Sieben-Katzenleben e.V.

Anais und Marieta

11. Dez­ember

 Die Wohnung war still, draußen fielen dicke Schneeflocken vom Himmel. Anais und Marieta schauten dem lustigen Schneetreiben zu und freuten sich, dass sie in der warmen Wohnung waren.

Plötzlich wurde die Stille durch ein Rascheln unterbrochen und in einem silbernen Glitzerregen erschienen Anela und Sean. Anais und Marieta schauten sich an, das kam ihnen schon etwas komisch vor. Anela erreichte die beiden Katzendamen zuerst und stellte Sean und sich kurz vor. Anais grummelte: „Was wollt ihr?“ Anela erwiderte: „Habe keine Angst, wir wollen eure Weihnachtswünsche aufnehmen.“ Marieta blinzelte Anela vorsichtig an: „Wir haben wenig Erfahrungen mit Menschen gesammelt und diese waren auch nicht immer gut. Daher sind wir recht vorsichtig und brauchen viel Zeit, eine ruhige Umgebung, in der man uns zu nichts drängt.“ Sean seufzte: „Ach, das tut mir so leid mit euch. Ich kann mir vorstellen, wie schwierig das für euch ist. Aber bestimmt wird sich bald eine Familie für euch finden. Ihr seid doch ganz entzückende Katzenmädels.“

Anais fragte: „Sind wir das? Aber warum wurden wir dann wieder zurückgegeben, nachdem wir bereits ein Zuhause gefunden hatten? Ich glaube, man fand uns nicht schön genug und nicht charismatisch.“ Anela überlegte: „Die Gründe für eine Rückgabe sind oft vielschichtig und nicht so einfach zu erklären. Ich finde euch hinreißend und wunderschön.“ Die beiden Katzen entspannten sich langsam, die Weihnachtselfen hatten eine gute Stimmung geschaffen. Marieta sagte: „Aber auch hier in der Pflegestelle sind wir schon recht lange. Immer mal wieder gab es Interessenten, aber schlussendlich wurden wir kein zweites Mal adoptiert. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir einfach einen kinderfreien, ruhigen Haushalt bevorzugen und auch nicht direkt auf neue Menschen zugehen.“ Sean murmelte: „Das mag schon stimmen, aber wie schaut es mit Artgenossen aus? Mögt ihr diese?“ Beide Mädels wurden da recht aufgeregt und schnurrten: „Ja, Artgenossen sind toll, die mögen wir gerne. Und auch uns mögen wir gerne, wir möchten schon gerne zusammenbleiben und nicht getrennt werden.“ Anela lächelte: „Ja, ihr seid schließlich auch schon recht lange zusammen untergebracht, ich kann mir vorstellen, dass ihr euch da auch gegenseitig Kraft und Mut spendet. Da sollten man solche Freundinnen wie euch auch nicht trennen.“ Marieta zwinkerte und sagte: „Ja, ein eigenes Zuhause wäre einfach das Paradies, wo wir für immer bleiben dürfen. Das wäre unser Weihnachtswunsch!“ Sean und Anela nickten verständnisvoll und riefen: „Wir berichten von euch und vielleicht geschieht ein kleines Weihnachtswunder. Gebt die Hoffnung nicht auf, hier versuchen alle, für euch ein liebevolles, passendes Zuhause zu finden. Frohe Weihnachten!” Es raschelte wieder und die Weihnachtselfen glitten wieder in den silbernen Glitzerregen.

 

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