Sieben-Katzenleben e.V.

iva
Iva
Roxi
Mino

7. Dez­ember

Die Weihnachtselfen Sean und Anela erschienen aus einer goldglitzernden Weihnachtskugel. Es duftete nach Marzipan, Lebkuchen und frisch gebrannten Mandeln.

Das alles bekam die kleine Schildpattkatze Iva jedoch gar nicht mit, da sie im weiß schimmernden Schnee feststeckte. Völlig überraschend war es über Nacht in Spanien zu einem kleinen Schneesturm gekommen und als morgens Iva freudig in die Sonne hüpfen wollte, landete sie stattdessen im kalten weißen Etwas.

Sie war völlig überrascht, kannte sie doch bisher keinen Schnee. Dazu war diese weiße Masse auch noch fürchterlich kalt. Iva begann laut zu miauen und so wurden Anela und Sean auf den dunklen Farbklecks, der im Schnee festeckte, aufmerksam.

Eine schöne Tricolorkatze names Roxi kam dazu, sowie ein schwarzweißer Kater, der auf den Namen Mino hörte. Gemeinsam mit den Weihnachtselfen begannen sie, Iva freizuschaufeln. Der Schnee flog in alle Richtungen davon und nach kurzer Zeit stand eine ziemlich nasse, zitternde Iva vor ihnen: „Bäh, was ist das denn für gräßliches Zeugs? Das ist ja widerlich kalt und jetzt bin ich ganz nass und sehe völlig zerrupft aus. Ich werde Stunden brauchen, um mich wieder einigermaßen sauber und trocken geputzt zu haben und bis mein Fellkleid wieder ordentlich liegt. Oh, und dazu haben wir jetzt Besuch von den Weihnachtselfen und ich sehe so fürchterlich aus!“

Mino antwortete: „Iva, mache dir keine Sorgen, wir helfen dir gleich alle und wärmen dich auch auf und dann wirst du wieder ganz schnell in deiner bekannten Schönheit erstrahlen und alle verzaubern!“

Anela meinte: „Liebe Iva, auch jetzt siehst du ganz zauberhaft aus, ihr Schildpattkatzen habt so viele bunte Tupfer in eurem Fell. Das ist immer eine Augenweide.“ Iva entspannte sich etwas, aber ihr war immer noch kalt. Roxi hatte in der Zwischenzeit schon damit begonnen, den Hals und Nacken ihrer Freundin trockenzuputzen, da Iva dort selber nicht hingelangen konnte. Auch sie schüttelte sich und grummelte: „Wäh, das ist aber echt ein fürchterlich kaltes Etwas. Also, da ist mir die Sommerhitze echt lieber, wenn wir da stundenlang einfach nur rumdösen können.“

Sean lachte: „Nun, ihr scheint noch keine Erfahrungen mit Schnee gemacht zu haben, das ist vermutlich auch eher selten der Fall, dass der hier fällt. In Deutschland hingegen, wo man auf der Suche nach Familien für euch ist, kann das schon jeden Winter passieren.“ Die drei Katzen guckten sich an, Mino erwiderte: „Aber, das ist nur im Winter so, oder? Es gibt dort auch Tage, wo es warm ist und die Sonne scheint oder?“

Anela beruhigte ihn: „Aber sicher doch. An manchen Tagen wird es auch warm, vielleicht nicht so warm, wie hier in Andalusien, aber auch der Winter ist überschaubar. Und, es gibt dort beheizte Wohnungen. Ganz viele Kätzchen liegen gerne auf den Heizungen oder daran und wärmen sich.“

Roxi wirkte erleichtert: „Oh, das beruhigt mich. So gerne mag ich diese Kälte nämlich nicht.“ Sean wollte nun aber wissen: „Aber wie kommt ihr denn zu Ana? Woher stammt ihr?“ Mino blickte betrübt zu Boden und meinte: „Ich kann mich nicht daran erinnern, ich weiß gar nicht mehr, was ich vorher erlebt habe. Vermutlich war es etwas nicht Schönes und daher habe ich meine Erinnerungen vergessen. Doch hier bei Ana ist es in Ordnung, sie versorgt uns gut und sucht für uns ein Zuhause. Und meine Mitkatzen sind alle recht sozial und lieb.“

Iva und Roxi hingegen äußerten sich: „Wir sind beide aus einer Tötungsstation zu Ana gekommen. Da war er nicht besonders schön. Viele laut bellende Hunde, es herrschte ein hektisches Treiben und insgesamt war es ein Kommen und Gehen. Kein schöner Ort insgesamt.“

Anela erwiderte: „Ohje, das klingt wirklich nicht besonders schön. Aber hier geht es euch doch gut oder?“ Die beiden Katzen schnurrten: „Ja, Ana ist großartig, sie versorgt uns gut und lässt uns – gerade die etwas zurückhaltenderen Katzen auch in Ruhe. Wir müssen hier nicht verschmust sein oder irgendwas machen. Wir dürfen hier einfach nur Katze sein.“

Sean lachte: „Das klingt entspannend.“ Alle drei Katzen erwiderten: „Ja, also allzu viel Aufregendes gibt es hier meistens nicht. Da war der Schnee doch schon ein Erlebnis. Aber ein eigenes Zuhause wäre auch ein wunderbares Erlebnis.“ Anela gluckste: „Ja, das glaube ich auch, wir werden unser Bestes geben, damit ihr bald auch euer Zuhause findet, bei liebevollen, geduldigen Menschen, die euch in Ruhe ankommen lassen.“

Inzwischen war Iva getrocket und warm und ihr Fell leuchtete schön in der Wintersonne auf. Anela und Sean wünschten den drei scheuen Katzen ein frohes Weihnachtsfest und entschwanden mit dem Weihnachtsduft in ihrer goldenen Weihnachtskugel.

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