der Zufall sehr gut und wir haben bereits am nächsten Tag eine Anfrage für die beiden, die bereits auf einer Pflegestelle in Duisburg lebten, gesendet.

Nach einem kurzen Besuch, ob unsere Wohnung denn auch Katersicher und wir auch geeignet sind, konnten wir die zwei auf der Pflegestelle besuchen und da war es voll und ganz um uns geschehen. Die beiden sollten es sein!

Knapp 4 Wochen später waren sie bei uns. 02.02.2014. Ankunft in Essen.

Zunächst haben sie sich unter unser Bett verkrochen. Tagelang kamen sie nur Nachts oder dann aus ihrem Versteck, wenn keiner da war. Und das nur, um den Hunger zu stillen.

Patricio und Tierra

(Ein Blick erhascht durch den Lattenrost)

Nach ein paar Tagen wurden sie aber mutiger und erkundeten das gesamte Schlafzimmer und bald auch schon den Flur und das Wohnzimmer! Von Tag und Tag neugieriger und zutraulicher bereicherten sie unser Herz. Nach zwei Wochen ließen sie sich streicheln und kamen sogar auf unseren Schoß.

Wir nannten sie jedoch um… für uns und für die beiden sollte es ein kompletter Neustart werden. Raus aus Spanien, gerettet aus der Tötungsstation…
Patricio hat uns mit seinen tollen großen Augen so sehr verzaubert, da lag der Name “Merlin” viel zu nahe, um ihn nicht zu nehmen. Und Tierra war einfach ein “Sam” für uns.

Patricio und Tierra

(Merlin ist sehr interessiert an den Fischen, lässt sie jedoch in Frieden.. ganz nach dem Motto “Nur gucken, nicht anfassen”)

Heute sind die zwei mehr als 2 Kuschelkater. Merlin kommentiert jeden Schritt und mauzt, brummt und schnurrt. Sam, der noch ängstlicher als Merlin war, ist ein total verschmuster Kater und nutzt jede Gunst der Minute um auf den Schoß zu krabbeln und sich an uns zu schmiegen.

Wenn wir nach Hause kommen, hören sie schon durchs Fenster unsere Schlüssel, springen auf und rennen zur Tür.

Merlin hört auf seinen Namen und kommt sofort angerannt, wenn man ihn ruft, auch wenn er gerade geschlafen hat.

Lieblingsspielzeuge sind Haarbänder, Alufolienbälle und Ohrenstäbchen. Egal wo in der Wohnung, wie gut wir alles verstecken, sie finden es und könnten stundenlang damit spielen. Da sind bunte Softbälle und alle anderen Katzenspielzeuge reinste Langeweile.

Patricio und Tierra

Merlin und Sam kannten sich ja bereits aus Spanien. Es war die beste Entscheidung, sie nur gemeinsam zu vermitteln. Sie lieben sich heiß und innig, sodass Putzorgien und Kuschelstunden an der Tagesordnung stehen.

Jedoch können sie auch ganz anders. Dann kebbeln sie sich so sehr, dass Fell durch die Wohnung fliegt und man kaum hinschauen mag. Jagen sich durch die ganze Wohnung, Kratzbaum rauf, runter, durch alle Zimmer und im nächsten Moment liegen sie wieder ineinander gekuschelt auf der Couch.
Spanisches Temperament. 😉

Es war die beste Idee, die wir haben konnten. Es sind einfach Traumkater, die trotz ihrer schlimmen Vergangenheit unsere Herzen mit jedem Tag mehr füllen. Wir können es uns gar nicht mehr ohne unsere kleinen Spanier vorstellen! Danke Sieben-Katzenleben!!

Patricio

(Merlin mit seinen großen Augen beim Ball beschützen)

Tierra

(Sam schlafend auf meinen Beinen – schien gemütlich zu sein)

Patricio

(Merlins verzaubernder Blick!)

Patricio und Tierra

Patricio und Tierra

Patricio und Tierra

(Kuschel- & Putztime)

Patricio

Tierra

(Die tollsten Kater der Welt)

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Sydney aka Pauline: Vom Scheuchen zur Schnurrmaschine in einem Jahr

Nun ist es schon über ein Jahr her: in der Nacht vom 4. auf den 5. Juli 2012 bin ich um zehn nach Mitternacht in Frankfurt gelandet. Ich kann Ihnen sagen, das war ein Abenteuer. Fix und fertig war ich, und auf dem Flughafen hab ich kaum noch Luft bekommen vor lauter Panik. Lange eingesperrt in einer Transportbox, Autofahren, Rumpeln, Flughafenlärm und dröhnende Motoren, starten, zwischenlanden, erneut starten, wieder landen, Geschaukel, Stimmen, die ich noch nie gehört hatte, fremde Gesichter und Gerüche … Doch heute ist alles so vertraut und liebevoll und alle Strapazen sind vergessen.

Ich hab mich deswegen heute früh vor meinem Menschen auf dem Schreibtisch aufgebaut, ihn – oder besser: sie – mit meinen großen grünen Augen angeschaut und ihr gesagt, sie soll meine Geschichte aufschreiben. Zur Feier unseres Einjährigen. Und damit andere Katzenfreunde sehen, dass auch Scheuchen wie ich zu wunderbaren Gefährten werden können und dass wir Geduld und Zuwendung verdient haben. Denn meist war unser “Leben davor” alles andere als geborgen. Ein Scheuchen aufzunehmen lohnt sich! Fragen Sie meine Dosine (so nenne ich sie, das ist die Koseform von Dosenöffnerin). Sie hat sich nämlich jeden Tag gefreut, wenn ich einen neuen Vertrauensbeweis gezeigt und mich ihr zaghaft angenähert habe, jeden Tag einen winzigen Katzenschritt mehr.

sidney

Die Dosine war übrigens ganz begeistert von der Geschichten-Idee. Außerdem ist sie ja Schriftstellerin und unterstützt Katzen in Not. Da war’s eh klar, dass ich sie rumkriege und dass das hier ein halber Roman wird. Als ich gefragt habe und dabei ganz frech eine Pfote auf die Tastatur ihres Rechners gesetzt habe, hat sie genauso überrascht geguckt wie im letzten Herbst, als ich nach drei Monaten hier bei ihr wie aus Versehen mit dem Köpfchen an ihrem Bein vorbeigestreift und dann – vor mir selbst erschrocken – schnell davongaloppiert bin. Das hat sie damals gleich notiert.

Ich weiß auch noch genau, wie ich einige Wochen danach das erste Leckerli aus ihrer Hand genommen habe. Da hat sie “Pauliiinchen, mein süßes Fellmädchen” und “Ja, kooomm, geliebte Fleckenbärin, ps, ps, psssss”, gerufen. Total plemplem. So ein Getue wegen eines Leckerlis! Aber na gut. Ich hab nichts dazu gesagt, bin kurz unters Bett geflitzt, um zu überlegen, und hab dann noch schnell ein zweites Leckerli genommen, damit das Gesülze wieder aufhört. Hat’s aber nicht. Das ging tagelang so. “Pauliiiinchen”, “Fleckenbääärin”, Tag und Nacht.

Das Highlight war dann mein erstes Schnurren im Frühjahr. Meine Dosine hat nach der langen Zeit nämlich gedacht, ich könnte gar nicht schnurren, weil ich als Baby Schläge und Tritte erleiden musste. Auch die Tierärztin meinte, da könne etwas beschädigt sein in meinem Kopf oder an der Kehle, oder ich hätte vielleicht ein ganz schlimmes Trauma. Sie hätten das Gesicht der Dosine sehen sollen, als da dieses wohlige Brummen aus meiner Schnauze drang. Sie ist durchs Zimmer über den flauschigen weißen Teppich zu mir geschlichen und hat mich mit zusammengekniffenen Augen angesehen, dann hinter die Schlafkugel aus Bananengras geguckt, in der ich lag. Sie dachte, meine Freundin Momo liege dahinter und schnurre. Momo schnurrt nämlich immer. Sie ist hier der Vollzeit-Schnurr-o-Mat. Momo lag aber nicht hinter der Schlafkugel. Da war weit und breit nur ich. Ich glaub, die Dosine hat geheult vor Rührung, aber ich bin nicht sicher. Ich habe es also gleich am nächsten Tag noch einmal getestet, aber da hat sie nicht geheult, das ist mal sicher. Dafür hat sie gegluckst, als ich vor gar nicht allzu langer Zeit einfach in der Sonne liegengeblieben bin und sie mein superweiches Fell habe streicheln lassen. Nur als Test natürlich. Ich wollte einfach mal wissen, wie sich das anfühlt, was die andern Katzen sich hier nonstop gefallen lassen. Und dann ging das wieder los: “Paulinenfellschatziiiii, Fleckenbääärin, Vacquitaaaaa … Wie gesagt – nur ein Test sollte das sein mit dem Streicheln lassen. Soweit mein Plan … Aber von vorn!

sidney

Ich war also in Frankfurt angekommen. Im Behindertenklo des Flughafens haben mich riesige fremde Hände umfasst, die Menschenfinger haben sich um meinen dürren Körper zwischen die Rippen gelegt und in eine andere Box umgesetzt. Das war die Box der Dosine, die mich abgeholt hat. Ich hab am ganzen Körper gezittert, haltlos, und mein Bauch hat weh getan. Er brannte wie Feuer, mein Hals auch, und ein bitterer Geschmack ist meine Kehle hoch gekrochen bis ins Maul. Das war die Angst, kein schlechtes Futter, denn ich hatte auf der ganzen Reise nichts gegessen, und das war schon ganz schön lange.

Noch nie vorher hatte mich ein Mensch angefasst – nur ein Mal beim Tierarzt. Und einmal ganz früher, als ich als kleine Fellnase von einem Baustoffhof gerettet worden bin, samt meiner Mama und meinen drei Geschwistern. In dieser Hölle bin ich im Frühjahr 2011 auf die Welt gekommen, unter schweren Einschalbrettern und zwischen rostigen Metallteilen, Nägeln und Schrauben. Dort war es laut, das Gelände voller riesiger gefährlicher Maschinen mit Zahnrädern und Sägezähnen, alles lag voller Dreck und Staub und Abfälle, und Mamas schwarzweißes Fell war eigentlich immer ganz schwarz. Die Arbeiter haben uns irgendwann entdeckt, weil Mama aus dem Versteck musste, um Essen zu suchen. Sie hat die Brotkrumen von ihren Vesperbroten aufgelesen. Das fanden die Arbeiter gar nicht lustig. Sie waren richtige Teufel.

Nach dem Flug von Südspanien nach Frankfurt saß ich dann noch mal zwei Stunden in einem Auto. Meine neue Dosine hat leise auf mich eingeredet. Sie wollte mich beruhigen, schon klar. Aber genützt hat es nichts. Ich wollte nur noch ganz klein werden und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Also hab ich mich in eine Ecke der Box gepresst und die Augen so fest zugepresst wie es ging. Die Dosinen-Stimme war eigentlich ganz nett, und ganz tief in meinem Herzen hab ich wahrscheinlich schon damals gewusst, dass sie mir nichts Böses will. Aber in dieser Nacht war mir alles egal: Gut, Böse, die Dosine sowieso und auch was aus mir werden würde. Ich hab nur noch an meine Mama Daisy, meine Schwester Skye und meine Brüder Mailin und Maiken gedacht. Maiken hatte damals schon ein Zuhause in Spanien gefunden. Und Skye war wenige Wochen vor mir nach Deutschland gereist. Sie hat wie ich auch fast ein Jahr Zeit gebraucht, bis sie Menschenhände auf ihrem weichen Fell gemocht hat. Meine Mama lebt inzwischen auch in Deutschland. Nur der arme Mailin sehnt sich schon seit August 2011 nach (s)einem Menschen fürs Leben. Er lebt auf einer Pflegestelle bei Dortmund – er könnte also recht schnell zu Ihnen kommen

Damals, als die Arbeiter uns auf dem Baustoffhof entdeckt hatten, hat die Hölle angefangen. Die Männer waren nicht nett und trugen schwarze Stiefel mit Metallkappen. Wenn wir unter den Einschalbrettern die schweren Schritte gehört haben, erst leise, dann immer lauter, haben unsere Herzen fest gegen unsere Rippen geschlagen, fast lauter als die Stiefel auf der Erde, und wir haben kaum mehr geschnauft. Die Arbeiter haben nie mit uns geredet, so wie meine neue Dosine es macht. Und zu essen haben sie uns auch nichts gegeben. Im Gegenteil. Uns ging’s nicht gut, seit der älteste der Männer Mama hat raushuschen sehen, dann grinsend unter die Bretter geschaut und sofort darauf grölend was zu den anderen geschrien hat. Mama hat viel geweint in der Zeit und uns immer wieder unter andere Bretter getragen, damit die Männer uns nicht finden und uns nicht mehr weh tun mit ihren Stiefeln und dem Werkzeug, das sie manchmal in der Hand hatten.

sidney

Nach der Autofahrt vor genau einem Jahr hat die Dosine mich samt Box in ein eigenes Zimmer gestellt und die Boxentür aufgemacht. Ich muss sagen, sie hat sich echt Mühe gegeben. Da waren drei Näpfe, aus denen es wunderbar geduftet hat. Thunfisch, Lachs und Huhn. Frisches Wasser stand da, Katzenmilch, Katzengras, Trockenfutter … Ich hatte sogar ein ganzes Klo für mich allein! Mitten im Zimmer lag ein Rascheltunnel, und es gab zwei flauschige Decken in verlockend aussehenden Kuschelkörbchen. Ein Paradies. Eigentlich. Aber ich bin bloß aus der Box rausgeschossen und unter eine Kommode gekrochen. Ich hab mich total platt gemacht und meine letzte Kraft aufgeboten nach dieser schrecklichen Reise, und so hab ich’s bis ins hinterste Eck unter dieses große Möbelstück geschafft.

Ich hab’s einfach gemacht wie Mama auf dem Baustoffhof. Sie hat sich auch immer ganz fest auf den Boden gepresst, wenn die Arbeiter gekommen sind. So hat sie auch in die winzigsten Verstecke gepasst. In so einen winzigen Spalt gepresst, haben wir eines Tages neue, unbekannte Stimmen gehört. Ein Mann und eine Frau. Sie klangen nicht so rau und schabend wie die Arbeiter. Die Frau hat uns entdeckt. Jetzt fragen Sie mich bloß nicht, wie sie das gemacht hat, denn es war eigentlich nie eine Frau auf dem Gelände und schon gleich gar nicht bei uns in dem Eck hinter dem Kran. Ein siebter Sinn oder so, oder vielleicht hat die Katzenglücksgöttin sie geschickt. Egal. Es war das Beste, was uns hatte passieren können.

Die Frau hat sich in den Staub gekniet, ich hab ihre nackten Knie gesehen und den grünen Sommerrock mit dem Blumenmuster, der darüber gerutscht war, und gleich darauf hat sie leise zu uns gesprochen. Dann hat sie in einer Einkaufstasche gewühlt und ein Brot herausgenommen, ganz viele maulgroße Stücke abgebrochen und sie unter die Bretter gelegt. Ihre Knie sind graubraun vom Staub geworden. Dann ist einer der Arbeiter gekommen, er hatte kein Hemd an, und das goldene Kreuz um seinen Hals ist hin- und hergeschleudert, weil er so mit den muskelbepackten Armen herumgefuchtelt und gebrüllt hat. Die Frau ist aufgestanden und hat mit ihm geredet. Sie hat immer wieder auf uns gezeigt, sich schützend vor uns gestellt, aber der Mann mit den Stiefeln und dem nackten Oberkörper hat nur gelacht und die Frau samt dem Mann aus dem Gelände geworfen. Er hat sie richtig grob angefasst. Wir waren wieder allein.

Auch die erste Nacht unter der Kommode war ich allein. Das war ziemlich schlimm. Ich hab mich kaum getraut zu atmen. Es hat nach fremden Katzen und dem feinen Futter gerochen, auch etwa süßlich. Es war fast ganz dunkel und still, keine Katzenpfoten sind herumgetappt, kein Echo von kreischenden Raubvögeln und heimatlosen, hungrig jaulenden Hunden klang aus den Bergen herüber, kein Mondlicht hat sich über mein schwarzweißes Fell ergossen, so wie in dem Gehege, in dem ich bis vor zwei Tagen noch gelebt hatte. Dafür hatte ich einen irrsinnigen Durst, mein Mäulchen hat sich angefühlt, als stecke es voll von dieser gelben Dämmwolle, die auf dem Baustoff-Hof herumgelegen hatte. Und der Duft des Thunfisches hat mich fast um den Verstand gebracht. Aber ich hab mich echt nicht raus getraut. Ich musste immer an den Baustoffhof denken und die Stiefel, die uns weh getan haben, sobald wir unser Versteck verlassen hatten.

Meine Dosine ist immer barfuß ins Zimmer gekommen, sie hat schnell gemerkt, dass mir das am wenigsten Angst macht. Sie lag stundenlang auf dem Boden und hat zu mir geguckt, auch immer wieder die Augen zugemacht, damit sie mich nicht immer anstarrt und ich noch mehr Angst deswegen bekomme. Manchmal hat sie gesummt und mit so komischen Spielsachen rumgemacht. Ein Stab mit Federn dran, Bällchen mit Glöckchen drin, eine Stoffmaus, die sehr lecker nach Minze gerochen hat … Na ja, ich weiß inzwischen, dass Menschen echt seltsame Dinge machen und ziemlich verspielt sein können. Da muss man als stolze Spanierin einfach drüber wegsehen. Man wälzt man sich schließlich nicht ohne Weiteres mit fremden Menschen auf dem Boden herum und haut die Krallen in alberne Stoffmäuse oder jagt klappernden Plastikkugeln hinterher.

Auf dem Baustoffhof ist es noch schlimmer geworden, nachdem die Frau und der Mann dagewesen waren. Die Arbeiter haben den ganzen restlichen Tag über die beiden gelacht und über deren Plan, uns als Katzenfamilie dort rauszuholen. Am nächsten Tag haben die Teufel uns gesucht, bestimmt wollten sie uns töten. Aber Mama hatte uns noch in derselben Nacht unter einem anderen Bretterhaufen ganz nah an einem Bauzaun versteckt. Das war schlau von ihr. Die Arbeiter sind am Mittag direkt neben uns gestanden und haben geraucht, ich hab unter einem Brett mit vielen Spreißeln drin vor geguckt, und die Metallkuppen der Stiefel haben direkt vor meinem Näschen in der grellen Sonne geblitzt. Puuuh, mein Herz hat ganz schön gepocht, sag ich Ihnen. Wir haben alle fünf nicht mal den winzigsten Raunzer von uns gegeben, damit die Teufel uns nicht sehen. Ein paar Stunden später schon sind die Frau und der Mann wiedergekommen, das war am späten Nachmittag. Sie haben eine Transportbox in der Hand gehabt und mit den Arbeitern geredet, bis ein Geschrei losgegangen ist. Da ist der dicke Oberteufel aus einer Holzbaracke gekommen, hat die beiden vor die Tür gesetzt und den anderen Teufeln befohlen, weiterzuarbeiten und den Mann und die Frau nicht wieder reinzulassen. Am nächsten Tag sind die beiden trotzdem wieder auf das Gelände gekommen. Wieder hat der Oberteufel sie rausgeschmissen. Die Frau hat noch ganz rasch zwei Schälchen mit echtem Katzenessen für uns neben den Bauzaun gestellt, aber der Chefteufel hat es vor unseren Augen in den Staub gekippt und ist mit den Stiefeln darin herum gestampft. Mama war schon ziemlich schwach zu der Zeit, weil sie nicht mal mehr Brotkrumen mehr gefunden hat. Alles lag nur voller aufgerauchter Kippen.

Am dritten Tag unter der Kommode hat die Dosine zu mir gesagt, ich müsse jetzt rauskommen und trinken. Sonst würde ich dehydrieren. Na toll. Ich hatte keine Ahnung, was dehydrieren ist, aber es hörte sich nicht gut an. Rausgekommen bin ich trotzdem nicht. Aber die Dosine war auch schlau, wie meine Fellmama. Sie hat einfach die Tür zu meinem Quarantänezimmer aufgelassen. Und dann ist ein Kater reingekommen. Wow, ich sag’s Ihnen! Ich war hin und weg von dem Kerl: groß, grau, leuchtende Bernsteinaugen … Ich hab mich tatsächlich ein winziges Stückchen nach vorn geschoben, so etwa zehn Zentimeter, und der Kerl hat sich verführerisch vor mir auf dem Boden gerekelt. Uff. Aber schon beim zweiten Rutscher nach vorn ist mir eingefallen, dass ich ja Angst hab. Also bin ich einen weiteren Tag unter der Kommode gekauert. Der Graue ist nicht von meinem Versteck gewichen. Außer zweimal – da hat er aber nur meine Futternäpfe geleert und mein Klo benutzt. Dann kam noch eine Kätzin. Erst hab ich gedacht: Mist, Konkurrenz. Aber was macht die Katze? Schmeißt die Schnurre an, sich selbst neben den Grauen vor die Kommode – und streckt eine Pfote zu mir! Können Sie sich das vorstellen? Ihr Macker sitzt Stunde um Stunde bei einer anderen (also bei mir) – und die legt sich dazu und schnurrt! Mit der stimmt doch was nicht, hab ich gedacht, mit der will ich gar nichts zu tun haben, also hab ich erst mal so richtig losgefaucht da hinten in meinem Eck. Und was passiert? Nichts! Faucht die nicht mal zurück. Unglaublich, diese Deutschen. Kein Kampfgeist! Die Dosine hat die beiden dann auch noch gelobt! Von wegen “Krabat-Schatz und Momo-Herz, ihr seid meine Besten” und so. Das hat mir dann schon gestunken. Schließlich wollte ich auch zu den Besten gehören! Da hab ich dann ernsthaft überlegt, doch mal raus zukommen.

sidney

Auf dem Baustoffhof kam irgendwann auch der Tag des Rauskommens. Die Frau und der Mann sind jetzt fast jeden Tag dagewesen, aber nicht auf dem Gelände, sondern draußen, hinter dem Bauzaun. Da sind sie herumgeschlichen, abends, wenn die Teufel weg und die dröhnenden Maschinen aus waren. Sie haben auf Englisch miteinander geflüstert und sich mit “Pam” und “Mike” angeredet. Wenn kein anderer Mensch mehr in der Nähe war, haben sie Essen durch die einzige Stelle des Zauns geworfen, an der ein Brett locker war. Das hatte Mike herausgefunden. Und dann war da der Moment, in dem Pam und Mike samt Transportbox vor die Oberteufel-Baracke spazierten. Mitten am Tag. Sie haben mit dem Dickwanst diskutiert, sind dann mit ihm in der Baracke verschwunden, und ich hab stundenlang nur gedämpfte Stimmen gehört. Zuerst noch recht laut, und Pam hat dann auch mal geschluchzt. Aber dann wurden alle sanfter, sogar der Oberteufel.

Gegen Abend sind Pam und Mike dann raus- und direkt auf uns zugekommen. Der Oberteufel ist bei der Baracke stehen geblieben und hat die Arme in die Hüften gestemmt. Gesagt hat er nichts, nur herüber gestiert. Wahrscheinlich hat er Pam für verrückt erklärt, als die sich in unserer Nähe hingekniet und ein Schälchen mit köstlichem Essen in die Box gestellt hat. Dann hat sie ein zweites Schälchen genommen und eine Spur mit winzigen Häppchen bis fast vor unsere Schnauzen gelegt. Sie hat sich ganz langsam dabei bewegt und immer leise geredet. Mama ist sofort hinausgetrabt und hat sich auf das Essen gestürzt. Ein paar Unterteufel haben sich zum Oberteufel gestellt, geraucht und gelacht, als Mama schließlich in die Box gelaufen ist und Pam diese mit langsamen Bewegungen geschlossen hat. Mike hat meine Geschwister und mich unter den Brettern rausgefischt. Im Alter von mittlerweile fünf Monaten packte mich nun zum ersten Mal eine Menschenhand. Das war gruselig. Die Hand roch nach Seife und Plastik, und es war kein Fell über der Haut. Ich hab in Sekundenschnelle alle meine Kräfte mobilisiert, mein winziges Maul weit aufgesperrt und meine spitzen Zähne in Mikes Daumen geschlagen, und als das nichts nützte, noch die Krallen ausgefahren und Mikes Arme bearbeitet. Wenigsten da hatte er ein spärliches Fell. Aber Mike war stärker, und das Blut an dem Daumen und am Arm hat er nicht mal beachtet. Nur wenige Griffe – und wir saßen alle fünf im Transportkorb. Als ich drin war hat er zu Pam gesagt: “O je, die Schwarzweiße ist so klein und dünn, hoffentlich schafft die’s.”

Ich hab keine Ahnung, was Pam und Mike damals mit dem Chefteufel ausgehandelt haben. Vielleicht haben sie ihm Geld gegeben. Oder mit der Polizei gedroht. Jedenfalls schreibt Mike sich regelmäßig E-Mails mit meiner Dosine, und die will dann immer, dass ich mich dekorativ aufs Sofa lege oder zwischen die gelben Blumen auf den sonnigen Balkon setze, damit sie Fotos für Mike und Pam und Olga machen kann. Olga ist die Frau, zu der Pam und Mike uns direkt gebracht haben. Sie hat eine Katzenpension und ist eine Freundin von Ana, die schon Tausenden von uns Fellnasen das Leben gerettet hat. Ana ist das Herz und die Seele von “Sieben-Katzenleben e. V.”

Bei Olga haben uns viele Artgenossen begrüßt. Wir hatten ein großes Gehege, genügend zu essen, Decken, und wurden auch kastriert und geimpft. Ana hat uns in die Vermittlung von “Sieben-Katzenleben” genommen. Dort hieß ich Sidney. Olga, bei der ich jetzt auf meine Menschen fürs Leben gewartet habe, hat mich “Vacquita” genannt. Das bedeutet “kleine Kuh”. Und das einer stolzen Spanierin wie mir! Ne, wirklich …

Meine Dosine fürs Leben hat mich Pauline getauft. Jetzt hatte ich also drei Namen. Pauline gefällt mir, und ich komme inzwischen gleich angetrabt, wenn die Dosine mich ruft. Rechts auf der Flanke trage ich übrigens ein großes schwarzes Herz. Wenn die Dosine Besuch hat, sagen alle sofort: “Ooooh, guck mal, die hat ja ein Herz auf der Seite, hast Du das schon gesehen?”

Als ich nach fünf Tagen immer noch unter der Kommode gekauert bin, ist meine Dosine unruhig geworden. Dauernd ist sie um das Möbel rumgelaufen, ich hab ihre Zehen gesehen. Hin und her und hin und her. Dann ging’s wider los von wegen dieser Dehydriererei und so. Ich hatte nach den fünf Tagen aber schon gar keinen Durst mehr. Und ich hab auch nur noch geschlafen. Ich erinnere mich auch kaum an die Zeit vor dem fiesen Akt meiner Dosine, der jetzt kam. Aber dass der graue Krabat und die Momo mit dem Tabby-gestromt-Muster immer noch da saßen, das weiß ich noch. Die Dosine hat an diesem fünften Tag die Tür meines Zimmers zugemacht und eine große Decke in der linken Hand gehalten. Rechts hielt sie eine große Spritze. Sie können sich denken, dass ich da schon gewarnt war und mich sofort wieder in die hinterste Ecke gepresst habe. Und gezittert hab ich auch wieder, von meinem Herzklopfen sag ich schon gar nichts mehr. Dabei hatte ich schon ganz zaghaft angefangen, ein wenig mutiger zu werden. Ich schwöre, es waren sicher 25 Zentimeter, die ich mich in den fünf Tagen bewegt hatte! Weil doch Krabat und Momo da saßen mit ihrem lauten Schnurren. Dann hat es gerumpelt. Und in meinem finsteren Eck ist es plötzlich so hell geworden, dass ich die Augen zukneifen musste. Hat die einfach die ganze Kommode von der Wand weggerückt! Ich hab gar nicht mehr aufhören können zu zittern. Ich dachte, ich muss schon wieder in eine kleine Box und werde um die halbe Welt transportiert. Und ich war doch schon so schwach. Und dehydriert – jetzt wusste ich endlich auch, was das ist, weil die Dosine immer wieder gesagt hat, ich müsse Flüssigkeit aufnehmen, weil ich sonst austrockne.

Das war mir aber in dem Moment so egal wie ein wasserloses Flussbett in Hinterchina, und ich bin in heller Panik unter der Kommode hervorgeschossen und wollte unter das Regal am anderen Ende des Zimmers kriechen. Doof nur, dass ich nicht drunter gepasst habe. Jedenfalls nicht ganz, nur mit dem Kopf. Dann bin ich stecken geblieben. Und bevor ich mir einen Plan B zurechtlegen konnte, lag die Decke über mir und ich war darin eingewickelt. Ich kann Ihnen sagen, mir ist das Blut überallhin geschossen, das Adrenalin sowieso, und ich hab geschrien und versucht zu kratzen und zu beißen, so fest ich nur konnte. Fest war’s nicht. Das gebe ich zu. Ich glich einer Mumie in der verfluchten Decke, und meine Pfoten lagen wie gefesselt an meinem Körper. Dann griff die Dosine nach der Spritze. Ich hab erst jetzt gesehen, dass keine Nadel drauf war. Ich hab trotzdem gefaucht wie noch nie im Leben, und plötzlich hatte ich dieses Plastikding im Maul und schluckte Wasser und Fleischbrühe ohne Gewürze. Die Dosine hat das ganz vorsichtig gemacht. Ein kleiner Schluck. Wieder einer. Bis ich fünf Milliliter intus hatte und die Spritze leer war. Ein Witz verglichen mit dem, was ich heute so wegsaufe. Nach einer Pause, in der ich weiter pausenlos gebrüllt und gebrüllt habe, hielt sie plötzlich eine zweite Spritze in der Hand. Mein Geschrei hat ihr überhaupt nicht imponiert, das hat mich natürlich noch mehr provoziert. Also hab ich nach der Hälfte der zweiten Spritze einen Trick angewendet. Ich hab erst brav getrunken. Und es war ehrlich gesagt gar nicht schlecht, vor allem war in der zweiten Spritze irgendwas mit Ei und Thunfisch. Das hat ihr bestimmt Olga verraten, dass ich für Thunfisch jede noch so frische Maus in ihrem Loch verrotten lassen würde. Aber zwingen lass ich mich trotzdem nicht! Ich bin schließlich eine stolze Spanierin! Also hab ich aufgehört zu strampeln, hab noch ein winziges Schlückchen genommen und einen auf super lieb gemacht. Und ha! Es hat funktioniert: Die Dosine hat einen winzigen Wimpernschlag lang locker gelassen … und ich, zack, Krallen ausgefahren und raus aus der Decke. Sie hat noch versucht, mich festzuhalten, aber das hat dann damit geendet, dass sie geschrien hat. Mit gutem Grund: Von der Schulter bis zur Hand hab ich ihren Innenarm zerfräst! Drei lange rote Bahnen und eine kürzere vierte, daraus quoll immer mehr Blut. Der Teppich war hinüber, das können Sie ruhig glauben. Und die Geduld meiner Dosine auch. Aber ich bin eben ein Raubtier, da gibt’s selbst am stabilsten Kratzbaum nix dran zu rütteln.

Ja, ich weiß … Das war dennoch nicht nett. Aber was hätten Sie denn getan, in Panik und zum Trinken gezwungen? Purer Instinkt, ehrlich. Das Trinken war’s dann aber, was mich wieder Leben hat spüren lassen. Ich hab nämlich gemerkt, dass ich tatsächlich dehydriert war. Dieser Tag war wie ein Initialkampf zwischen der Dosine und mir. “Mistvieh, du blödes”, hat die da noch zu mir gesagt und ist raus ohne ein weiteres Wort. Mitvieh! Ich! Das müssen Sie sich mal vorstellen!

Fünf Monate hatte ich auf dem Baustoffhof gelebt. Dann ein Jahr bei Olga. Lange Zeit hat sich überhaupt niemand für mich interessiert, weil ich keine Schmusekatze war und außerdem schwarzweiß bin. Wie meine schwarzen Artgenossen, die braunen Tiger und vor allem die Tiger mit Weiß (so einer ist mein Bruder Mailin auch, Sie wissen, der sucht noch …) warten wir “Kuhkatzen” immer besonders lang auf ein schönes Zuhause. Ich verstehe das nicht, wir sind doch auch liebe Katzenseelen und wünschen uns Vertrauen und Liebe für immer. Aber das hab ich ja jetzt. Und wie!

sidney

Seit dem Tag mit dem Zwangstrinken hab ich auch gegessen. Ne, stimmt nicht. Ich hab geschlungen. Alles, was irgendwo stand, wurde vernichtet. Thunfisch und Lachs – die esse ich heute noch am liebsten –, die Marmelade vom Brot der Dosine, und manchmal kurzerpfote das ganze Brot selbst. Kannte ich ja vom Baustoffhof. Ich war total ausgehungert und trotz Olgas Fürsorge noch immer viel zu dünn. Kann man heute nicht mehr unbedingt von mir behaupten. Die Dosine sagt manchmal “Dickerine” und “TroFu-Vernichtungsmaschine” zu mir. Aber nicht, dass Sie jetzt glauben, ich sei fett. Bin ich nicht. Aber ich hab 900 Gramm zugenommen. Die Tierärztin sagt, ich sei jetzt perfekt: toller Muskelaufbau, tolles Fell, tolle Krallen. Und natürlich bin ich längst die dritte “big cat love” meiner Dosine.

Apropos Muskelaufbau und Krallen … Nachdem ich unter der Kommode vorgeschossen war und endlich gegessen hatte, bin ich – nur zur Sicherheit – erst mal unters Bett umgezogen. Da hab ich dann einige Wochen gewohnt. Aber nur tagsüber. Nachts bin ich jetzt raus geschlichen auf meinen rosa und schwarz gemusterten weichen Zehen und hab mich heimlich in der Wohnung umgesehen. Krabat und Momo sind immer neben mir her, haben ihre Nasen an meine gehalten und mich genauer beschnuppert. Die haben richtig sympathisch gerochen. Zwei- oder dreimal hat Momo sogar mit mir geköpfelt, das hat mir gefallen, heute machen wir das ständig. Und dann ist’s passiert …

… Ich wollte die Kochbücher auf dem Kühlschrank beschnuppern, weil die Dosine in ihren eigenen Büchern einen Kriminalkommissar hat, der für seine beiden Kater Bentley & Bugatti Rezepte erfindet und sie dann bekocht. Vielleicht gab’s ja ein feines Rezeptbuch für Katzen hier? Gefunden habe ich keines, dafür aber ein Regal, auf das ich wunderbar vom Kühlschrank aus springen konnte. Das war acht Tage nach meiner Ankunft in Deutschland. Und es roch hier auf dem Regal nach Heimat. Also bin ich an den Flaschen und Gläsern entlang balanciert. Salatkräuter gab’s da, Petersilie, Basilikum, Balsamicoessig in Rot und Weiß, Kürbiskern-, Hanf- und … Olivenöl. Die Olivenölflasche war’s dann auch. Sie hat geduftete wie die Luft in Südspanien. Ich dachte sofort an meine Mama und Skye und Maiken und Mailin, an deren Wärme und weiches Fell, an die Sonne im Süden, und vor lauter Sehnsucht hab ich meine Nase ganz fest an der Flasche gerieben …

… Peng! Ein Klirren, ein Splittern, die Flasche lag auf dem Boden. Ich hab runter geguckt, mal wieder zitternd und zudem reglos lauschend, ob die Dosine kommt und schimpft. Aber nichts hat sich gerührt. Auf dem Boden lag die Flasche. Unversehrt. Alles gut. Könnten Sie jetzt denken …

Am nächsten Morgen dann tapste die Dosine barfuß und ohne Brille in die Küche, um sich Tee zu kochen. Ich hab sie beobachtet. Dafür bin ich sogar extra ein paar Schritte unterm Bett vorgekommen, wohin ich mich nach dem nächtlichen Malheur schnurstracks wieder verkrümelt hatte. Also die Dosine tapste da rein und bückte sich. Murmelte was, hob die Flasche auf und stellt sie … aufs Kochfeld des Herdes. Das ist nämlich genau unter dem Regal. Oder besser gesagt: war. Mal unter uns: Gegen die Qualität der Olivenölflasche ist echt nichts zu sagen. Richtig stabil das Ding. Kracht da von dem Regal auf das genau fünf Monate alte Induktions-Kochfeld aus gehärtetem Spezialglas, zerlegt selbiges in eine Million winzigste Splitter und hüpft weiter auf den Boden. Ohne auch nur einen Kratzer abzukriegen – und das war’s.

Das war’s – das hab auch ich gedacht. Ich schwör’s Ihnen: Ich war überzeugt, die Dosine stopft mich in die Transportbox und schickt mich mit dem nächsten Flieger fluchend und ohne Rückflugticket zurück zu den Teufeln auf dem Höllen-Baustoffhof. Am Boden zerstört, habe ich mich auf selbigen gekauert, direkt am Türrahmen, und von da in die Küche geschielt. Und was passiert: Die Dosine dreht sich zu mir um, geht in die Hocke und sagt ganz sanft: “Mensch, Paulinchen, Du Unglücksrabe, komm, ps, ps, ps, koooomm, zeig mir mal Deine Pfötchen.” Sie robbte auf mich zu – und ich, zack, unters Bett, so schnell wie noch nie. Das war doch ein Trick von ihr, um mich in die Box zu locken! Und ich wollte nicht zu den Teufeln zurück! Nie wieder!

Die Dosine hat an dem Tag zuerst die Pfoten von Krabat und Momo untersucht, ewig mit diesem mega Monster von Staubsauger herumhantiert und dann sehr viel und lautstark geschimpft. Nicht wegen mir. Sondern wegen IKEA. Sie hing am Telefon, stundenlang, hat mit den Fingern auf die Tischplatte getrommelt und mit immer schrillerer Stimme einzelne Wörter in den Hörer gebrüllt wie “Service”, nach einer Pause “Produkt”, dann “Garantie”, “Küche” und anderes. Das ging ein paar Mal so, immer von vorn, dann hat sie plötzlich den Hörer in die Ecke ihres Büros geknallt und das böse Wort mit dem “Sch” vorne dran gebrüllt. Uiuiui, ich bin ganz fein unterm Bett geblieben.

Die Dosine war dann den ganzenTag weg. Am Abend kam sie mit einem Riesenpaket. Um Mitternacht war dann das neue Kochfeld drin und Scherbenhaufen und Werkzeugkasten sicher im Keller verstaut. Die Dosine hat geschwitzt – aber wenigstens hatte sie das letzte lieferbare Kochfeld ergattert (das war nämlich nicht mehr im Programm, deswegen hat sie auch so lange herumtelefoniert vor dem Losfahren). Sonst hätte sie eines mit anderen Maßen nehmen müssen – und dafür auch noch eine neue Arbeitsplatte über die gesamte Einbauküchenlänge kaufen und die Mulden für Spüle und Kochfeld neu aussägen. Puuuh, das hätte ich wohl nicht überlebt. So sagte sie nur: “Nochmal so eine Aktion, und du kriegst einen Monat nix zu essen!”

Weja, hab ich gedacht, ich muss echt aufpassen. Hab ich dann auch gemacht. Und bis auf den Ausrutscher mit dem ersten Tierarztbesuch ist auch nie wieder etwas passiert (ich wollte nicht in den Transportkorb, und die Dosine hatte ja noch den unzerkratzten zweiten Innenarm – aber lassen wir das jetzt lieber …).

Es waren also nur unsere beiden ersten gemeinsamen Wochen etwas … ungewöhnlich. Und dann ging’s los. Ich bin unter dem Bett vorgekommen und habe auf dem Sofa gelegen – erst auf Abstand, dann neben den anderen Fellnasen. Krabat hat angefangen, mein Köpfchen zu putzen, und auch Momo hat sich oft neben mich gelegt. Morgens sind die anderen immer in die Küche gestürmt, sobald die Dosine hineinging, und ich habe viel nachgemacht: bin der Dosine um die Beine gestrichen, habe sie von unten mit meinen großen Auge angeguckt und einfach mal drauflos geplappert und bin ihr ab und zu hinterhergelaufen – auf Abstand, versteht sich. Nach etwa einem halben Jahr bin ich überall, wo ich lag, auch dann liegen geblieben, wenn die Dosine direkt an mir vorbeigelaufen ist. Ich habe endlich verstanden, dass sie mich nicht tritt, so wie die Teufel früher.

Weitere zwei Monate später hab ich die Dosine auch über mein Fell streicheln lassen, zuerst immer nur kurz, aber es war nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Im Frühjahr lag ich einmal auf dem Balkon in der Sonne und habe einer Amsel zugeschaut. Der Speichel hat sich schon in meinem Maul gesammelt, denn das dreiste Federvieh hüpfte direkt hinter dem Katzennetz herum. Vor lauter Gier hab ich zuerst gar nicht gemerkt, dass die Dosine hinter mir stand und anfing, meinen Kopf und den Hals zu kraulen. Ich habe das dann – wie anfangs gesagt – einfach als Test deklariert. Aber weil’s gar nicht so schlecht war, hab ich sie ein zweites und drittes Mal machen lassen, und irgendwann hat’s mir richtig gefallen.

Dann kam der Tag mit dem Schnurren in der Schlafkugel. Das ist mir einfach so passiert. Das Kissen darin war frisch gewaschen und hat geduftet. Ja, in manchen Dingen bin ich komisch: Ich liebe nämlich frisch gewaschene Decken und Kleidung. Krabat auch. Momo pennt überall, die ist da nicht so Dame wie ich. Jedenfalls musste ich in der Schlafkugel erst einmal ganz genüsslich herumtrampeln und das Kissen in Form bringen – und da hab ich losgeschnurrt. Richtig laut und lang. Das war da, als ich glaubte, die Dosine habe vor Rührung eine Träne verdrückt.

sidney

Wenn ich einen meiner großzügigen Tage habe, lasse ich mich auch schon von einem ins andere Zimmer tragen. Aber nur unter einen Arm geklemmt. Ich stelle mich da noch etwas an, strecke alle vier Beine in alle vier Richtungen und jammere ab und zu pro forma. Aber auf den Arm und meckerfrei geht halt noch nicht. “Macht nichts”, sagt die Dosine, wenn ich mich mal wieder ziere – manchmal auch bei Dingen, die ich eigentlich schon lange kann und sogar mag. “Du hast alle Zeit, die du brauchst.”

Vorhin, als sie Pause von Schreiben gemacht und meine großen Ohren gekrault hat, hat die Dosine mir erklärt, dass ich am 4. Juli 2014 dann ganz tiefenentspannt auf ihrem Schoß liegen würde. Nicht nur zum Diktieren auf dem Schreibtisch.

Ich muss darüber erst noch nachdenken.

Bis dahin wünsche ich Ihnen und Ihren lieben Vier-, vielleicht auch Drei- und Zweibeinern ein schnurriges Zusammenleben mit uns Fellnasen – und Geduld und Freude, falls Sie sich für ein (Noch-)Scheuchen entscheiden!

Ihre Sidney aka Pauline ^^

sidney

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Soraya (Soe) gesucht und gefunden

Schon seit 3 Jahren wohnt mein Kater Filou bei mir! Ich habe ihn damals von einer tollen Familie hier in Berlin als Kitten bekommen. Von Anfang an wollte ich unbedingt einen Spielgefährten für ihn.

Je mehr Zeit verging umso unsicherer wurde ich, ob er einen Artgenossen akzeptieren würde!
Doch dann bin ich auf die Seite von “Sieben-Katzenleben e.V.“ gestoßen und mein Entschluss stand fest! Jetzt oder nie!
Die ganzen kleinen Katzenschicksale haben mich sehr bewegt und ich wollte unbedingt helfen! Also schrieb ich eine E-Mail, da ich mich nicht direkt für eine der Fellnasen entscheiden konnte! Nadine setzte sich mit mir in Verbindung und besuchte mich auch zeitnah um mich und meinen Kater kennenzulernen!
Nur kurze Zeit später wollte sie Ana in Spanien besuchen und Ausschau halten nach dem passenden Partner für uns! Nur knapp zwei Wochen später kam eine SMS aus Spanien: Soraya würde passen!

Ich war gerade Katzenfutter kaufen und packte sofort neue Katzenkörbchen mit ein!
Es ging dann alles wirklich schnell! Ich entscheid mich spontan dafür, das Soraya zu mir kommen soll, überwies die Schutzgebühr und druckte den Vertrag aus! Ab dem Moment war ich so voller Vorfreude und Nervosität!

Gott sei Dank war noch ein Platz im nächsten Flug nach Berlin frei, es ging also alles sehr schnell!
Wie von Nadine vorgeschlagen, baute ich eine Gittertür, um Soraya erst einmal separieren zu können.
Ich verfrachtete mich und Filou ins Wohnzimmer und sie sollte im Schlafzimmer erstmal zur Ruhe kommen können.
Dann war es soweit: am 10. Mai um 22.45 Uhr landete meine Kleine in Berlin!

Ich war unglaublich aufgeregt und fuhr zum Flughafen. Soraya war die erste Katze die übergeben werden konnte! Sie war bezaubernd und ich war sofort verliebt!
Seelenruhig und gelassen saß sie in ihrem Körbchen neben mir im Auto und guckte mich mit ihren wunderschönen Augen an!
Der aufregendste Moment war die ERSTE „Begegnung“ mit Filou!

Ich stellte den Korb auf den Boden und beide konnten sich kurz beschnuffeln!
Nicht anders erwartet fauchte Filou gleich los! Da Soraya aber schon eine lange und anstrengende Reise hinter sich hatte, wollte ich ihr Ruhe gönnen und ging mit ihr ins Schlafzimmer!

Als ich die Tür vom Korb öffnete, kam sie sofort raus, legte sich auf meinen Schoss und kuschelte wie eine Weltmeisterin.

soraya

Sie schien unendlich glücklich und verstand anscheinend sofort, dass sie gerettet wurde!
Nach einer großen Portion Futter und Wasser schlief sie eingekuschelt in eine Decke sofort ein! Ich beobachtete sie noch eine ganze Weile und ging dann auch erschöpft ins Bett!

Erst 2 Tage später wagte ich, das Filou und Soraya sich kennenlernen sollten!
Die Gittertür war eher improvisiert, aber tat ihren Nutzen!
Die kleine Dame war sehr neugierig, wer da auf der anderen Seite sitzt – der dicke Herr war seeeehr skeptisch! Nach langem angucken, fixieren und fauchen wurde dann aber auch mal geschnuffelt und genäselt! Der Anfang war also gemacht!

soraya

Die Tür danach wieder richtig zu schließen war allerdings nicht mehr möglich – zu neugierig waren beide!
Deswegen entschloss ich mich schon nach 3 Tagen die Gittertür zu öffnen!
Soe beschnuffelte endlich die ganze Wohnung und wurde mit Argusaugen beobachtet.

Und wer hätte das gedacht: mein selbstbewusster, großer Kater wurde zu einer ängstlichen kleinen Maus! Soraya hatte sofort die Hosen an und bestimmte alles! Es war für uns alle eine große Umgewöhnung – für Filou wohl jedoch am meisten.

Erst als ich mich langsam entspannte und den Dingen ihren Lauf lies, entspannte sich auch mein Kater.

soraya

Da Soraya von Anfang an mit Durchfall zu kämpfen hatte, der Tierarzt aber irgendwann nicht mehr weiter wusste, engagierte ich eine Homöopathin um nach ihr zu sehen!
Die Labortest waren in Ordnung, trotzdem wurde sie beim Tierarzt immer wieder mit Medikamenten versorgt. Das alles war zu viel für den kleinen Katzenkörper – also versuchen wir nach und nach ihn zu entgiften! Und was soll ich sagen – es hilft wunderbar und sie entwickelt sich prächtig! Immer mehr Fell wächst nach, es glänzt schön, übelriechende Blähungen sind Vergangenheit (Gott sei Dank), sie schnurrt wieder ausgelassen, bekommt einen unglaublich süßen Bauch und fühlt sich immer mehr zu Hause!

Die Homöopathin war also die beste Entscheidung. Denn auch Filou wurde leicht behandelt und sein Selbstbewusstsein gestärkt!

Seitdem ist es schon fast harmonisch hier!

soraya

Es gibt immer noch Gerangel und Gestänker, aber beiderseits auch liebevolle Raufereien! Selbst geputzt wurde sich schon gegenseitig auch wenn beide sich dann plötzlich erschrecken über ihr Handeln und dann wegrennen! Und abends im Bett sind wir Drei eh ein unschlagbares Kuschelteam!!!
Ich weiß nicht ob sie je dicke Kumpels werden, aber es sind auch erst 3 Monate vergangen und wahrscheinlich tanzen sie mir bald zusammen auf der Nase rum!
Filou merkt man deutlich an, das er glücklich über einen Artgenossen ist-mein Gequatsche hat er ja eh nie richtig verstanden! Und für meine kleine Soraya wünsche ich mir einfach nur, das sie all die schlimmen Erfahrungen vergessen kann und das bekommt, was jede Katze verdient: Liebe und Geborgenheit!
Denn das bekomme ich im Übermaß von ihr zurück!

Im übrigen: Soraya heißt in der persischen Landessprache “Siebengestirn”, was im hier so viel wie der Kleine Wagen genannt wird. In arabischen Ländern bezeichnen die Menschen das Siebengestirn als Diadem des Himmels, es strahle am hellsten in der Morgendämmerung, und die Menschen glauben, dass es das Wetter beeinflussen kann!

Der Name hat auch andere Bedeutungen wie “gute Fürstin” oder “kleine Kostbarkeit” und “Juwel”.
Es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte und bin Ana und allen Helfern von „Sieben-Katzenleben e.V“ sehr dankbar für ihre aufopferungsvolle Hilfe. Menschen wie ihr, machen die Welt ein kleines bisschen schöner und besser! DANKE!

soraya

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Tintin – der kleine Spanier in Deutschland

Hallo an alle die mich kennen und nicht kennen,

mein Name ist Tintin und ich möchte mich zunächst einmal ganz herzlich bei all denen bedanken, die mir meine Ausreise nach Deutschland ermöglicht haben.

Da wäre zunächst erst einmal Ana, der ich meine Rettung von der Tötungsstation zu verdanken habe. Hätte sie mich nicht von dort mitgenommen, wäre ich heute nicht mehr am Leben!!!

Dann gibt es da noch zwei Paten, die mir finanzielle Hilfe von Deutschland aus zukommen ließen, auch an diese beiden ein ganz herzliches Dankeschön!!!

Ja und ganz wichtig die liebe Margit, die letztendlich dafür gesorgt hat, dass ich nun endlich in meinem Paradies angekommen bin!!! Aber ich glaube, ich fange erst einmal ganz von vorne an.

Auf dem Flug von Spanien nach Deutschland konnte ich nicht wirklich viel mitbekommen, außer, dass ich mit noch weiteren Katzen, die ich nicht sehen aber dafür riechen und hören konnte, in dieser großen Transportbox saß. Andere Katzen mag ich überhaupt nicht und so kam es, dass mir mein Katzenpopo ganz schön auf Grundeis ging. Ihr müsst wissen, ich bin ansonsten ein richtig cooler und selbstbewusster Kater, aber das war einfach zu viel für mich. Im Waschraum des Kölner Flughafens habe ich mich in der hintersten Ecke meiner kleinen Transportbox versteckt und mich einfach geweigert, in die Box meines neuen Frauchen umzusteigen.

Aber irgendwie habe ich es dann mit Hilfe von Michaela und Kollegin doch noch geschafft. Danach ging es endlich los in Richtung Auto und da hab ich dann meine Fassung wieder gefunden. Das war richtig interessant und auf der Fahrt in mein neues Zuhause habe ich mich erst einmal ausgiebig geputzt und zwischendurch mein Köpfchen am Finger meines Frauchens gerieben.

Ein kleines Nickerchen und endlich angekommen.

Ich habe meine Transportbox sofort verlassen und mir erst einmal den Bauch vollgeschlagen, man war das lecker. Habt Ihr eine Ahnung wie hungrig so eine lange Reise macht!? Leider musste ich die ersten drei Tage im Badezimmer verbringen, ich hatte wohl ein paar blinde Passagiere in meinem Fell und mein Frauchen wollte diese nicht in der Wohnung als Untermieter beherbergen. Also drei Tage Knast mit Tageslicht.

Im übrigen habe ich Frauchen und Anhang in den ersten Tagen erst einmal gezeigt wo der Hammer hängt! Nach jedem Streicheln gab es erst einmal eine geklatscht, die haben vielleicht erschrocken geschaut.

Nun ja, bei einem Kater, der erst im April kastriert wurde, kann so etwas schon mal vorkommen, meint zumindest mein Frauchen. Außerdem fand ich es völlig blöd, wenn sie mir meine inzwischen verstorbenen Untermieter aus dem Fell gekämmt hat 🙁 Aber das Problem mit dem Schlagen wird mit jedem Tag besser!

Ich habe hier in jedem Zimmer einen Kratzbaum für mich ganz allein, an dem ich soviel kratzen kann wie ich mag. Das baut super Aggressionen ab und man spielt mit mir. Ich weiß zwar mit vielen Spielzeugen überhaupt nichts anzufangen, aber den Laserpointer finde ich super, da renne ich begeistert durch die ganze Wohnung.

Spielangeln, an denen nichts dranhängt, finde ich auch ganz toll.

Dass ich an den Kratzbäumen nicht nur kratzen sondern auch drauf klettern kann, das hatte ich dann auch irgendwann raus. Ich habe mir wohl auf dem Flug einen Schnupfen eingefangen und da Frauchen nicht sofort mit mir zum Tierarzt gehen wollte, wegen des ganzen Reisestresses, bekomme ich nun Globulis und die helfen richtig gut.

Da gibt es dann auch noch so eine super leckere Vitaminpaste, die ich jeden Morgen und jeden Abend direkt aus der Tube schlecken darf. Rund um die Uhr gefüllte Fressnäpfe und alle sind so rührend besorgt um mein Wohlergehen. Sogar einen eigenen Trinkbrunnen haben sie für mich besorgt. In jeder Ecke Kuschelkörbchen, aber in der Nacht, da schlafe ich bei meinem Frauchen im Bett 🙂 Ich bin so glücklich!!!

Über Nacht zum Luxuskater!

So ein tolles Personal, damit hätte ich in meinen schönsten Träumen nicht gerechnet, und damit sie mir bloß nicht weglaufen, renne ich auf Schritt und Tritt hinterher, sobald sie das Zimmer verlassen:-)

Liebe Ana und Team, ich werde das, was Ihr so lange Zeit für mich getan habt, niemals vergessen und Ihr seid ganz tief in meinem kleinen Katzenherzen. Aber ich komme nicht mehr zurück 😉

Als Beweis, damit ihr euch überzeugen könnt, schicke ich Euch einige Fotos mit.

tintin

tintin

tintin

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Liebe Grüße aus Deutschland sendet Euch,

Tintin 🙂

Ein dickes Dankeschön an Sieben-Katzenleben!!!

Wir sind genauso glücklich mit unserem süßen Tintin, wie er, glauben wir, mit uns 🙂 Einen besseren Kater hätten wir uns nicht wünschen können, wir schmelzen wie Eis in der Sonne, wenn er uns um seine Pfötchen wickelt :-)))

Es grüßt ganz herzlich,

das Personal (Petra, Benny und Angela)

P.S Mittlerweile spielt Tintin mit gehäkelten Mäusen, jagt hinter ihnen her und apportiert sie wie ein Hund und hat einen riesigen Spaß dabei 🙂

P.P.S: Hier noch ein paar aktuelle Fotos von Tintin

tintin

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Othello erobert Dresden! (ehemals Otis)

“Mein Gott ist der groß” war mein erster Gedanke bei der Abholung am Flughafen Tegel. Seit Ende Mai haben wir den grauen Riesen nun bei uns und so langsam läuft alles in geregelten Bahnen.

othello

othello

Gleich am ersten Tag saß der selbsternannte König – zumindest benimmt er sich so, schon sein hoheitliches Entlangschreiten brächte Heidi Klum zum Schwärmen – selbstbewusst auf dem Fensterbrett und überschaute seine neue Residenz interessiert. Cielito hatte zuerst eine großen buschigen Schwanz, bei dem jeder Fuchs erblasst wäre und demonstrierte seine Fauchkünste, doch das hatte sich bereits am nächsten Tag erledigt, denn der “Neue” erwies sich als sein perfekter Gegenpol: frech & selbstsicher. Und leider auch gefrässig, denn man kann nichts, wirklich gar nichts Essbares liegen lassen und sei es noch so katzenuntypisch. Leider ist Othello auch größenwahnsinnig und eifersüchtig, was die Hilfe einer Heilpraktikerin und Tierpsychologin auf den Plan rief. Denn unsere französische Bulldogge Pauline lässt sich nicht so einfach den Rang ablaufen, prinzipiell war Othello aber immer der Erste an der Wohnungstür und am Futternapf, was uns etwas in Bedrängnis brachte. Wen bevorzugen? Wir entschieden uns für den Mittelweg (= beide abwechselnd) und eine Bachblütentherapie. Mittlerweile haben sich die Wogen schon soweit geglättet, dass alle gemeinsam in der Küche nebeneinander sitzen und geduldig auf ihr Leckerchen warten und alle Drei haben im Bett ihre nächtliche, ruhige Kuschelecke gefunden.

othello

othello

Othello ist immer ein sehr lieber und neugieriger Kater, er rennt auf Besuch sofort zu (sprichwörtlich) und will unbedingt beachtet werden. Er liegt zwar nicht gern auf dem Schoß und hat bisher auch noch nie geschnurrt, aber er liebt es herumgetragen zu werden und schmiegt sich am Sofa ganz eng an uns.

othello

Zum Fressen ist alles gesagt: wählerisch ist er keinesfalls. Kleine Knabbereien auf dem Couchtisch stehen zu lassen, war einmal. Mit seinem lauten Organ macht er abends auch jedem schwerhörigen Hausbewohner klar, dass es nun langsam Zeit wird zu dinnieren.

Neue Dinge werden sofort erkundet (Sofa, Zeitungen, Koffer, Türen, alles was da ist, wird auf Kratzfestigkeit getestet). Sogar der Staubsauger, Cielitos größte Angst, darf um ihn herum saugen, ohne dass der Herr seinen Popo hebt. Seinen schlacksigen Gang, der sogar den Tierarzt fast zum Totlachen gebracht hätte, und sein Kilo Übergewicht haben wir gut wegtrainiert.

Cielito und Othello ergänzen sich perfekt: der sensible Siamese und der draufgängerische Russe. Sie putzen sich gegenseitig und raufen sich. Nur beim Fressen müssen wir aufpassen, da kommt Cielito sonst zu kurz, weil er mit seinen 4 Zähnchen doch etwas genüsslicher speist.

othello

othello

Zusammenfassend muss ich sagen, dass es Pauline und uns viel Geduld abverlangt hat, aber für Cielito eine wichtige Entscheidung war und auch wir uns natürlich jeden Tag über den kleinen Gauner freuen, z.B. wenn er wie selbstverständlich auf dem Esstisch in der Sonne liegt, am Besten noch mit einem Knochen, den er gerade aus dem Mülleimer gerettet hat, quer in der Schnute. Er schafft es eben ganz charmant, jeden Griesgram irgendwann zum Schmunzeln zu bringen. Cielito hat einen super Kumpel zum Spielen und Anlehnen, wenn wir nicht zuhause sind und einen großen Bruder zum Verstecken, wenn er mal wieder verunsichert ist. Trotzdem haben wir nie das Gefühl, dass er von ihm untergebuttert wird, beim Balgen und chmusen liegt er jedenfalls oben 😉

othello

othello

Wir hoffen, dass wir mit Beiden noch viele Jahre verbringen dürfen und danken 7-KL für die zwei bildhübschen Tiger mit leicht spanischem Temperament…

othello

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Happy-End-Bericht von Ramon

Es war einmal vor langer, langer Zeit…

Und ja, ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich so lange getrödelt habe, aber besser spät als nie!

Also vor langer Zeit, nämlich im Herbst 2012, nahm das Schicksal seinen Lauf…

Während ich eigentlich lernen sollte, trieb mich mein ausgeprägtes Aufmerksamkeitsdefizit und gehöriger Mangel an Motivation mal wieder in die Weiten des Internets.

Und was ist schöner, als Tiere anzugucken? Naja, an diesem Tag stieß ich auf die Homepage von Sieben-Katzenleben und dort auf ein absolut entzückendes Video von Paddy, in dem er herzergreifend miaut. Nachdem ich in meinem Bekanntenkreis niemanden animieren konnte, diesen entzückenden Kater zu adoptieren, hab ich mal ganz unverbindlich eine Anfrage gestellt, obwohl mir meine beiden Damen Luzie und Mathilda eigentlich reichten… Nach einem Gespräch mit Mari war klar, Paddy wird als Langhaar-Mix sicher ein Zuhause finden, da gäbe es Katzen, die es viel schwerer haben, die Normalos: Tiger, Kuhkatze und Co.

Sie erzählte mir von Ana und der Situation in Spanien und ich war Feuer und Flamme, ich wollte diesen Verein unterstützen!

Jetzt stellte sich nur die Frage wer meine Nummer 3 wird.

Ich wollte gerne einen Kater, der sonst eher schlechte Chancen hat, nicht scheu, da ich mit Luzie, die ich auf der Straße fand, schon ein Scheuchen habe.

Dann begann die Auswahl, eilig hatte ich es nicht, da ich eh erst nach den Prüfungen im Februar 2013 aufnehmen wollte.

All meine Favoriten bekamen Anfragen, nachdem ich mein Interesse bekundete, Patamon, Garfield, Azrael… übrig blieb letztlich Ramon, eine Kuhkatze mit einem schrecklich verschwommenen Bild aber der schwarze Fleck auf der Nase sprach mich an.

Kurz vor dem Flug kam dann mitten in der Nacht eine Nachricht:

Ramon ist eine Ramona, darf sie trotzdem fliegen?

Wie gesagt, es ist Schicksal, wir sollten wohl ein Weiberhaufen bleiben 😉

Und so zog Mia Ramon Naseweis am 26.1.2013 um ca. 3 Uhr morgens bei mir ein, vor den Prüfungen, aber ich konnte es kaum erwarten und fuhr aus dem Ruhrgebiet bis nach Frankfurt, um sie abzuholen.

Sie stieg wie selbstverständlich in ihre Transportbox und forderte direkt ihre Streicheleinheiten ein. Bei mir angekommen, wurde sie vorerst im Wohnzimmer separiert und ich schlief bei ihr auf der Couch, sie bei mir auf der Decke.

Ramon

Mia entpuppte sich als absolut unkompliziert aber nervtötend quietschig-miauende Katze, weshalb ich froh war, nach einigen Tagen und negativem Giardientest die Separierung aufzuheben. Kontakt zu den anderen gab es vorher schon durch die Gittertür.

Die Zusammenführung verlief so lala, meine deutschen Katzen erwiesen sich als Mimosen, die Mias spanischem Temperament nicht gewachsen waren, es kam aber nicht zu ernsthaften Kämpfen, die 2 waren eher ein wenig verschreckt von dem kleinen Wirbelwind. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich hier Normalität einstellte.

Ramon

Ramon

Mathilda und Mia sind inzwischen Freunde, mit gegensätzlichem Temperament. Die 2 kämpfen miteinander, allerdings ist Mathilda so gemütlich, dass sie beim Kämpfen liegt, während Mia die Laufarbeit übernimmt.

Luzie könnte auf Mia gänzlich verzichten, anfangs war sie regelrecht verstört von Mias Übergriffen. Sie lag auf meinem Schoß und Mia kam dazu und hat ihr eins übergebraten und Luzie ist vollkommen schockiert abgedampft und auch erst mal nicht wieder gekommen.

Sie hat viel alleine im Wohnzimmer gelegen, allmählich hat sie aber gelernt auszuteilen und das Schlafzimmer zurückerobert (ich lebe in meinem Bett, hier kann man Essen und lernen und es ist sooo schön warm).

Ramon

Also an alle, die so eine Zusammenführung vor sich haben, nicht zu schnell aufgeben!

Inzwischen war hier also Ruhe eingekehrt und es harmonierte so einigermaßen zwischen den Katzen, allerdings war Mia nicht so richtig ausgelastet mit meiner gemütlichen Mathilda und Luzie wollte ja nicht mit ihr spielen.

Dazu kommt, dass die deutsche Fraktion hier nicht besonders kuschelig eingestellt ist, sie liegen alleine und putzen sich auch nicht, weshalb sich der Gedanke breit machte, ob Mia nicht eine Freundin kriegen sollte.

Gesagt getan, ich wurde Ende September Pflegestelle für ein Kitten:

Pauline, sie sollte mit Mia spielen und Luzie nicht verschrecken. Der Plan ging auf, Mia ist begeistert und die andern 2 finden sie zwar etwas nervig aber akzeptieren sie.

Mia hat Pauline sofort adoptiert, putzt sie wie ein Weltmeister, ob Pauline will oder nicht.

Sie liegt mit ihr zusammen unter meiner Bettdecke und die beiden kämpfen und jagen sich hier durch die Wohnung. Pauline hat so viel Energie, dass sie selbst Mia schafft.

Ramon

Mia ist jedenfalls total ausgeglichen.

Da sich Pauline als Problemfellchen herausstellte und ich eine sehr intensive Zeit mit ihr erlebt habe, wird sie wohl bleiben und hier die Wohnung auf den Kopf stellen und Mia glücklich machen.

Und mich machen sie alle 4 glücklich, allerdings habe ich eine Lehre gezogen, ich bin der geborene Pflegestellenversager…

Ich kann jedem nur empfehlen eine Katze aus dem Tierschutz aufzunehmen. Viele haben ja Vorbehalte, weil Katzen aus dem Tierschutz sicher einen Knacks haben müssen aber das ist völliger Blödsinn.

Mathilda ist meine einzige Katze mit glücklicher Kindheit und der größte Schisser. Mia und Pauline sind meine Besucherkatzen, die erwartungsvoll an der Tür sitzen, wenn es schellt, während sich die anderen verziehen, was die VK auch ein wenig unbefriedigend machte ;). Mia ist absolut kinderkompatibel und hat einen 4-Stunden-Spielmarathon mit dem hyperaktiven Pflegesohn einer Freundin mit Bravour gemeistert und ist die Einzige, die es mit dem Hund meiner Eltern aufnimmt.

Jetzt aber genug, denn ich muss zur Uni.

Und so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende…

Ramon

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Ein Happy-End Bericht von Pecoseta und Pecosete

Pecoseta und Pecosete

Danke! Als ganz lieben Dank für alle diejenigen, die es uns ermöglicht haben, glücklich zu sein. Danke!

Ich bin so ein stolzer Kater geworden.
Seht ihr einen Bauch? Nein, ich laufe nur gebogen.
Schaut euch das andere Bild an…
Solche Weiberprobleme.

Pecosete Pecosete

Pecosete Pecosete

Was treibt das Paulchenda schon wieder?
Komm spielen, Schwesterchen.
Schau, ich zeige es Dir, so geht das.
Nun Du.

Pecoseta Pecoseta und Pecosete

Pecoseta und Pecosete Pecoseta und Pecosete

Ja ja, versuch’s mal.
Hey, das war jetzt aber flott.
Sollte sie es mir streitig machen?

Pecoseta und Pecosete Pecoseta und Pecosete

Pecoseta und Pecosete

Ich habe alles im Blick, was Du da heimlich spielst.
Jaja, auch Deine Pfote. Sieh Dich vor.
So, endlich ist er weg. Das kann ich auch alleine.
Menno, nicht kaputt machen.

Pecoseta und Pecosete Pecoseta und Pecosete

Pecoseta Pecoseta und Pecosete

Das bekomme ich schon wieder hin.
Ich glaube es nicht.
Ob sie recht hat?
Da muss ich erstmal drüber nachdenken.

Pecoseta und Pecosete Pecoseta

Pecoseta und Pecosete Pecosete

Ich glaube, mir sitzt schon wieder ein Schelm im Nacken.
Aber eigentlich bin ich grad viel zu müde.
Puhh.. Ist das langweilig.
Hey, Maus, komm spielen.

Pecoseta Pecoseta

Pecosete Pecoseta und Pecosete

Spielen oder doch kuscheln?
Was ist das?
Warte, ich schaue zuerst.
Hast Du gehört? Sie sagt, es sind Seifenblasen?

Pecoseta und Pecosete

Pecosete

Pecosete und Pecoseta Pecoseta

Was soll das denn nun werden?
Es ist immer so schnell verschwunden.
Zum spielen ziemlich ungeeignet. Aber witzig sehe ich aus.
Ja, lass Du Dich mal veräppeln, ich werde erst ein Schläfchen halten.

Pecoseta Pecoseta und Pecosete

Pecosete Pecoseta

Neues Spielzeug und unsere momentane ganz große Leidenschaft.
Bei der Hitze soll man baden, sagen die Dosenöffner.
Das probiere ich erstmal aus. Warte du erstmal.

Pecosete Pecosete

Pecosete Pecosete

Das macht so viel Spaß.
Warum gibt es mich jetzt zweimal?
Was geht noch?
Prima, das schwimmt ja alles.

Pecosete Pecosete

Pecosete Pecosete

So, davon müssen wir uns erstmal erholen.
Ein Wässerchen können wir sowieso nicht trüben.
Im Bad stören wir sowieso nur, da wird die Wasserflut beseitigt.

Pecoseta und Pecosete Pecoseta und Pecosete

Pecoseta und Pecosete Pecoseta und Pecosete

Aber ein bißchen raufen geht immer.
Oder doch putzen?
Hach, ist das anstrengend.

Pecoseta und Pecosete Pecoseta und Pecosete

Pecoseta und Pecosete Pecoseta und Pecosete

Ich bin so müde, wehe du fotografierst mich so.
Badezeit. Jetzt mit Erweiterung.
Wer hat behauptet, Katzen wären wasserscheu?
Eine völlige Fehlinformation.

Pecoseta und Pecosete Pecoseta und Pecosete

Pecoseta und Pecosete Pecosete

Planschen macht so viel Spass.
…und endlich wird das hier auch nicht mehr geputzt, sondern seufzend uns uberlassen.
Komm, Schwesterchen, nun bist Du auch an der Reihe.

Pecosete Pecosete

Pecosete Pecosete und Pecoseta

Wenn ich ein Vöglein wär’…

Danke! Fur jeden von uns leistet ihr unermesslich Großartiges. Danke!

Pecosete Pecosete

Ein Happy-End Bericht von Pecoseta und Pecosete Weiterlesen »

Ein Brief von Pompa und Sonrisa an ihre Vermittlerin

Hallo liebe Mari,

eigentlich sind wir noch immer ganz schön damit beschäftigt, jede Ecke in unserem neuen Zuhause zu erkunden; und davon gibt es bestimmt noch mehr, als wir denken. Aber jetzt nehmen wir uns etwas Zeit, um unserer Servicekraft einige Zeilen an Dich zu diktieren.

Dass es uns bombig geht uns wir uns ganz toll eingelebt haben, hat sie ja schon geschrieben. Und sie hat gesagt, wir brauchen gar nicht mit irgendwelchen Beschwerden über Spielregeln kommen, das sollst Du schon ganz oft gehört haben. Aber eine Frage haben wir doch an Dich: Weißt Du, wer die Worte “nein”, “aus” und “pfui” erfunden hat? Dieser Spaßbremse würden wir gerne mal unsere Meinung sagen. Ehrlich gesagt lassen wir uns davon aber auch nicht sonderlich beeindrucken und wir sind sehr ausdauernd, wenn es darum geht, unseren Willen zu bekommen.

Zumal wir inzwischen begriffen haben, dass die ganze Wohnung wirklich uns gehört. Natürlich darf unsere Servicekraft weiter hier wohnen. Schließlich muss sie ja zur Stelle sein, um uns zu streicheln, mit uns zu spielen oder uns was zu fressen zu geben usw. Und nicht zuletzt, um hinter uns her zu räumen, zu Wischen und zu Putzen, wenn wir wieder mal etwas, was uns im Weg war, kurzerhand auf den Boden geschmissen haben und es dabei kaputt ging. Aber selbst Schuld, warum stellt sie auch überall irgendwas hin!

Schlimm war, dass sie eines Tages morgens sagte, sie muss zur Arbeit gehen, um unser Futter zu verdienen und dann tatsächlich erst abends wieder kam. Am nächsten Morgen haben wir dann versucht, zu verhindern dass sie geht, und sind ihr so lange vor die Füße und durch die Beine gelaufen, bis sie gestolpert ist und dabei der Becher mit der komischen braunen Flüssigkeit runter gefallen ist!!! Am dritten Tag haben wir jedoch gemerkt, dass das Alleinsein durchaus Vorteile für uns hat – können wir dann alles machen, was wir sonst nicht dürfen.

So Mari, nun müssen wir aber wirklich weiter auf Entdeckungstour gehen und mit dem Diktieren Schluss machen. Das verstehst Du sicherlich.

Vorher möchten wir uns aber noch ganz doll bedanken. Bei Ana, die uns aus der Tötungsstation gerettet, mit zu sich genommen hat und bei der wir bleiben durften, bis wir in unser neues Zuhause ziehen konnten. Bei unseren Paten, die uns während der Zeit bei Ana so toll unterstützt haben. Und natürlich bei Dir, weil Du uns in so ein schönes neues Zuhause vermittelt hast.

Bis bald, viele ganz liebe Katzengrüße

von Pompa und Sonrisa

Pompa Sonrisa

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Die Happy End Geschichte der drei Ps

Eine Reise – olé

30.04.2014, Spanien: Jerez, mitten in Andalusien, es geht los. Am späten Nachmittag ist der erste Take Off und die drei besuchen noch eben die beliebteste Insel der Deutschen. Zweiter Take Off und es geht weiter in Richtung neuer Heimat. Landung 23.49 Uhr.

01.05.2014, Deutschland: Hurra, endlich sind sie da und das Ganze auch noch etwas früher als geplant. Der erste schüchterne Kontakt von beiden Seiten findet beim Umquartieren im Flughafen statt. Man merkt den armen Würmchen die Strapazen schon an, doch kaum aus dem Flughafengebäude raus und die Nachtluft in der Nase, werden sie schon neugieriger. Zuhause angekommen ist die Bande schon recht munter in den Boxen und keiner von ihnen braucht länger als 30 Sekunden um sie von alleine zu verlassen. Ein wenig ängstlich wird sich erst mal an den Wänden entlang aus dem Sichtbereich der Menschen bewegt. Wir sind ja sooooo neugierig, was die drei anstellen und können uns das Gucken nicht verkneifen, wir bringen es nicht über das Herz, einfach ins Bett zu gehen.

Pituso ist der Mutigste und nach dreißig Minuten hat er seinen ersten Rundgang durch die komplette Wohnung hinter sich, und dann (freu freu) kommt er von sich aus mal schnuppern und lässt sich ein wenig streichen. Das erste Schnurren in der Bude, wie haben wir das vermisst. Patini ist ihrem Bruder erst mal ins Badezimmer gefolgt, dort wird erst mal die Badewanne überprüft und sie bleibt ne ganze Weile unter einem Schrank hocken. Ja ja die Mädchen, Klo entdeckt und direkt brav benutzt. Ihr Bruder Paolo zieht es vor unter einem Schrank in der Küche zu verschwinden, wir hätten nicht gedacht, dass da ein Kater drunter passt. Als wir ins Bett gehen sind alle drei im Arbeitszimmer. 5 Uhr irgendwas – ja da ist Leben in der Bude und die kleine Patini hat Stimme.

9 Uhr: endlich ausgeschlafen und neugierig was die Nacht passiert ist. Futtercheck – jupp, es ist brav das Büffet geräubert worden und Getränke hat man auch zu sich genommen. Das nächste Klo ist auch als solches eingeweiht worden. Im Badezimmer ist auch alles wie es sein sollte – Waschlappen runtergeholt und Streu auf dem Boden verteilt. Das Arbeitszimmer weist bis auf Streu Gott sei dank keine Besonderheiten auf. Im Wohnzimmer werden wir dann fündig, schön sie können ihre Spielsachen selbstständig holen und im Zimmer verteilen. Decken zum Zerwühlen scheinen auch toll zu sein. Pituso und seine Schwester haben es schon mal bis auf den Schrank geschafft und schauen uns skeptisch an. Paolo hat den Mut ohne großes Tempo an uns vorbei zu gehen, aber nur um unter dem Küchenschrank zu verschwinden.

So, nun müssen sich die drei Ps erst mal an neue Gerüche, Geräusche und an die Tatsache, dass Menschen ständig rumlaufen, gewöhnen.

12.00 Uhr: Pituso hat sich entschlossen, einen Schmusevorsrprung gegenüber seinen Geschwistern aufzubauen.

14.00 Uhr: Paolo findet es auch toll, gestreichelt zu werden, aber das heißt ja nicht, dass man seinen Platz auf dem Wohnzimmerschrank dafür aufgeben muss.

02.05.2014, Zuhause: Der Tag beginnt und das Wohnzimmer ist ein Schlachtfeld, aber so soll es von uns aus auch sein. Ok, einer hat mit Flaschen gespielt – da kommt jetzt ne Tür davor. Pituso holt sich seine Schmuseeinheiten ab und zeigt seinen Geschwistern, dass alles gut ist. Tatattaaa, Paolo will schmusen und kommt dafür freiwillig vom Schrank. Blasorchester und Humpa Humpa, Patini gesellt sich mit ein wenig Abstand zu uns, sie läuft aber nicht weg. Das alles passiert noch vor dem Frühstück.

Die ersten Fremden in der Wohnung und alles bleibt stressfrei.

Wir haben uns entschlossen, dass die Namen nicht bei allen so bleiben. Paolo wird dank seinem Gesicht beim Schmusen jetzt unser Paulchen (Er hätte für Paulchen Panther Pate stehen können). Patini ziert sich ein wenig, kann aber prima zickig sein und ihren Brüdern ihre Meinung mit Fauchen nahe bringen und wird unser kleine Diva Pia. Pituso hat einen Schalk im Nacken und ist die Neugier in Person und sein Name ist herrlich zum Rufen, wenn man eigentlich schimpfen will.

Aber alles in allem bleiben sie die drei Ps.

Paulchen Pia
Pituso

So, Türen für den Schrank gekauft, große Pakete in die Bude geschleppt und darauf gewartet, dass die Kleinen erst mal auf Tauchgang gehen. Pustekuchen, ständig muss eine Fellnase aus dem Arbeitsbereich geschoben werden. Akkuschrauber machen auch keine Angst und man muss so nah ran, das es einem fast die Schnurrhaare aufwickelt. Verpackungsmaterial ist eh das beste zum Spielen und Verstecken.

Der Tag geht zu Ende und wir sind sehr glücklich, wie es sich entwickelt.

03.05.2014, Zuhause: Heute steht alles im Zeichen von “übermütiges herumtollen ohne Rücksicht auf Verluste” und “Powerschmusen was geht”.

Kaum zu glauben, aber Pituso versucht einen bis zur Bewusstlosigkeit zu beschmusen, und es dauert schon ein ganzes Weilchen, bevor der Herr es dann endlich ruhiger angehen lässt und sich ruhig hinlegt.

Man merkt schon, dass das ein oder andre Buch und Blümchen nicht richtig steht und schnell ein Opfer der Schwerkraft werden kann, zumindest wenn Kater nachhilft – gell Paulchen. Zwei von drei Katzen haben mit staubsaugen keine Probleme. Wir haben ja drei also mag einer natürlich das komische Ding nicht und beschließt, das man mit Panik und wilder Flucht besser dran ist. Den Rest vom Tag bleibt Paulchen lieber auf seinem Schrank, da kommt das Ding wohl nicht hin.

Pia lässt die ersten Streicheleinheiten zu, aber bitte nicht zu viel und auch nur an einem für sie sicheren Ort. Pia hat ein Kletschauge, wir hoffen es hängt noch mit den Flug zusammen.

04.05.2014, Zuhause: Futtern wie Gott in Frankreich – Fehlanzeige, warum soll man auch aus einem eigenen Napf fressen, wenn man sich doch prima einen teilen kann. Bei Paulchen kommt das Frühstück wieder zum Vorschein – mal sehen, ob es was Einmaliges ist. Besuch von unserem Neffen steht an und mit so einem 11-Jährigen kann man toll spielen. Pia schaut aber lieber nur zu und bleibt bis auf ein, zwei Kontakte lieber außer Reichweite. Tja, irgendwer von den drei Ps hat Durchfall, wir hoffen es liegt an der Futterumstellung. Zum Glück gehen die kleinen recht lautstark zum Klo – kratzen, buddeln, kratzen, buddeln große Augen und dann gefühlte 10 Minuten kratzen und buddeln. Pituso hat wohl Nix, Pia hat und wir beobachten das jetzt.

Abendliche Schmuserunde beim Fernsehen, gelegentliches durchatmen wenn Pituso das Schmuseopfer wechselt, Paulchen lässt es da ruhiger angehen und Pia zieht es weiterhin vor das ganze vom Kratzbaum aus zu verfolgen und nur mal ab und an sich das ganze aus der Nähe anzuschauen.

05.05.2014, Zuhause: Pia hat immer noch ein Kletschauge und irgendwie scheint es nicht besser zu werden. Durchfall hat sich leider jetzt bei allen drei Ps eingestellt. Schmusen steht aber immer noch hoch im Kurs und rumtoben kann die Rasselbande trotz Kletschauge und flottem Otto. Pia kommt immer näher und kriegt ein paar Streicheleinheiten ab.

06.05.2014, Zuhause: Wenn bis Donnerstag Pias Auge nicht besser ist, werden wir wohl mal zum Doc fahren, nicht, dass sich da was festsetzt. Kaum zu glauben wo die Bande alles dran kommt, ne Mütze von einem Regal geholt und Nix anderes runtergerissen, wir rätseln immer noch. Appetit haben die drei und leider auch schon raus wo was steht, die haben doch glatt versucht ne Schiebetür aufzuschieben und Gott sei Dank ist was runtergefallen und hat sich verkantet, sonst hätten sie es auch geschafft – Katzensicherung installiert.

07.05.2014, Zuhause: Mal wieder Fremde in der Wohnung, kein Problem, die Hausherren begutachten den Kerl und lassen ihn dann durch, Pia schaut mal ganz damenhaft vorbei und ignoriert den Besuch dann. Abendliches Schmusen und Pia nimmt sich den freien Schaukelstuhl, dort kann man sich wohl auch gefahrlos streicheln lassen. He, mein Schaukelstuhl, das zumindest denkt sich unsere kleine Diva, aber dann macht sie doch Platz und verkrümelt sich in einen Karton der daneben steht. Nachdem der Mensch Platz genommen hat, sitzen auch schon zwei Kater auf dem Schoß und schnurren.

08.05.2014, Tierarzt: Tja wie angekündigt fährt die Rasselbande zum Arzt. Ängstliche Blicke, aber im Verlauf der Tour werden zumindest die Jungs wieder neugierig. Die liebsten Katzen der Welt, anders kann man das Verhalten nicht nennen – kein Fauchen, Kratzen oder Beißen. Pia kriegt eine Salbe für das Auge und alle was für den Durchfall. Unsere Tierärztin macht ne Tüte Leckerchen auf und macht nach der Behandlung erst mal Katzenparty.

Wieder Zuhause angekommen, ist die Welt recht schnell in Ordnung und man macht sich über die Futternäpfe her und geht zum Schmuseprogramm über. Pia ist aber ein wenig vorsichtiger als gestern, wir haben es nicht anders erwartet. Die erste Tablette nimmt jeder ohne Probleme mit einem Leckerchen, wir hoffen das es weiter so stressfrei geht. So das war die erste spannende Woche für uns und die drei Ps. Wir werden immer mal wieder was von den dreien schreiben und erzählen, was sie so anstellen oder was wir mit ihnen erleben.

Pia, Paulchen und Pituso

Woche 2:
So lieb Pia beim Tierarzt war, so temperamentvoll ist sie Zuhause. Salbe ins Auge ist Stress pur und man wehrt sich – Fauchen, Kratzen, Beißen. Wir haben den Trick angewendet, sie beim Dösen zu verarzten, klappt super gut und nach ein paar Tagen sah das Auge auch wieder gut aus. Eine kleine Schwellung ist noch da, die könnte aber auch von dem Pfotenhieb beim Spielen kommen, denn gespielt wir auch ohne Rücksicht auf Verluste.

Pia

Die Tabletten waren kein Problem und Pituso ist die erste Katze, die wir kennen, die die Tablette auch einfach so frisst. Trotz der ganzen Aufregung wird geschmust, geschmust und geschmust. Pia liegt am liebsten in einem Karton neben dem Sessel und lässt sich dort streicheln und verarzten – Salbe und Karton scheinen keine negative Verbindung zu haben, puh so ein Glück. Wenn kein Mensch zur Pfote ist reicht auch schon mal ein Brüderchen.

Pia und Pituso

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Meine Geschichte im neuen Zuhause – Neraki (Pompom)

Nach einem turbulenten Flug und einer langen Heimfahrt am 09.03.2014 von Köln nach Stuttgart, bin ich endlich in meinem neuen Zuhause angekommen. Mein Frauchen hat mich bei der Ankunft in den Keller getan, mir was zum Essen und Trinken hingestellt und dann haben wir erst mal alle ein paar Stunden geschlafen. Ich habe gleich bemerkt, dass hier noch andere Katzen wohnen – denn bei meiner Ankunft kamen sie alle herbei und schnüffelten an meinem Transportkorb.

Am nächsten Morgen kam Frauchen und hat mir erzählt, dass hier noch 3 neugierige Katzen wohnen und schon gespannt sind wie ich aussehe. Na wie soll ich schon aussehen – wie ein Kater halt. Sie hat mir auch gesagt, dass ich nun Neraki heisse, das wäre griechisch und hiesse Wässerchen. Den so sähe mein rechtes Auge aus.

Herrchen kam dann auch noch in den Keller – aber vor dem hatte ich ein bißchen Angst gehabt, mehr gesagt, vor Männern habe ich am Anfang Angst und sobald ich sie besser kenne, taue ich auf. Frauen liebe ich und die Tageskinder, nachdem ich sie alle besser kennen gelernt habe, auch. Ich liebe auch die Legosteine – die kann man so schön durchs Haus kicken.

Meine neuen Kumpels waren wirklich sehr neugierig – denn als Herrchen die Kellertüre aufgemacht hat und mich in Ruhe lassen wollte – huschte ein großer, schwarzer Kater durch die Türe, ging auf mich zu und gab mir gleich ein Nasenküßchen. Man war das eine Begrüßung, er sagte er hieß Charles und hiesse mich Willkommen. Dann kamen die anderen 2 Kater, der graugetigerte hieß Gremlin, genannt Gremy. Der fauchte mich an und ging dann wieder. Charles erzählte mir, der faucht am Anfang immer alles an und dann, wenn er einen kennt, wäre er ein toller Kumpel (ich kann bestätigen, dass das stimmt). Dann kam ein roter Kater durch die Tür und der machte erstmal einen Katzenbuckel und fauchte, aber er war immer da, wo ich war. Er sagte mir, dass er der Kris wäre und auch aus dem Ausland wäre – aus Bulgarien. Er musste dort auf der Strasse leben und wurde geschlagen und dann auch noch kurz vor der Vermittlung vom Auto angefahren. Aber hier wäre es sehr schön – man hat immer was zum Essen, viele Schlafplätze und zum Spielen wäre auch immer einer da. Kris und ich sind seit der Zeit unzertrennlich, wir essen zusammen, gehen zusammen aufs Klo und toben zusammen durchs Haus. Nur schlafen tun wir getrennt – denn Kris hat gesagt, das wäre sein Platz und beim Schlafen bräuchte er seine Ruhe. Das habe ich akzeptiert.

Frauchen meint ich wäre ganz schön verfressen – laufend wäre ich in der Küche um einen Happen zu essen. Aber ich muss doch noch wachsen damit ich groß und stark werde. Ich habe auch eine Lieblingsmaus, die apportiere ich oder ich trage sie durchs Haus. Aber am liebsten liegt die Maus in der Küche vor dem Futternapf. Aber ich verstehe nicht wieso die Maus nichts isst. Durch das ganze Spielen muss die doch auch, wie ich, Hunger haben. Nun ist die Maus aber so kaputt, dass Frauchen mir eine neue Maus gekauft hat. Tolles Personal.

Und ich liebe Wasser, sobald der Wasserhahn in der Küche angeht, bin ich da und bade mit vollem Einsatz. Das macht mir riesigen Spaß.

Wenn Frauchen auf dem Sofa sitzt, komme ich ab und zu dazu und lege mich daneben und lasse mich kraulen. Das ist so schön. Vom Herrchen lasse ich mich nachts kraulen, wenn er auf der Toilette war. Denn ich liege im Flur auf dem Teppich und dort schlafe ich fast die ganze Nacht – nur manchmal schlafe ich auch bei Frauchen an den Füßen.

Unser Personal war auch schon eine Woche im Urlaub – das hat mich nicht gestört – meine Kumpels waren ja da und der Tiersitter ist sehr nett und mit dem kann man auch toll kuscheln und spielen. Und zu Fressen bekomme ich da auch was – was für mich ja wichtig ist.

Meinen ersten Schnee auf dem katzensicheren Balkon habe ich nun auch erlebt – man, macht das Spass in den Schnee rein zu hüpfen.

Ich sage nochmal vielen Dank an alle, die mich gerettet haben und mir das schöne neue Zuhause vermittelt haben.
Und wünsche den anderen Katzen ganz viel Glück das Sie es bald auch so schön haben.

Euer Neraki (Pompom)

 

Pompom

Pompom

Pompom

Pompom

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